Das Leben könnte so
schön sein in Via Nebula (Martin Wallace / Asmodee). Reichlich freies Bauland,
motivierte Arbeiter und gleich um die Ecke Berge verschiedenster Rohstoffe. Ein
Paradies für Häuslebauer. Wäre da nicht dieser enervierende Nebel, der den Transport
von Holz, Stein und Schweinen verhindert. Doch zum Glück lassen wir uns von so
etwas nicht aufhalten und Pflastern den ganzen Landstrich einfach mit Wiesen
voll. Wie uns das jetzt genau gegen den Nebel helfen soll kann ich euch zwar
auch nicht sagen, punkteträchtig ist es aber auf jeden Fall.
Reich
an Rohstoffen
Zu Beginn des Spiels zeichnet
sich das Reich Nebula durch seinen enormen Reichtum an Rohstoffquellen aus, die
fast überall in Form von Plättchen ausliegen. Obendrein gibt es haufenweise freie
Bauplätze die nur auf unseren Besuch warten. Diese zu erschließen und den Rohstoffertrag
zu unseren entstehenden Bauwerken zu transportieren, das ist zugleich
Hauptbestandteil und Ziel des Spiels.
Das
Reich erforschen
Um möglichst der
erfolgreichste Bauherr zu werden, stehen uns jede Runde genau 2 Aktionen zur
Verfügung. So können wir etwa mit einem Arbeiter eine neue Rohstoffquelle
erschließen. Als Lohn winken direkt Punkte, zugleich ist der Arbeiter aber auch
so lange an den Ort gebunden, bis die Rohstoffe aufgebraucht sind. Diese Aktion
sollte also gut überlegt sein, da Arbeiter stets knapp sind. Obendrein dürfen
sich auch die Mitspieler an unseren Waren bedienen. Auch das Erforschen der
Umgebung kann den Mitspielern durchaus eine Hilfe sein. Denn hier legen wir
eine Wiese auf ein beliebiges Nebelfeld, was in Zukunft den Warentransport ermöglicht.
Das
Reich bebauen
Doch nicht alle Aktionen
helfen unseren Mitspielern. Ungleich egoistischer etwa ist das Errichten eines
Bauplatzes, wo in Zukunft eines unserer Gebäude entstehen soll. Doch dazu
müssen wir zuerst mittels Aktion die benötigten Rohstoffe von der Quelle zum
Bauplatz transportieren, indem wir sie schlicht eine ununterbrochene Strecke
von freien Wiesenfeldern entlang bewegen. Haben wir die passenden Rohstoffe auf
unserem Bauplatz gesammelt, errichten wir ein Gebäude. Mehrere entsprechende Karten liegen für
alle Spieler offen aus, einige wenige haben wir obendrein auf der Hand. Das
Schöne an den Gebäuden ist, dass sie uns (neben den Siegpunkten) fast immer mit
sofortigen Boni (Rohstoffe, Zusatzaktionen) belohnen. Das Negative ist, dass
wir die Kosten genau bezahlen müssen. Denn Verschwendung wird in Nebula nicht
gerne gesehen und überschüssige Rohstoffe bringen Minuspunkte. Und das kann
ganz schnell gehen, etwa wenn uns ein Mitspieler die gewünschte Gebäudekarte
vor der Nase weggebaut hat.
Punkte
Via Nebula endet, sobald ein Spieler sein fünftes Gebäude errichtet hat. Nun gibt es Punkte für errichtete Gebäude, erschlossene Rohstoffquellen und verbaute Wiesenplättchen. Sieger ist, ganz überraschend, wer am meisten Punkte sammeln konnte.
Via Nebula endet, sobald ein Spieler sein fünftes Gebäude errichtet hat. Nun gibt es Punkte für errichtete Gebäude, erschlossene Rohstoffquellen und verbaute Wiesenplättchen. Sieger ist, ganz überraschend, wer am meisten Punkte sammeln konnte.
Fazit
Was beim Öffnen von Via Nebula zuerst auffällt, ist sicherlich das beeindruckende Material. Ein klasse Inlay, für jeden Spieler individuelle Gebäude und eine grafische Gestaltung die sofort zum Spielen verlockt. Dazu sind auch die Regeln rundum gelungen und lassen keine Fragen offen. Entsprechend schnell kann die erste Partie starten. Und auch das Spiel selbst geht schnell von der Hand, ist unterhaltsam und weist eine sehr gelungene Mischung aus Planung und Lockerheit auf. Spannend ist dabei insbesondere, dass stets zwischen dem eigenen Nutzen und dem Vorteil für die Mitspieler (etwa durch Wiesen oder erschlossene Rohstoffe) abgewogen werden muss. Hier entsteht eine sehr interessante Form der Interaktion. In meinen Testrunden zeigten sich sowohl erfahrene Strategen als auch Gelegenheitsspieler davon sehr angetan. Zwei unterschiedliche Spielplanseiten und die zufällige Rohstoffverteilung bieten obendrein unterschiedliche Herausforderungen.
Als leicht problematisch
empfanden wir allenfalls den phasenweise etwas unübersichtlichen Spielplan.
Wenn an allen Ecken Rohstoffe liegen, überall Gebäude und Bauplätze emporwachsen
und all das über haufenweise Transportwege verbunden ist, dann wirkt der Plan
schon etwas voll. Entsprechend schnell kann man auch den Überblick verlieren.
Das kann einerseits zu Lasten der Punkte gehen, andererseits beginnen manche
Spieler aber eben auch den Plan zu überanalysieren. Glücklicherweise passiert
dies eher selten, weshalb die Spieldauer und auch die Wartezeiten im
überschaubaren Rahmen bleiben.
Via Nebula ist damit ein
optisch und spielerisch ansprechendes Spiel, mit dem Strategen und Familienspieler
gleichermaßen Spaß haben.
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