Um mit einem Brettspiel
heute noch aufzufallen, muss man sich durchaus etwas einfallen lassen. Neue
Mechanismen, tolles Material oder ein spannendes Thema etwa. Oder man macht es
wie Plan B Games in Century – Die Gewürzstraße (Emerson Matsuuchi / Abacusspiele).
Denn die bringen ihr neue Spiel schlicht in drei Teilen heraus, die alle
einzeln gespielt aber auch miteinander kombiniert werden können. Da die
weiteren Teile erst 2018 und 2019 erscheinen, kann ich dazu bislang wenig
sagen. Aber zumindest den ersten Teil konnten wir bereits ausgiebig spielen.
Century – Die Gewürzstraße
pickt sich dabei tatsächlich nur einen einzelnen Spielmechanismus heraus. Denn
über Karten erhalten und tauschen wir Waren, mit denen wir wiederum Punkte
kaufen. Das war’s.
Eine
Hand voll Kukuma
Zu Beginn einer Partie
besitzen wir gerade einmal einige wenige gelbe Gewürzwürfel (Kukuma) und zwei
eher schwache Aktionskarten auf der Hand. Aber das Ziel unserer Mühen ist
bereits zu erkennen. Denn in der Tischmitte liegen Punktekarten aus, die mit
einer Mischung aus vier verschiedenen Gewürzen bezahlt werden müssen. Um an
genau jene zu kommen, sollten wir uns zuerst mit einigen der ebenfalls
ausliegenden Aktionskarten eindecken. Diese erlauben etwa beim Ausspielen mehr
oder höherwertige Gewürze (bis hin zu Zimt) zu nehmen oder verschiedene Gewürze
gegeneinander auszutauschen. Neue Gewürze packen wir in unser (begrenztes)
Lager bis wir sie zum Kauf benötigen.
Überschaubare
Auswahl
Im Prinzip ist das auch
schon alles, was wir in einer Partie Century machen. Denn jede Runde wählen wir
zwischen genau einer der vier Aktionen. Dazu gehören das bereits erwähnte
kaufen einer Punktekarte sowie das Aufnehmen einer Aktionskarte, wobei die
vorderen Karten jeweils lukrativer / günstiger sind. Wollen wir keine Karte
aufnehmen, spielen wir eine davon und erhalten oder tauschen Gewürzwürfel.
Zuletzt dürfen wir alle gespielten Karten für eine Aktion wieder auf die Hand
nehmen. Dieses Prozedere wird wiederholt, bis ein Spieler fünf oder sechs
Punktekarten gesammelt hat und das Ergebnis feststeht.
Fazit
Der erste Eindruck von Century ist
tatsächlich sehr positiv. Große und schön gestaltete Karten, Schalen für die
Gewürzwürfel und Metallmünzen machen schon einiges her und sofort Lust auf das
Spiel. Dazu sind die Regeln alles andere als kompliziert, der Start der ersten
Partie lässt nicht lange auf sich warten. Und auch der Spielverlauf selbst ist
anfänglich sehr flott und unterhaltsam. Wir kaufen Aktionskarten, tauschen
Gewürze und versuchen, sinnvolle Kombinationen aufzubauen. Es macht Spaß, die
eigenen Möglichkeiten zu entwickeln und die ersten Ketten zu erstellen.
Leider ist genau diese Anfangsphase
aber auch schon der Höhepunkt des Spiels. Denn sobald wir eine passende
Kartenhand haben, spielen wir diese immer wieder einfach nur herunter.
Abwechslung ist in dieser Phase Fehlanzeige, Routine stellt sich ein. Zumindest
für die Spieler, die etwas zum Laufen gebracht haben. Denn alle anderen
versuchen weiter, passende Aktionskarten zu finden und geraten immer mehr ins
Hintertreffen. Gerade in Vollbesetzung passiert das eigentlich immer dem einen
oder anderen Spieler. Darüber hinaus kommt es durchaus vor, dass die
ausliegenden Karten so gar nicht zueinander passen wollen und kein Spieler
wirklich in Fahrt kommt.
Im Spiel zu zweit macht Century
dennoch Spaß, die schnellen Runden laden immer mal wieder zu einer Partie ein.
Hier hat man zumindest auch noch etwas Kontrolle über die Auslage und die
eigenen Möglichkeiten. Doch selbst hier hat man stets das Gefühl, dass einfach
noch etwas fehlt. Vielleicht ändert sich das ja noch mit den zwei kommenden
Werken.
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