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Montag, 3. April 2017

Century: Die Gewürzstraße



Um mit einem Brettspiel heute noch aufzufallen, muss man sich durchaus etwas einfallen lassen. Neue Mechanismen, tolles Material oder ein spannendes Thema etwa. Oder man macht es wie Plan B Games in Century – Die Gewürzstraße (Emerson Matsuuchi / Abacusspiele). Denn die bringen ihr neue Spiel schlicht in drei Teilen heraus, die alle einzeln gespielt aber auch miteinander kombiniert werden können. Da die weiteren Teile erst 2018 und 2019 erscheinen, kann ich dazu bislang wenig sagen. Aber zumindest den ersten Teil konnten wir bereits ausgiebig spielen.

Century – Die Gewürzstraße pickt sich dabei tatsächlich nur einen einzelnen Spielmechanismus heraus. Denn über Karten erhalten und tauschen wir Waren, mit denen wir wiederum Punkte kaufen. Das war’s.



Eine Hand voll Kukuma
Zu Beginn einer Partie besitzen wir gerade einmal einige wenige gelbe Gewürzwürfel (Kukuma) und zwei eher schwache Aktionskarten auf der Hand. Aber das Ziel unserer Mühen ist bereits zu erkennen. Denn in der Tischmitte liegen Punktekarten aus, die mit einer Mischung aus vier verschiedenen Gewürzen bezahlt werden müssen. Um an genau jene zu kommen, sollten wir uns zuerst mit einigen der ebenfalls ausliegenden Aktionskarten eindecken. Diese erlauben etwa beim Ausspielen mehr oder höherwertige Gewürze (bis hin zu Zimt) zu nehmen oder verschiedene Gewürze gegeneinander auszutauschen. Neue Gewürze packen wir in unser (begrenztes) Lager bis wir sie zum Kauf benötigen.


Überschaubare Auswahl
Im Prinzip ist das auch schon alles, was wir in einer Partie Century machen. Denn jede Runde wählen wir zwischen genau einer der vier Aktionen. Dazu gehören das bereits erwähnte kaufen einer Punktekarte sowie das Aufnehmen einer Aktionskarte, wobei die vorderen Karten jeweils lukrativer / günstiger sind. Wollen wir keine Karte aufnehmen, spielen wir eine davon und erhalten oder tauschen Gewürzwürfel. Zuletzt dürfen wir alle gespielten Karten für eine Aktion wieder auf die Hand nehmen. Dieses Prozedere wird wiederholt, bis ein Spieler fünf oder sechs Punktekarten gesammelt hat und das Ergebnis feststeht.

Fazit
Der erste Eindruck von Century ist tatsächlich sehr positiv. Große und schön gestaltete Karten, Schalen für die Gewürzwürfel und Metallmünzen machen schon einiges her und sofort Lust auf das Spiel. Dazu sind die Regeln alles andere als kompliziert, der Start der ersten Partie lässt nicht lange auf sich warten. Und auch der Spielverlauf selbst ist anfänglich sehr flott und unterhaltsam. Wir kaufen Aktionskarten, tauschen Gewürze und versuchen, sinnvolle Kombinationen aufzubauen. Es macht Spaß, die eigenen Möglichkeiten zu entwickeln und die ersten Ketten zu erstellen.

Leider ist genau diese Anfangsphase aber auch schon der Höhepunkt des Spiels. Denn sobald wir eine passende Kartenhand haben, spielen wir diese immer wieder einfach nur herunter. Abwechslung ist in dieser Phase Fehlanzeige, Routine stellt sich ein. Zumindest für die Spieler, die etwas zum Laufen gebracht haben. Denn alle anderen versuchen weiter, passende Aktionskarten zu finden und geraten immer mehr ins Hintertreffen. Gerade in Vollbesetzung passiert das eigentlich immer dem einen oder anderen Spieler. Darüber hinaus kommt es durchaus vor, dass die ausliegenden Karten so gar nicht zueinander passen wollen und kein Spieler wirklich in Fahrt kommt.

Im Spiel zu zweit macht Century dennoch Spaß, die schnellen Runden laden immer mal wieder zu einer Partie ein. Hier hat man zumindest auch noch etwas Kontrolle über die Auslage und die eigenen Möglichkeiten. Doch selbst hier hat man stets das Gefühl, dass einfach noch etwas fehlt. Vielleicht ändert sich das ja noch mit den zwei kommenden Werken.


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