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Freitag, 30. August 2019

Kuhle Kühe


Aufzufallen scheint heute in vielen Lebensbereichen absolute Priorität zu haben. Von Influencern, die für ein paar mehr Clicks fast alles tun, bis hin zu Politikern, bei denen es immer weniger auf Fakten als auf Lärm und Reichweite ankommt. Auch bei Brettspielen kann es nicht schaden, wenn man zwischen all den Neuheuten irgendwie den Blick auf sich zieht. Oder das Ohr, im Falle von Kuhle Kühe (David Yakos / Game Factory). Denn auch wenn die Box wie ein Milchpackung aussieht, wird es eigentlich erst spannend, wenn man diese ins Regal zurückstellt. Dann ist ein lautes und vernehmliches „Muuh“ zu vernehmen, ein zweiter Blick ist garantiert.





Eine Kuh macht Muh…
Eigentlich wollen wir nur möglichst viele und möglichst große Kühe sammeln. Und am besten noch reinrassige, denn die geben am meisten Punkte. Also Runde für Runde Karten nachziehen und wenn wir mindestens ein passendes Vorder- und Hinterteil haben diese ausspielen. So weit, so gewöhnlich. Spannend wird es mit dem Kuhhandel. Dazu wird die beiliegende Muhdose umgedreht und nach dem „Muh“ gibt jeder Spieler Karten an seinen Nachbarn weiter. Wer sich jetzt fragt, warum genau die Muhdose dafür überhaupt gewendet werden muss: Keine Ahnung.


Viele Kühe machen…
Natürlich finden sich auch noch Sonderkarten im Talon. Mit den richtigen Karten können Kühe gestohlen oder geschützt werden, Kälber bringen direkt Punkte und Joker vereinfachen das vervollständigen von Kühen, senken aber deren Wert. Punkte locken zudem für die erste vervollständigte Kuh, den längsten Dickhäuter sowie die größte Herde. Mehr gibt es eigentlich nicht zu beachten, seine eigene Kuhherde zu sammeln ist einfacher als gedacht.

Fazit
Um es klar zu sagen: Kuhle Kühe ist ein ziemlich belangloses, kleines Kartenspiel. Auf den ersten Blick täuscht das Material vielleicht darüber hinweg, schlussendlich bietet das Spiel aber absolut nichts Besonderes. Karten ziehen, Karten spielen, auf Punkte hoffen. Das kennt man zur Genüge. Wer hier Pech hat, der schaut auch gerne mal länger zu und kommt kaum dazu, etwas Passendes auszulegen. Wer Glück hat, der sammelt Kuh um Kuh und Punkt um Punkt. Nennenswerten Einfluss, Spannung oder gar Emotionen gibt es dabei aber kaum.

Auffällig ist dagegen das Material, das weit über das Ziel hinausschießt. Der Lärmgenerator nervt irgendwann nur noch, die Box ist gnadenlos überdimensioniert. Was an Kuhle Kühe tatsächlich gelungen ist, das sind die Illustrationen. In den ersten Partien sorgen die Bilder durchaus für ein paar Schmunzler. Das war es dann aber auch schon. Kühe scheinen im Trend zu liegen. Aber während ich die Blöde Kuh (hier) ziemlich cool fand, sind die kuhlen Kühe irgendwie nur blöd.



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