Robo-Rally in
Outer Space
Über 1.000
Brettspielneuheiten erblicken dem Hörensagen nach jedes Jahr das Licht der
Welt. Bei solchen Zahlen verwundert es nicht, wenn es selbst dem
hartgesottensten Spieler schwer fällt den Überblick zu behalten. An die 3
Neuheiten täglich sind auch wirklich etwas viel. Das Positive für uns Spieler:
in regelmäßigen Abständen werden richtig gute Spiele, die aus unerfindlichen
Gründen durchs Raster gefallen sind, für ‘n Appel und ´n Ei verkauft. So jüngst
geschehen bei Asteroyds von Guillaume Blossier und Fred Henry (Ystari Games).
In Asteroyds steuern 2
bis 6 Spieler ihr Raumschiff durch ein Asteroidenfeld und klappern dabei in 20
bis 40 Minuten Checkpunkte ab, zerballern Ziele oder kollidieren mit allerlei
Hindernissen. Für die Programmierung des Raumschiffes bleiben dabei nur
Sekunden und das Ergebnis hat oft wenig mit den eigenen Wünschen gemein.
Links,
rechts,…
Zu Spielbeginn befinden
sich die Spieler mit ihren Raumschiffen in der Mitte des mit Hexfeldern
übersäten Plans. Ebenfalls mit von der Partie sind 4 Tore die es zu
durchfliegen gilt sowie Asteroiden die man tunlichst meiden sollte. Jede Runde
haben die Piloten nun zwischen 20 und 50 Sekunden (Stoppuhr liegt bei) um die
Bewegung ihres Schiffes zu programmieren. Mögliche Aktionen sind dabei der Flug
geradeaus, 60°-Kurven sowie eine 180°-Drehung. Bis zu 7 dieser Befehle können
pro Runde gegeben werden. Ist die Zeit abgelaufen wird die Programmierung
beendet und der Flug startet.
Naja, zumindest fast. Denn
bevor auch nur der erste Befehl gegeben wird, werden 3 verschiedenfarbige
Würfel geworfen. Diese geben die Bewegung der Asteroiden vor. 3 unterschiedliche
Arten gibt es von diesen und alle bewegen sich in die Richtung die der
passenden Farbwürfel angibt. Während weiße Asteroiden dabei gemütlich ein Feld
dahintrudeln, rasen rote Felsklumpen 2 Felder auf einmal. Blaue haben zwar
wenig Schwung, dabei aber genug Kraft um einen anderen Asteroiden zu
verschieben.
Das gemeine: es wird
zwar vor der Programmierung gewürfelt wie sich die Asteroiden verhalten, die
Bewegung selbst findet allerdings erst nach dem Ende der Programmierphase
statt. Die Flugbahnen der Asteroiden sollte man sich also während der eigenen
Planung bildlich vorstellen. Um die ganze Sache weiter zu verkomplizieren gibt
es natürlich auch zweifarbige Asteroiden und die Zieltore haben die unangenehme
Angewohnheit ebenfalls davon zu driften.
…Mitten
durch
Gewonnen hat, wer zuerst
alle 4 Tore durchflogen und im Anschluss wieder das Startfeld erreicht hat.
Gerade in den ersten Partien kann man allerdings auch einfach gewinnen, indem
man als letzter übrig bleibt. Denn jeder Kontakt mit Asteroiden oder dem Rand
der Galaxie (sprich: Spielbrett) verursacht Strukturschaden an unserem Schiff.
Und für solch hochentwickelte Fahrzeuge sind diese überraschend instabil.
Fazit:
Asteroyds ist ein
Logik-, Kombinier- und Hektikspiel. Die Züge bestehen eigentlich nur aus der Analyse
der Asteroidenbewegung und der Suche nach einer sicheren Flugroute. Gerade bei
kurzer Zeiteinstellung kommt dabei aber schnell Stress auf. Mag man so etwas
nicht, wird man an Asteroyds keine Freude haben. Ist man solchen Erlebnissen
allerdings zugetan kann ich das Spiel nur empfehlen. Was ebenfalls für
Asteroyds spricht sind die bereits enthaltenen Szenarien. Die Möglichkeiten
reichen dabei von Sonderfähigkeiten der Piloten bis zu Drohnen-Abschießen im
Team. Abseits vom Einstiegsspiel steckt hier also noch viel Spaß in der
Packung. Einzig bei Partien mit 5 oder 6 Spielern gilt es Abstriche zu machen.
Hier geht, aufgrund der Entfernung zum Brett, schon einmal die Übersicht
verloren. Gerade bei dem aktuell günstigen Preis gibt es für mich aber im
Moment keinen Grund, Asteroyds nicht endlich die verdiente Beachtung zu
schenken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen