Aubergine
auf PilzEin Verlag der um diese Jahreszeit
ein Spiel zum Thema Grillen veröffentlicht kann sich dem Wohlwollen aller
Reviewer sicher sein. Eine bessere Vorlage für eine Einleitung ist schwerlich
denkbar stürmen doch zum Frühlingsanfang Heerscharen Sonnenhungriger die
deutschen Vorgärten auf der Jagd nach kühlem Bier und über Holzkohle erhitztem
Fleisch. Beim Blick aus dem Fenster vergeht mir im Moment allerdings sehr
schnell die Lust an Freiluftaktivitäten. Regen, Sturm und Kälte beherrschen das
Bild. Wer also eine Einleitung zum Grillen sucht sollte sich anderweitig
umsehen. Ich nutze die Möglichkeit stattdessen, um euch eine eher unbeachtete
Gemüsesorte näherzubringen.
Die Aubergine oder Eierpflanze gehört
zur Gattung der Nachschattengewächse. Da die in Deutschland gebräuchlichste
Sorte einen hohen Anteil an Bitterstoffen aufweist wird sie zumeist gekocht
oder gegrillt serviert. Das Gerücht, die Aubergine habe einen sehr hohen Anteil
an Nikotin, hat sich in den letzten Jahren als falsch erwiesen. Das Vorurteil
die Eierpflanze lasse sich nur unter größten Mühen stapeln wurde jüngst
allerdings mehrfach bestätigt. Wer mir nicht glaub kann sein Glück gerne selbst
bei Feuer & Flamme (Stefan Dorra
und Manfred Reindl / Huch & Friends) versuchen.
Meister der
Zange
Um unsere Fertigkeiten als
Grillmeister auf die Probe zu stellen stapeln 2 bis 5 Spieler abwechselnd Tomaten,
Pilze, Steaks oder Auberginen auf dem beiliegenden Minigrill. Wie beim Grillen
üblich ist die Verwendung der bloßen Hand dabei eher nicht zu empfehlen.
Stattdessen nutzen wir, ganz stielecht, die beiliegende Grillzange. Wurde das
zu platzierende Grillgut per Zufall bestimmt darf es ab diesem Moment nur noch
mit der Zange berührt werden. Bereits auf dem Grill platzierte Nahrung darf
nach Belieben verschoben werden. Was allerdings auf den Boden fällt ist zum
weiteren Verzehr ungeeignet und obendrein muss eine entsprechend Menge Grillchips
abgegeben werden. Da jeder Spieler deren nur drei besitzt, kann der erste
Wackler auch schnell der letzte sein.
Um diesem Dilemma vorzubeugen hat
Huch sich entschieden den Spielern Hilfsmittel an die zittrige Hand zu geben.
Deren drei dürfen pro Partie jeweils einmal vor einem Stapelversuch eingesetzt
werden. Darunter finden sich das klassische „ich setzte diese Runde aus“, aber
auch die Versicherung „die ersten zwei abgeräumten Teile zählen nicht“. Wir als
Spieleprofis verzichten aber natürlich auf derlei Hilfsmittel und scheiden
dafür erhobenen Hauptes frühzeitig aus. Der letzte Spieler mit Grillchips wird
zum Grillmeister ernannt und gewinnt das Spiel.
Fazit
Für Feuer & Flamme ist ein Alter
ab 5 Jahren angegeben. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich leider
keine Chance hatte das Spiel mit der entsprechenden Zielgruppe zu testen.
Stattdessen landete es mehrfach mit verschiedenen Vielspielern auf dem Tisch.
Und mit mehrfach meine ich in diesem Fall: mehrmals in Folge. Und kurz danach
gleich wieder. Und dann nochmal am nächsten Tag. Denn Feuer & Flamme, das
kann ich an dieser Stelle sagen, macht richtig Spaß. Obwohl Stapelspiele schon
lange keine Seltenheit mehr sind liefert die Nutzung der Grillzange ein
gänzlich neuartiges Spielgefühl. Ansonsten einfache Aufgaben können sich auf
einmal als wirklich knifflig entpuppen. Man hofft und überlegt, probiert, bangt
und zittert. Und das nicht nur im eigenen Spielzug. Ob man Feuer & Flamme
braucht, wenn man schon andere Spiele dieser Art hat, kann und will ich gar
nicht beantworten. Ich weiß nur, dass wir an Feuer & Flamme richtig Spaß
hatten. Auch ganz ohne das passende Grillwetter.
Zum Abschluss noch ein Bild was passiert, wenn man gegen meine Frau spielt:
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