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Donnerstag, 11. August 2016

Broom Service: Das Kartenspiel



Wer von euch kennt den noch „Wie verhext“? Das Kartenspiel aus dem Jahr 2008 diente als Vorlage für Broom Service, seines Zeichens immerhin Kennerspiel des Jahres. Damit stellten sich die Autoren Andreas Pelikan und Alexander Pfister also recht erfolgreich gegen den Trend, alles als Kartenspiel umzusetzen. Zumindest für kurze Zeit. Denn inzwischen ist Broom Service: Das Kartenspiel (Ravensburger) erschienen und damit quasi das Kartenspiel zum Brettspiel zum Kartenspiel. Da freue ich mich doch schon auf die (nicht angekündigte) Würfelumsetzung.

Während das Spiel selbst natürlich spürbar kompakter ausfällt, haben sich die grundlegenden Mechanismen nicht geändert. Noch immer brauen wir als Hexen Zaubertränke und müssen uns dabei zwischen mutigen und feigen Aktionen entscheiden. 


Mutig oder feige
Das Herstellen von Zaubertränken fällt uns als weitgereiste Hexe natürlich nicht schwer. Einfach aus dem dutzend zuvor an jeden Spieler verteilten Karten 3 aussuchen und schon kann eine Runde starten. Nun legt der aktive Spieler einen (von bis zu 9 verschiedenen) Trank aus. Legt er ihn feige aus, bekommt er auf jeden Fall einen kleinen Ertrag. Wagt er sich dagegen mutig nach Vorne, wird der Ertrag entweder größer oder fällt komplett aus. Denn im Anschluss müssen alle Mitspieler der Reihe nach einen farbgleichen Trank auslegen, sofern sie einen auf der Hand haben. Und nur die zuletzt gespielte mutige Karte sahnt ab, alle anderen gehen leer aus.


Punkte
Über mehrere Runden werden auf diesem Weg Tränke in die eigene Auslage befördert. Am Ende bringt jede einzelne Farbe Siegpunkte, je mehr Tränke desto größer die Ausbeute. Obendrein können im Laufe des Spiels Auftragskarten errungen werden. Diese erhält man für das Sammeln bestimmter Trankkombinationen, als Lohn winken reichlich Siegpunkte. Und auch Hexen scheinen einzig daran wirklich Interesse zu haben.


Fazit
Wenig überraschend fällt Broom Service: Das Kartenspiel deutlich weniger komplex und anspruchsvoll aus, als das große Brettspiel. Eigentlich ist es sogar sehr simpel und auf einige wesentliche Kernmechanismen reduziert. Die Auswahl der Karten und die Entscheidung ob mutig oder feige,… mehr steckt nicht dahinter. Als Folge ist der Einstieg denkbar einfach und auch der Spielverlauf selbst ist sehr flott. Dennoch ist das Spiel nicht ganz banal. Es bietet sich durchaus an, einen groben Plan im Kopf zu haben. Wer die eigenen Karten analysiert und mit den (stets unterschiedlichen) Zielen abgleicht hat einen nicht unwesentlichen Vorteil. Auch ist der Fokus auf wenige Farben punkteträchtiger als breit zu streuen. All diese Entscheidungen sollten aber bereits vor der ersten gespielten Karte getroffen werden, im Spiel selbst sind die strategischen oder taktischen Möglichkeiten dann deutlich kleiner.

Und genau das ist es auch, was mir persönlich am Kartenspiel nicht so richtig zu gefallen wusste. Habe ich einmal meinen Plan, ist der Rest eher Herunterspielen. Klar muss ab und an zwischen mutig und feige abgewogen werden, aber mir persönlich reicht das nicht für nachhaltigen Spielspaß. Insbesondere, da die eigenen Optionen mit steigender Spielerzahl weiter eingeschränkt werden. Auch das Erreichen von Zielen kann durchaus frustrieren. Schnappt mir ein Spieler mein anvisiertes Ziel direkt vor der Nase weg, ist der Sieg im Normalfall außer Reichweite. Dennoch hatte ich durchaus Mitspieler, die den unkomplizierten und schnellen Ablauf zu schätzen wussten. Und auch ich würde mich der einen oder anderen Partie als Absacker oder Aufwärmer nicht verschließen. Wenn ich die Wahl habe, greife ich dann aber doch lieber zu einem Spiel mit etwas mehr Fleisch auf den Rippen.




 http://spielfreude.blogspot.de/p/vorschau-spiel-2016.html

1 Kommentar:

  1. komisch aus dem reinen Kartenspiel wie verhext von alea wurde ein Brett herumgebastelt und heißt Broom Service und jetzt die Rückverwandlung. Bin froh, dass ich ein Wie verhext besitze! Das Rad neu erfinden?

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