Dass das
Ringen um die Herrschaft gar blutige Ausmaße annehmen kann, das hat uns in den
vergangenen Monaten und Jahren so manche Serie gelehrt. Doch eigentlich ist all
das gar nicht so wild, verglichen mit den Intrigen die im Hintergrund toben.
Denn Im Schatten des Throns (Nevskiy und Sidorenko / 2Geeks) streiten dutzende
Personen um die Macht und schrecken dabei auch vor Verrat, Bestechung und Mord nicht
zurück.
Für all
diese Intrigen benötigen wir nicht mehr als einen Stapel Karten, in dem sich
alle beteiligten Charaktere verstecken. Doch um unser ihrer Hilfe zu
versichern, genügt es üblicherweise nicht, nur einen davon auf unsere Seite zu
locken.
Helfer
sammeln
Um die Macht
hinter dem Thron an uns zu reißen, müssen wir nichts weiter tun, als Karten vom
gemeinsamen Stapel aufzudecken. Jede dieser Karten zeigt einen Charakter mit
einem Zahlenwert von eins bis neun sowie einer Sonderfähigkeit. Bis zu fünf
Karten dürfen wir aufdecken, solange der neue Charakter keine höheren
Wert hat als einer der vorangegangenen und damit alle Karten abgeworfen werden.
Hat man Glück oder hört rechtzeitig auf, wandern alle aufgedeckten Karten in
die eigene Auslage. Alternativ dürfen die Karten auch einem Mitspieler
zugeschoben werden, wofür man sich eine beliebige Karte von diesem nehmen darf.
Obendrein darf man beim Aufdecken auch eine gegnerische Karte zerstören, wenn
man zwei Karten mit gleichem Wert aufdeckt.
Helfer nutzen
Bis hierhin
klingt das Alles noch recht langweilig. Doch genau hier kommen die
Sonderfähigkeiten der Charaktere ins Spiel. Diese dürfen immer dann genutzt
werden, wenn wir über die meisten Charaktere einer Art verfügen. Dabei erlauben
diese etwa das Manipulieren anderer Kartenwerte, womit wir verhindern können,
dass unsere Runde vorzeitig endet. Andere Charaktere schützen uns vor
Kartendiebstahl oder ermöglichen das Betrachten des Nachzugstapels. König und
Königin (die höchsten Karten) wirken sich dagegen sogar nachteilig auf den
Spieler aus, indem sie verschiedene Aktionen behindern.
Helfer
punkten
Warum
sammeln wir denn aber nun all die Karten? Nun, wie so oft geht es auch hier um
Punkte. Denn sobald eine Partie endet, was (in Grenzen) zufällig mit dem
Aufdecken einer Spielendekarte geschieht, wird gezählt. Alle Charaktere von
denen wir über mindestens zwei verfügen liefern Punkte entsprechend ihrem Wert.
Natürlich sind besonders hilfreiche Karten dabei weniger wert, punkteträchtige
dagegen teilweise sogar nachteilig. Eine Gratwanderung die man meistern muss,
will man eine Partie Im Schatten des Throns gewinnen.
Fazit
Wie man es
bei Spielen der 2Geeks bereits gewohnt ist, kommt auch Im Schatten des Throns
in einer schicken Metallbox daher, die direkt Lust auf das Spiel macht. Und
auch wenn die Anleitung leider nicht wirklich gelungen ist, lässt die erste
Partie dennoch nicht lange auf sich warten. Gerade zu Beginn dominiert dabei
der Push Your Luck Mechanismus. Stets hofft man auf passende Karten, einen
nennenswerten Einfluss auf den Spielverlauf hat man hier aber noch nicht. Das
ändert sich, sobald man die eine oder andere Fähigkeit nutzen kann und auch mal
ein oder zwei Blicke auf die Auslage der Mitspieler wirft. Gerade gegen Ende
nimmt die Interaktion dabei enorm zu, jeder will punkteträchtige und mächtige
Charaktere für sich. Durch das recht zufällige Ende bleiben größere Grübeleien
an dieser Stelle zumeist aus.
Trotz der
durchaus vorhandenen Qualitäten konnte uns Im Schatten des Throns dennoch nicht
überzeugen. Zum einen ist der Glücksanteil gerade zu Beginn schlicht enorm. Es
kommt durchaus vor, dass man nach drei oder vier Runden nur zwei Karten vor
sich liegen hat. Spaß kommt so nicht auf, eigentlich schaut man nur den anderen
beim Spielen zu. So extreme Fälle sind allerdings glücklicherweise die
Ausnahme. Als ebenfalls störend empfanden wir tatsächlich die „Verwaltung“. Um
Fähigkeiten zu nutzen braucht man die Mehrheit an entsprechenden Charakteren.
Gerade in Vollbesetzung wechselt diese aber ständig. Fehler sind hier
eigentlich vorprogrammiert. Obwohl die real dafür aufzuwendende Zeit nicht
wirklich groß ist, steht sie in keinem Verhältnis zum eigentlich flotten und
glücksbetonten Spiel. Wir hatten zumeist ein wenig das Gefühl, mehr Zeit mit
Überprüfen und Nachzählen zu verbringen als mit dem Spiel. Zuletzt konnten uns
auch die Partien zu zweit nicht überzeugen. Einerseits fehlt es hier für viele
Aktionen schlicht an Zielen, andererseits steht die Entscheidung fast immer
früh fest und das Spiel schleppt sich nur langsam ins Ziel.
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