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Freitag, 26. August 2016

Nitro Glyxerol



Habt ihr schon einmal in einem Labor gearbeitet? So richtig mit Reagenzgläsern, Bunsenbrennern und allerlei mehr oder weniger gefährlichen Zutaten? Nein? Na, auch egal. Denn die Laborarbeit in Nitro Glyxerol (Luca Borsa und Andrea Mainini / Zoch Verlag) hat mit der Realität reichlich wenig zu tun. Vielmehr ist langsames und gewissenhaftes Vorgehen regelrecht hinderlich in dem von Hektik geprägten Spiel.

Anstatt ruhig und vorsichtig Zutaten zu mischen, schmeißen wir einfach alles was wir finden in unser Mixgefäß (einen Myxxer) und schütteln so lange, bis die Zutatenwürfel in der gewünschten Reihenfolge im Zielschnabel angekommen sind.



Der Myxxer
Um den besten Laboranten unter den Spielern zu ermitteln, bekommt zuerst einmal jeder einen Myxxer. Diese bestehen aus einer Startkammer, in die zu Beginn jeder Runde 5 Zutatenwürfel verschiedener Farben gelegt werden. Indem wir den Myxxer schütteln bewegen wir die Zutaten durch den Kolben und damit (im Optimalfall) in der gewünschten Reihenfolge in den Zielschnabel.




Die Glyxkarten 
Was genau ist aber denn nun die gewünschte Reihenfolge? Genau das geben uns jede Runde 5 Glyxkarten vor. Von diesen wird jeweils eine in jeder der Zutatenfarben ausgelegt und damit die geforderte Reihenfolge der Zutaten bestimmt. Doch es ist keinesfalls nötig, alle Farbwürfel in den Zielschnabel zu befördern. Vielmehr können wir unseren eigenen Zug beenden sobald wir mit dem Ergebnis zufrieden sind und schnappen uns dann einfach die aktuell niedrigste Stoppkarte. 

Der Syger
Sind alle Spieler fertig folgt die Auswertung, welche der Spieler mit der niedrigsten Stoppkarte beginnt. Für jeden Würfel der in der korrekten Reihenfolge in den Zielschnabel bugsiert wurde, darf er sich die entsprechend Glyxkarte (und damit die darauf abgebildeten Punkte) nehmen. Sobald ein Fehler vorliegt (oder gar keine Zutat mehr im Schnabel liegt), darf sich der nächste Spieler bedienen, sofern er mehr korrekte Zutaten vorweisen kann. Auf diese Art können potentiell alle Spieler etwas abbekommen. Der erste Spieler bekommt obendrein noch eine spezielle Belohnung, indem er den Mäusedreck in seinem Kolben platzieren muss. Außer zu stören hat dieser allerdings keinen Nutzen und ist entsprechend nicht gerne gesehen. Insgesamt 7 Durchgänge werden auf diese Art gespielt, dann steht der Sieger fest.


Fazit

Nitro Glyxerol ist ein Geschicklichkeitsspiel der einfachen Sorte. Eigentlich spielt sich jede Runde genau gleich, einzig die Reihenfolge der Farbwürfel ändert sich. Auch die zu treffenden Entscheidungen beschränken sich darauf, wann genau man aufhört. Lieber nur 2 Karten sammeln und diese dafür sicher haben, oder doch besser in die Vollen gehen. Hier lohnt es sich auch, einen Blick auf die Mitspieler zu werfen. Denn tatsächlich auf alle 5 Farbkarten zu spekulieren ist überraschend selten lohnend. Aufgrund der recht überschaubaren Regeln und Optionen ist das Spielprinzip natürlich schnell verinnerlicht, Aufbau, Erklärung und ein erste Runde sind in wenigen Minuten erledigt.

Das Problem an Nitro Glycerol ist dann allerdings, dass das Spiel eigentlich keinerlei Abwechslung bietet. Bereits in der ersten Partie machen wir eben 7 mal genau das Gleiche. Und üblicherweise ist recht schnell klar, wer sich hier geschickter anstellt und die Partie wohl auch gewinnt. Das ist für eine Hand voll Partien ganz nett und war durchaus auch unterhaltsam. Aber nachdem wir dann 14, 21 oder 28 mal den Myxxer bedient haben, reicht es eben auch. Für mehr Partien trägt das Prinzip einfach nicht.







http://spielfreude.blogspot.de/p/vorschau-spiel-2016.html

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