Die Tiefsee. Unendliche Weiten. In
Oceanos (Antoine Bauza / Iello) dringen wir in Regionen vor, die… naja, ihr
kennt den Rest. Passt hier aber gerade sehr gut. Denn auch in Oceanos
erforschen wir neue Gegenden, unbekannte Lebensformen und erleben so manche
Überraschung. Und ein ordentliches Schiff (oder besser: U-Boot) benötigen wir
dafür auch, wollen wir am Ende zu den erfolgreichsten Entdeckern gehören.
Die Tiefsee
Was zu Beginn recht abenteuerlich
klingt ist bezüglich der Regeln eigentlich sogar recht schlich gehalten. Über insgesamt
drei Runden tauchen wir in die Tiefsee hinab, anfänglich mit gerade einmal zwei
Karten ausgestattet. Eine davon wird ausgewählt, die andere bekommt der Kapitän
der aktuellen Runde, der aus den Resten wählen muss. Haben sich alle für ihre
Karte entschieden wird diese aufgedeckt und in die eigene Auslage gelegt.
Fünfmal wird dieses Prozedere wiederholt bis die Runde endet und eine
Auswertung folgt.
Die Beute
Am Ende jede der drei Runden winken
punkte für entdeckte Meereslebewesen. Allerdings ist deren Zahl begrenzt,
sofern wir unser Boot nicht ordentlich aufrüsten. Ein kleiner Bonus winkt
obendrein für den Antrieb unseres Schiffes. Mali bekommt dagegen, wer zu viele
Krakenaugen gesammelt hat. Am Ende der dritten Runde gibt es obendrein Punkte
für das größte Korallenriff und auch abgesetzte Taucher sammeln bei ihrem
Aufstieg allerlei Schätze ein. Bezüglich der Punkte war es das eigentlich.
Allerdings finden wir auf den Karten auch immer mal wieder Kristalle sowie
Basisstationen. Erreichen wir eine solche Station und konnten vorher ein oder
zwei Kristalle sammeln, erlaubt uns dies den Ausbau des U-Bootes.
Das U-Boot
Der Ausbau unseres Gefährts wird
optisch sehr gelungen dargestellt, indem das entsprechende Pappelement durch
ein besseres Teil ausgetauscht wird. Insgesamt fünf Elemente liegen dabei in
jeweils drei Stufen vor. Alles auszurüsten ist unmöglich, es müssen Prioritäten
gesetzt werden. Und das ist gar nicht einfach, klingt doch alles spannend. So
erlaubt uns etwa die Steuerkanzel mehr Karten zu ziehen und vergrößert
entsprechend die Auswahl. Die Maschine fasst dagegen mehr Treibstoff, womit wir
zusätzliche Karten ausspielen dürfen. Wer dagegen direkt die Punkteausbeute
anheben will, dem seien der Antrieb sowie das Aquarium ans Herz gelegt, welches das Sammeln
zusätzliche Meerestiere erlaubt. Auch die Luftschleuse ist lukrativ, lassen
sich mit ihr doch weitere Taucher absetzen. So oder so, an Bord eines U-Bootes
scheint es immer reichlich zu tun zu geben.
Fazit
Oceanos fällt bereits beim ersten Blick
durch seine beeindruckende Aufmachung auf. Jedes U-Boot, jede Ausbaustufe sind
individuell gestaltet. Die Meereskarten sind so gezeichnet, dass ein Diorama entsteht.
Und auch sonst macht einfach alles Lust auf ein Spiel. Dass die Regeln und
Optionen im eigenen Zug dabei ebenfalls überschaubar sind, ermöglicht obendrein
einen halbwegs zügigen Start. Und dennoch bietet das Spiel einige
Möglichkeiten. Das beginnt bereits damit, dass wir das U-Boot an allen Ecken und
Ende ausbauen wollen, dafür aber schlicht die Zeit fehlt. Darüber hinaus winken
überall Punkte. Lieber mehr Tiere, ein großes Korallenriff oder doch auf die
potentiell sehr lukrativen Taucher hoffen? Lohnt es sich, dafür Minuspunkte in
Kauf zu nehmen? Und nutze ich mein Benzin für eine Extrakarte bereits jetzt?
Oder doch lieber aufheben? Ihr seht schon, der Möglichkeiten gibt es viele.
Und dennoch gibt es einen Faktor,
der all das deutlich ausbremst. Denn gerade in der ersten Runde könnt ihr
zumeist nur aus zwei Karten wählen. Für Drafting ist mir das persönlich zu
wenig. Denn in solchen Situationen ist die Entscheidung häufig klar, oft bringt
eine der Karten keinen Nutzen mehr. Hier muss man schlicht auf Glück und
passende Karten hoffen. Im Laufe der Partie ändert sich das etwas, wenn man
durch Ausbauten mehr Karten bekommen kann. Wirklich viel Auswahl hat man aber
selbst am Ende üblicherweise nicht. Entsprechend kann es durchaus vorkommen,
dass man sich gespielt fühlt. Für ein lockeres Familienspiel nicht unbedingt
ein Problem, erfahrene Spieler laufen hier aber Gefahr den Spaß am Spiel zu
verlieren. Zugleich bleiben dadurch aber auch sowohl die Wartezeiten als auch
die allgemeine Spielzeit auf einem sehr angenehmen Niveau. Bei uns kam Oceanos dementsprechend gut
an, auch wenn über kurz oder lang etwas die Luft raus ist.
Wenn ihr eine zweite Meinung sucht, dass schaut mal bei der Brettspielbox (HIER) vorbei.
Wenn ihr eine zweite Meinung sucht, dass schaut mal bei der Brettspielbox (HIER) vorbei.
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