Seiten

Mittwoch, 13. Januar 2016

Codenames



An Silvester ist es bei uns im Freundeskreis Tradition, dass wir gemeinsam das eine oder andere Brettspiel angehen. In den vergangenen Jahren fiel diese Rolle etwa Concept (HIER) oder Zombicide (HIER) zu. In diesem Jahr gestaltete sich die Wahl aber überraschend schwer. Denn mit Mysterium und Codenames buhlten gleich zwei besondere Spiele um unsere Aufmerksamkeit. Ersteres werde ich in den kommenden Wochen besprechen, zu Codenames (Vlaada Chvátil / Heidelberger Spieleverlag) will ich im Folgenden einige Worte verlieren.

Codenames ist ein denkbar einfaches Spiel. Zwei Teams versuchen jeweils am schnellsten die ihnen zugehörigen, ausliegenden Begriffe zu erraten. Die dem zugrunde liegende Hintergrundgeschichte über Agenten und Tarnnamen verschweige ich an dieser Stelle, tritt sie doch nach spätestens fünf Minuten sowieso in den Hintergrund.



Zwei Teams
Vor Beginn der Partie werden zwei Teams aus jeweils mindestens zwei Spielern gebildet und 25 Wortkarten in der Tischmitte ausgelegt. Aus beiden Teams wird ein Spieler bestimmt, der für das Geben von Hinweisen zuständig ist und einen Blick auf die zufällig gezogene Codekarte werfen darf. Diese gibt an, welche der ausliegenden Begriffe vom eigenen Team erraten werden sollen und welche dem gegnerischen Team gehören. Hat ein Team alle Begriffe erraten gewinnt es, ebenso wenn der Gegner aus Versehen den Spion (eine der Karten) erwischt.

Hinweise geben
Wie genau kommen wir nun aber auf die gewünschten Karten? Genau hier kommt der Hinweisgeber ins Spiel. Denn dieser nennt in jeder Runde einen Begriff sowie eine Zahl. Der Begriff sollte Hinweise zu möglichst vielen der ausliegenden Karten geben, die Zahl gibt an wie viele Karten gemeint sind. So kann etwa die Aussage „Hamburger 3“ auf Brötchen, Salat und Fleisch hinweisen. Dumm nur, wen daneben auch noch Tomate und Essen ausliegt. Jeder richtig erratene Begriff bringt das Team dem Sieg näher, falsche Begriffe beenden die Raterunde oder können sogar dem anderen Team helfen. 


Klarstellungen
Die Definition bezüglich einzelner Wörter gestalten sich in der deutschen Sprache nicht immer einfach. Als Beispiel seien hier Wortverkettungen wie Schokoriegelverpackungherstellungsmaschine genannt, die zwar (irgendwie) korrekt aber sicherlich nicht üblich sind. Entsprechend beschäftigen sich große Teile des Regelheftes damit, wie mit solchen Problemen umzugehen ist, was erlaubt und was verboten ist. Zu empfehlen ist allerdings, dass sich jede Gruppe hier auf einen gangbaren und unterhaltsamen Weg einigt.

Fazit
Trotz der recht umfangreichen Klarstellungen im Regelheft ist Codenames eigentlich ein einfaches Spiel. Wenn sich eine Gruppe auf das Spiel einlässt und nicht verzweifelt versucht es auszuhebeln, ist in der Box reichlich Spaß enthalten. Das Einstellen auf die Mitspieler um passende Begriffe zu finden, das gemeinsame Denken um die Ecke und die Freude, wenn die Mitspieler die absurden Gedankengänge nachvollziehen können… all das sorgt einfach für gute Laune und reichlich Lacher. Denoch sind auch immer wieder Kritiken zu finden, dass Codenames langweilig und monoton wäre. Persönlich kann ich das absolut nicht bestätigen, denke aber, dass der Spielreiz stark von der passenden Gruppe abhängt.

Was mir persönlich in letzter Zeit dagegen immer wieder sauer aufstößt, ist die Angabe der Spielerzahl. Demnach ist Codenames ab zwei Spielern zu spielen, was ich schlicht für Blödsinn halte. Es sind zwar entsprechende Regeln enthalten, echten Spielspaß bieten diese aber nicht. Hier wurde für mein Empfinden einfach nur versucht, die Zielgruppe zu vergrößern.

Ausgehend von meinen Erfahrungen kann ich Codenames allen empfehlen, die einfach nur Spaß haben wollen und sich nicht über jede Unklarheit aufregen oder den Duden zücken. Denn dann lassen sich in der kleinen Box ein großes Spiel und viele Stunden Unterhaltung finden.



http://spielfreude.blogspot.de/p/vorschau-spiel-2016.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen