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Montag, 7. September 2015

Discoveries



Amerika mit Würfeln entdecken
Vor einiger Zeit schickte uns Asmodee zusammen mit "Lewis & Clark" erstmals los Amerika zu erforschen. Obwohl von vielen Kritikern hoch gelobt, monierten mindestens ebenso viele Rezensenten den unnachgiebigen Spielverlauf und lange Denkpausen. Nun, welche Möglichkeit wäre wohl besser geeignet diese Probleme zu beheben, als eine Umsetzung als lockeres Würfelspiel?

Wobei, so locker ist Discoveries (Cédrick Chaboussit / Asmodee) tatsächlich gar nicht. Zwar basiert das gesamte Spiel auf Würfeln, aber die Erkundung eines Kontinents, die Befriedung von Indianerstämmen und das Entdecken neuer Arten geschehen dann doch nicht so nebenbei.



 

Würfel
Um eine Partie Discoveries zu gewinnen, sollten wir möglichst viele Gegenden erkunden und zugleich auf die Hilfe von Indianerstämmen setzen. All das geschieht über verschiedene Aktionsfelder, die wir mit passenden Würfelsymbolen aktivieren. Anfänglich stehen uns dazu nur einige wenige Würfel der eigenen Farbe zur Verfügung. Von diesen können wir jede Runde beliebig viele mit identischem Symbol auf passende Felder einsetzen. Wird dabei das letzte Feld einer Aktion besetzt, löst diese automatisch aus. Ansonsten nutzen wir einfach in der kommenden Runde weitere Würfel.


Aktionen
Viele der möglichen Aktionen dienen dabei dem Reisen. Ob zu Pferde oder per Floß, stets erhalten wir beim Auslösen eine gewisse Anzahl an Fluss- oder Gebirgssymbolen. Die benötigte Anzahl wird dabei von der aktuellen Reisekarte vorgegeben, die eine Hauptquelle für Siegpunkte darstellt. Erfüllen wir eine dieser Karten (etwa indem wir 3 Flüsse und 3 Berge bereisen), wandert sie in den eigenen Siegpunktestapel. Bonuspunkte gibt es am Spielende, wenn wir nebenbei noch (auf den Karten abgedruckte) fremde Arten sammeln.
Sollten wir in einer Runde kein Interesse am Reisen haben, können wir die Würfel auch zum Anwerben von Indianerstämmen nutzen. Diese bringen zu Spielbeginn einerseits graue Würfel (welche wir nun nutzen können), andererseits aber auch besondere Fähigkeiten oder bessere Aktionsfelder. Zuletzt bieten Indianerstämme noch Zelte, die am Ende Punkte in einer Mehrheitenwertung bieten.

Wenn die Würfel ausgehen
Ganz egal wie vorsichtig wir unsere Würfel nutzen, irgendwann gehen uns diese aus. Die meisten Aktionsfelder setzen nämlich voraus, dass die verwendeten Würfel nach der Nutzung auf eines von 2 Feldern in der zentralen Ablage wandern.
Haben wir entschieden dass wir neue Würfel benötigen, verzichten wir auf das Einsetzen und nehmen uns stattdessen Würfel zurück. Und hier bietet sich tatsächlich eines der spannendsten Elemente von Discoveries. Denn nun können wir entweder alle Würfel der eigenen Farbe einsammeln, oder aber alle Würfel von einem der Felder in der zentralen Ablage. Und mit allen Würfeln sind auch tatsächlich alle gemeint. Auf diesem Wege kommen wir nicht nur an neutrale Würfel sondern sogar an die Würfel der Mitspieler, die wir nun selbst nutzen können. Zumindest bis der entsprechende Spieler alle eigenen Würfel einsammelt und damit sogar unseren Vorrat plündern kann.
 

Fazit
Abgesehen vom Thema hat Discoveries nicht mehr viel mit Lewis & Clark gemein. Der Einstig ist tatsächlich recht einfach, die möglichen Optionen überschaubar und Züge schnell abgehandelt. Zugleich bietet das Spiel durchaus einige Optionen und mögliche Vorgehensweisen, die Vielzahl der Karten sorgt für Abwechslung so dass auch nach mehreren Partien noch Neues entdeckt werden kann. Zugleich weist das Spiel ein angenehmes Maß an Interaktion auf. Das Verwenden fremder Würfel ist äußerst reizvoll, ohne dass die Mitspieler dabei störend auf das eigene Vorgehen einwirken können.

Natürlich ist aber auch Discoveries keineswegs perfekt. So macht die Regel leider keinen guten Job beim Erklären des eigentlich einfachen Spielprinzips. Simple Regelelemente werden ständig wiederholt, andere wichtige Punkte dagegen fast schon versteckt. Dadurch wird das Erlernen der Regel unnötig erschwert. Ebenfalls nicht ganz so erfreulich fand ich persönlich das Spiel zu zweit. Das Element die Würfel der Mitspieler zu verwenden kommt hier einfach zu wenig zum Tragen. Das Spiel macht zwar auch auf diesem Wege Spaß, ist aber deutlich solitärer. Zuletzt fehlt es langfristig etwas an Abwechslung, da es doch Schlussendlich immer nur um das Horten von Karten geht.

Trotz der kleinere Probleme bleibt Discoveries für mich eine durchaus gelungene und über mehrere Partien reizvolle Würfelei für Zwischendurch.


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