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Sonntag, 16. Januar 2022

So Kleever!

Eigentlich sollte man ja meinen, dass es inzwischen schon genug Wortassoziationsspiel gibt. Spätestens seit Codenames erscheinen jährlich mehrere neue Vertreter des Genres. Dennoch scheinen die Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft, denn auch „So Kleever!“ (Francois Romain / Asmodee) fühlt sich neu und unverbraucht an. Und das, obwohl einige Parallelen zu erfolgreichen Spielen der jüngsten Vergangenheit doch unverkennbar sind. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Das Kleeblatt
Wie bei Just One agieren die Spieler auch bei „So Kleever!“ kooperativ, versuchen also gemeinsam einen möglichst hohen Punktwert zu erzielen. Und wie bei Just One schreiben wir dazu Begriffe auf Tafeln, um den Mitspielern Hinweise zu geben. Damit enden die Parallelen aber auch schon. Denn bei „So Kleever!“ sind die Tafeln vierblättrige Kleeblätter, in deren Zentrum vier Wortkarten mit jeweils vier Begriffen gelegt werden. Dadurch sind jedem Blatt zwei Begriffe zugewandt, die nun möglichst clever mit einem Hinweis umschrieben werden sollen. Dass dabei jeder Spieler eine eigene Aufgabe bekommt, ist ein weiterer großer Unterschied zu vergleichbaren Spielen.
 
 
Die Raterunde
Haben die Spieler ihre Hinweise notiert, werden die Wortkarten abgeräumt und durch zusätzliche Karten vom Nachziehstapel ergänzt. Nun beginnt die Raterunde. Denn alle anderen Spieler versuchen im Anschluss, die Wortkarten wieder korrekt auf dem Kleeblatt anzuordnen. Konnten sich die Spieler einigen, wird die Lösung geprüft. Wie es sich gehört, gibt es Punkte für korrekt angelegte Wortkarten, Fehler dürfen in einem weiteren Versuch ausgebügelt werden. Allerdings fällt „So Kleever!“ in die Kategorie der Spieler, bei der die Wertung schlicht niemanden interessiert. Also wird gelacht, diskutiert und direkt noch eine Runde begonnen.
 
Fazit
Ich gestehe: Die erste Partie von „So Kleever!“ hat mich nicht wirklich überzeugt, zu bekannt kam mir anfänglich vieles vor. Stattdessen kam es immer wieder mal zu längeren Wartezeiten, unkreative Spieler oder seltsame Wortkombinationen können den Spielfluss ausbremsen. Zudem hat auch das Material so seine Schwächen. Einerseits fallen die Wortkarten gerne mal herunter, andererseits schmieren die Stifte, weshalb die Kleeblätter bereits nach wenigen Partien schwarze Schlieren haben. Kein Drama aber dennoch störend.
 
Auch wenn die ersten Runden dementsprechend von Skepsis geprägt waren, entwickelte sich „So Kleever!“ in meinen Runden immer mehr zu einem Highlight. Dabei gestaltet sich die Suche nach passenden Wörtern deutlich geradliniger als in vielen vergleichbaren Spielen. So sollen etwa bei Codenames möglichst viele Worte verknüpft werden. Hier sind es genau zwei, und die sind auch noch klar vorgegeben. Mit etwas Übung funktioniert das dementsprechend auch in einer überschaubaren Zeit. Besonders kleever läuft zudem die Raterunde. Denn da jede Wortkarte in zwei Richtungen passen muss, ergeben sich ganz neue Gedankengänge. Zumeist einigen sich die Spieler auf einzelne Karten sehr schnell, bei anderen tut sich das Rateteam schwer. So werden Kombinationen verworfen, versucht über möglichst viele Ecken zu denken, spekuliert und gelacht. Die anschließenden Erfolgserlebnisse, aber auch die Diskussionen über die Lösung, gehören zu den schönsten Momenten des Spiels. Anders als auf der Packung angegeben funktioniert „So Kleever!“ obendrein sehr gut zu zweit, was bei kreativen Wortspielen eine Seltenheit ist. 
 

 

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