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Dienstag, 2. Dezember 2014

Choson



Angreifen statt Aufbauen
Die Koryo-Dynastie ist erloschen, abgelöst durch die Choson-Dynastie. Die weitestgehend friedfertige Zeit ist damit zu Ende und musste Chaos, Gewalt und Intrigen weichen. So fällt auch der Nachfolger des vor rund ½ Jahr hier besprochenen Koryo deutlich aggressiver aus. Nach wie vor sammeln auch in Choson (Gary Kim / Asmodee) 2 bis 4 Spieler Mehrheiten in verschiedenen Clans indem sie im richtigen Moment die passenden Karten ausspielen. Dabei stehen inzwischen aber vermehrt die Clans der Mitspieler unter Beschuss, während der eigene Aufbau etwas an Bedeutung verliert.





Karten spielen und zerstören
Wie im Vorgänger spielen wir auch in Choson insgesamt 8 Runden lang Karten aus. Dabei stehen uns inzwischen aber mehrere Optionen zur Verfügung. So können wir entweder beliebig viele identische oder alternativ 2 verschiedene Karten ausspielen. Eine dritte Möglichkeit bieten die neuen Ereigniskarten, die wir in Kombination mit einem Charakter spielen. Während ausgespielte Clankarten in der eigenen Auslage landen, greifen wir mit Ereigniskarten die Auslage unserer Mitspieler an. Dabei können wir Karten gezielt zerstören oder aber zum Überlaufen bewegen.

Fähigkeiten nutzen und Punkte kassieren
Am Ende jeder Runde wird einerseits das aktuelle Kartenlimit geprüft (und überzählige Karten abgeworfen), darüber hinaus aber auch Sonderfähigkeiten ausgelöst. Jeder Clan bietet dabei verschiedene Stärken. Über diese kann derjenige gebieten, der aktuell die Mehrheit des entsprechenden Clans hält. So können etwa eigene Clans geschützt, gegen den Gegner gerichtete Effekte verstärkt oder schlicht Siegpunkte generiert werden.  
Wiederholt auf den Mitspieler los zu gehen macht dabei zwar Spaß, bringt uns dem Spielsieg aber nur bedingt näher. Wichtiger ist es da doch, am Spielende die Mehrheit der einzelnen Personengruppen zu halten. Denn je nach Clan winken hier zwischen 1 und  8 Siegpunkten. 


Fazit
Der Ablauf von Choson entspricht fast komplett dem Vorgänger Koryo. Einzig das Ausspielen der Karten bietet einige zusätzliche Optionen. Überraschenderweise reichen diese Optionen aber aus, um das Spiel spürbar komplexer und anspruchsvoller zu machen. Sowohl die Regeln als auch die deutlich aggressivere Spielweise richten sich dabei stärker an erfahrenere Spieler. Da der Effekt der Aktionskarten vom dazu gespielten Charakter abhängt, fühlt sich der Ablauf nicht mehr ganz so elegant an, es wird (gerade zu Beginn) deutlich häufiger gegrübelt. Trotzdem bleibt auch Choson ein schnelles Spiel, das durchaus für eine kurze Partie zwischendurch geeignet ist.

Persönlich würde ich aber eher zum Vorgänger greifen. Bei Koryo dominiert das Aufbauen der Clans, der Versuch die eigene Auslage zu verbessern. Choson legt den Fokus darauf, genau dies beim Mitspieler zu unterbinden. Mit Sicherheit eine Frage der eigenen Präferenzen. Der Ärgereffekt ist bei Choson aber tatsächlich sehr hoch.


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