Eine
signalrote Schachtel von der einem direkt das knallbunte Logo Red7 (Chudyk und
Cieslik / Lucrum Games) anspringt. Darunter der Schriftzug „Gewinne oder du
bist draußen!“. Na wenn das mal nicht ein echter Blickfang ist. Da kann man ja
fast nicht anders, als einen neugierigen Blick in die Schachtel zu werfen. Nur
um darin einen Stapel bunter und durchnummerierter Karten zu entdecken, die so
in gefühlt jedem zweiten Kartenspiel zu finden sind.
Und
doch bietet Red7 mehr als nur eine knallige Schachtel. Auch das Spiel selbst
hebt sich von anderen Vertretern seiner Art spürbar ab. Denn der Titelzusatz
ist Programm und draußen ist man schneller als man Red7 sagen kann.
Die
goldene Regel
Am Anfang ist alles noch ganz harmlos. Jeder
Spieler bekommt 7 Handkarten, die jeweils in 7 Farben und mit Zahlen von 1 bis
7 vorkommen. Dazu bekommt man noch eine zufällige Startkarte in die eigene
Auslage und schon geht es los. Und hier kommt auch schon die wesentliche
Besonderheit von Red7 zum Tragen. Denn wenn wir am Ende unseres Zuges nicht
gewonnen haben, scheiden wir aus der aktuellen Runde aus. Und am Ende übrig zu
bleiben sollte stets unser Ziel sein.
Knappe
Handkarten
Wie wir gewinnen, das gibt die Aufgabenkarte
vor. So müssen wir etwa die aktuell höchste Karte (bei gleichen Zahlen gilt
eine Farbreihenfolge) oder die meisten Karten einer Farbe in der eigenen
Auslage haben. Um genau das zu bewerkstelligen, spielen wir eine unserer Karten
in die Auslage und vergrößern diese damit. Wenn das nicht ausreicht, dürfen wir
eine Handkarte nutzen, um die Aufgabe der aktuellen Runde zu ändern. Das
Gemeine: Im Spielverlauf werden (üblicherweise) keine Karten nachgezogen. Damit
ist sparsames Kartenmanagement der Schlüssel zum Sieg. Wer zu früh zu viele
Karten verpulvert, hat nach wenigen Runden nichts mehr übrig und ist raus.
Regeln für erfahrene Spieler
Im normalen Spiel wird schlicht nach einer
Runde der Sieger gekürt. Red7 bietet darüber hinaus aber auch noch einige
Varianten für erfahrenere Spieler. So kann einerseits nach Punkten gespielt
werden, wobei stets die für den Sieg verwendeten Karten einkassiert werden und
damit aus dem Spiel sind. Obendrein gilt dann auch die Regel, dass man eine
Karte nachzieht, sobald man eine Karte als Siegbedingung ausspielt, die einen
höheren Wert als alle eigenen Karten hat. Wer sich als Red7-Experten sieht, der
kann obendrein noch mit Zusatzfähigkeiten einiger Karten spielen. Ungerade
Karten erlauben dann etwa das Nachziehen neuer oder das Zerstören gegnerischer
Karten. Während die Interaktion damit deutlich zunimmt, bleibt das Ziel gleich. „Gewinne oder du bist draußen!“
Fazit
Obwohl Red7 im ersten Moment wir ein klassisches Kartenspiel im Stile von Uno daherkommt, steckt in der Box doch deutlich mehr. Die Grundregeln sind dabei noch recht einfach, aber bereits hier muss im eigenen Zug durchaus etwas gegrübelt werden. Spätestens in der Experten-Variante sind Denkpausen dann eher Regel als Ausnahme. Dass das nicht jedem gefällt dürfte dabei fast klar sein, denn die Spielzeit nimmt in solchen spürbar zu. Auch, dass Spieler deutlich vor dem Ende ausscheiden können, kann in einzelnen Partien stören. Wer ein schnelles kleines Spielchen erwartet dürfte dementsprechend enttäuscht werden. Wer sich aber auf die durchaus innovativen Ideen einlässt und auch bereit ist sich einige Runden einzuspielen, der bekommt mit Red7 ein wirklich interessantes Spielerlebnis geboten. Das ständige Abwägen der eigenen Möglichkeiten, der Versuch mit möglichst wenig möglichst viel zu erreichen und die zunehmende Spannung gerade gegen Ende einer Runde wissen zu gefallen. Von meiner Seite aus auf jeden Fall ein Gewinn.
Obwohl Red7 im ersten Moment wir ein klassisches Kartenspiel im Stile von Uno daherkommt, steckt in der Box doch deutlich mehr. Die Grundregeln sind dabei noch recht einfach, aber bereits hier muss im eigenen Zug durchaus etwas gegrübelt werden. Spätestens in der Experten-Variante sind Denkpausen dann eher Regel als Ausnahme. Dass das nicht jedem gefällt dürfte dabei fast klar sein, denn die Spielzeit nimmt in solchen spürbar zu. Auch, dass Spieler deutlich vor dem Ende ausscheiden können, kann in einzelnen Partien stören. Wer ein schnelles kleines Spielchen erwartet dürfte dementsprechend enttäuscht werden. Wer sich aber auf die durchaus innovativen Ideen einlässt und auch bereit ist sich einige Runden einzuspielen, der bekommt mit Red7 ein wirklich interessantes Spielerlebnis geboten. Das ständige Abwägen der eigenen Möglichkeiten, der Versuch mit möglichst wenig möglichst viel zu erreichen und die zunehmende Spannung gerade gegen Ende einer Runde wissen zu gefallen. Von meiner Seite aus auf jeden Fall ein Gewinn.
Hallo,
AntwortenLöschenihr schreibt:
" ..... dass man eine Karte nachzieht, sobald man eine Karte als Siegbedingung ausspielt, die einen höheren Wert als alle eigenen Karten hat."
So wie es in der deutschen Regel steht, kann man in der Tat zu diesem Schluss kommen. Im englischen Original steht aber etwas ganz anderes:
"When you discard a card to the CANVAS, if the number on that card is higher than the total number of cards in your PALETTE, you may draw an additional card from the Draw Deck (unless the Draw Deck is empty)."
Die Zahl meiner abgelegten Karten wird also nicht mit den Zahlenwerten der Karten in meiner Auslage verglichen, sondern mit deren Anzahl.
Grüße aus Barcelona,
Ulrich Roth