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Donnerstag, 19. September 2019

Draftosaurus


Ich finde es ja durchaus praktisch, wenn ein Name bereits Aufschluss über das zu erwartende Spiel gibt. Steht auf der Box Kneipenquiz, kann ich ziemlich sicher davon ausgehen, dass ein Quizspiel zu erwarten ist. Und vielleicht auch etwas Alkohol. Steht auf einer Packung aber Azul, bin ich nach dem Lesen auch nicht viel schlauer als zuvor. Will man aber ganz sicher gehen, packt man in den Titel direkt sowohl Spielmechanismus als auch Thema. Wie jüngst bei Draftosaurus (A. Bauza, C. Lebrat, L. Maublanc, T. Rivière / Board Game Box).







Draft
Das Züchten von Dinosauriern für unseren eigenen kleinen Park gestaltet sich bei Draftosaurus denkbar einfach. Zumindest, wenn man seine Hand in den viel zu kleinen Stoffbeutel bekommt. Denn daraus zieht jeder Spieler zu Rundenbeginn insgesamt 6 Exemplare von T-Rex, Triceratops und Co. Einer davon wird gewählt und in einem Gehege platziert, die übrigen Dinos wandern im Kreis zu den Mitspielern.

Gehege
Sechs verschiedene Gehege harren der Besiedelung. Zuerst einmal müssen wir allerdings schauen, wo genau platziert werden darf. Und das gibt ein Würfel vor. So haben wir etwa nur auf die linke Spielplanseite Zugriff oder müssen ein bislang leeres Gehege wählen. Etwas leichter hat es dabei stets der aktuelle Würfler. Denn der darf das Wurfergebnis ignorieren und den Dino beliebig platzieren.


Saurier
Insgesamt 12 Dinos finden, bis es zur Wertung, in unserem Zoo Platz. Nun kommen die unterschiedlichen Regeln der einzelnen Gehege zum Tragen. So ist eines davon lukrativer, je mehr Dinos der gleichen Art sich darin tummeln. In einem anderen Gehege wollen nur Pärchen unterkommen oder der Dino punktet nur, wenn er der einzige seiner Art ist. Und wem das nicht reicht, der findet auf der Rückseite des Parks direkt noch einmal 6 weitere Gehege und damit zusätzliche Abwechslung.

Fazit
Draftosaurus hat in den vergangenen Wochen und Monaten durchaus ein gewisses Interesse in der Szene ausgelöst, was nicht zuletzt an den wirklich tollen Figuren gelegen haben dürfte. Ein Blick darauf und man will das Spiel unbedingt mal ausprobieren. Glücklicherweise sind die Regeln dann auch recht eingängig, wodurch selbst unerfahrene Spieler den Ablauf schnell verinnerlichen. Und dennoch stellt das Spiel einen auch immer wieder vor interessante Entscheidungen. Manche Gehege sind leichter zu füllen aber weniger lukrativ, andere bergen ein gewisses Risiko. Insbesondere, wenn die Mitspieler aufpassen und einem in der letzten Runde einen Dino zukommen lassen, den man gerade gar nicht gebrauchen kann. Auch den Würfel wird man immer wieder verfluchen, gleichzeitig ist aber jeder Wurf ein kleiner Spannungshöhepunkt.

Zugleich ist der Würfel aber auch einer meiner Kritikpunkte. Denn während es zu Beginn des Spiels wenig bringt dessen Vorgabe ignorieren zu dürfen, macht dies in der letzten Runde häufig viele Punkte aus. Wer also im letzten Zug Würfler ist, hat nicht selten einen klaren Vorteil. Aufgrund der Kürze des Spiels ist das zwar nicht dramatisch, aber dennoch schade. Auf Dauer fehlt es zudem an Abwechslung. Nach ein paar Partien schleicht sich Routine ein, der Ablauf ähnelt sich immer mehr. Anreize oder Möglichkeiten, auch mal etwas anderes zu versuchen, gibt es schlicht nicht. Zudem nervt der deutlich zu klein geratene Beutel.

Trotz der kleinen Schwächen ist Draftosaurus ein unterhaltsames Spiel für ein paar schnelle Partien zwischendurch. 


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