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Donnerstag, 29. September 2016

Kampf um den Olymp



Wenn wir Irdischen uns streiten, dann werden Beleidigungen ausgetauscht, es wird laut und ab und zu fliegt vielleicht auch mal eine Vase durch den Raum. Klingt nicht gerade schön, ist aber eigentlich halb so schlimm. Denn wenn sich die Götter des Olymp streiten, dann kämpfen hunderte von Helden und Soldaten auf Leben und Tod, ganze Städte werden in die Gefechte mit hinein gezogen und die Schlachten erreichen gar epische Ausmaße.
Bei Kampf um den Olymp (Matthias Cramer / Lookout) werden ebenjene epischen Ausmaße nur mit einer Hand voll Karten dargestellt, mit denen die Spieler um die Vorherrschaft von Delphi, Troja und dem Olymp ringen.


Formiert die Truppen
Insgesamt sechs Schlachtfelder gilt es, bei Kampf um den Olymp zu erobern. Drei davon sind dem Olymp selbst zugeteilt, die anderen den bereits erwähnten Städten. Jedes Schlachtfeld bietet dabei Platz für genau eine Einheit (Karte) je Spieler. Um diese ins Spiel zu bringen, müssen wir jeweils die darauf angegebenen Kosten bezahlen, indem wir andere Karten der passenden Farbe abwerfen. Stets muss also abgewogen werden, welche Karte wie verwendet wird. Dass sich die Truppen dabei in Angriff, Verteidigung und diversen Sonderfähigkeiten unterscheiden, versteht sich fast von selbst.



Auf in die Schlacht
Hat ein Spieler seine Truppen in die Schlacht geworfen, folgt üblicherweise ein Angriff. Dabei werden alle eigenen Einheiten aktiviert. Liegt auf der gegenüberliegenden Seite des gleichen Schlachtfeldes eine gegnerische Einheit bekommt diese Schaden und wird gegebenenfalls vernichtet. Anders sieht es aus, wenn der Angriff unvereidigt ist. Denn dann warten Belohnungen abhängig vom Standort. So können wir etwa weitere Karten ziehen, bekommen Farbmarker um Karten zu bezahlen oder schlicht Siegpunkte. Sammeln wir davon genug gewinnen wir ebenso das Spiel, wie wenn wir alle sechs Schlachtfelder besetzt haben.




Fazit
Kampf um den Olymp erfindet mit seinem Karten- und Kampfsystem das Genre nicht neu, was einen schnellen Einstieg und einen flotten Verlauf ermöglicht. Die Regeln sind überschaubar, die Möglichkeiten schon alleine aufgrund der vielen verschiedenen Karten dagegen hoch. Ein großer Pluspunkt ist für mich dabei das Thema und die Umsetzung. Von der Wahl des Settings und der entsprechenden Karten bis hin zur Gestaltung wirkt alles wie aus einem Guss. Die unterschiedlichen Zonen ermöglichen dabei in gewissem Umfang taktische Entscheidungen, etwa ob eher früh auf Siegpunkte gesetzt wird oder doch lieber zuerst Karten gesammelt werden. All das macht Spaß.

Und dennoch hat Kampf um den Olymp leider auch seine Schwächen. Negativ fiel in meinen Gruppen insbesondere auf, dass das Spiel jenen bevorteilt, der bereits in Führung ist. Hier fallen insbesondere die Standorte, die weitere Karten oder Farbmarker versprechen, stark ins Gewicht. Da es durchaus vorkommen kann, dass die Starthand annähernd nutzlos ist, kann das Spiel im schlimmsten Fall hier schon entschieden sein. Einen Rückstand einzuholen ist extrem schwer. Auch nach dem Start ist der Glücksanteil sehr hoch, die Karten sind alles andere als ausgewogen. Aufgrund der kurzen Spielzeit ist das durchaus noch verschmerzbar, fällt aber dennoch negativ auf.

Mit Kampf um den Olymp hat Lookout damit ein weiteres Spiel für Zwei, dass zwar nicht an die überragenden Spiele der Reihe heranreicht, aber auch weit von den Totalausfällen entfernt ist.






http://spielfreude.blogspot.de/p/vorschau-spiel-2016.html

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