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Mittwoch, 3. Mai 2017

Das Vermächtnis des Mahajara



Demokratie ist ja eigentlich schon was Feines, auch wenn der Eindruck in letzter Zeit ein anderer sein könnte. Denn die Alternativen sind selten besser. In Das Vermächtnis des Maharaja (Michael Schacht / Abacusspiele) etwa, wird die Nachfolge des Staatsoberhauptes schlicht dadurch bestimmt, wer dem amtierenden Herrscher die schönsten Geschenke macht.

Glücklicherweise ist der aktuelle Maharaja nicht besonders wählerisch, weshalb wir ziemlich viel Auswahl für passende Geschenke haben. Zumindest solange das Geld ausreicht.




Einkaufstour
Um passende und ausreichend beeindruckende Geschenke zu finden, bietet sich ein Besuch des örtlichen Marktes an. Und glücklicherweise liegen hier haufenweise Antiquitäten (von verzierten Waffen bis hin zu dekorativen Statuen) in Form verschiedenfarbiger Karten aus. Der Preis wird dabei mittels ausliegender Handelskarten bestimmt. Auf jeder davon liegt ein Goldstück, je mehr davon noch ausliegen desto teurer sind die Antiquitäten. Jede Runde dürfen wir entweder ein Goldstück nehmen und damit den Preis senken. Oder wir kaufen eine Antiquität zum aktuellen Preis. Vielmehr haben wir tatsächlich nicht zu tun.


Punkte
Bleibt natürlich die Frage, wie am Ende die wertvollsten Geschenke ermittelt werden. Und hier verfügt jede Karte selbst über einen Punktwert, der allerdings nur zählt, wenn wir mindestens zwei Karten der entsprechenden Farbe besitzen. Darüber hinaus können wir im Laufe des Spiels Sammlungskarten erhalten. Dazu müssen wir bestimmte Bedingungen (etwa drei Antiquitäten einer Art) erfüllen. Da diese Karten besonders lukrativ sind, entscheiden sie nicht selten, wer der neue Maharaja wird.


Fazit
Das Vermächtnis des Maharaja ist im Wesentlichen ein Set-Sammelspiel. Erfahrene Spieler werden sich entsprechend schnell zurechtfinden und auch Neulinge sollten mit den überschaubaren Regeln zurechtkommen. Dennoch bietet es durchaus spannende Entscheidungen. Mit dem stets knappen Geld zu haushalten oder den Wert der Antiquitäten richtig abzuschätzen ist alles andere als trivial. Zudem müssen auch die Mitspieler stets im Auge behalten werden. Denn selbst eine für mich fast wertlose Karte kann interessant sein, wenn sie ein Mitspieler unbedingt will. Insbesondere der Kampf um die Sammlungskarten bietet hier Spannung.

Dennoch muss man klar sagen, dass „Das Vermächtnis des Maharaja“ aus der Masse ähnlicher Spiele nicht heraussticht. Geld nehmen, Karten sammeln und dafür Punkkarten erwerben. Das gab es alles schon zur Genüge. Für eine schnelle Partie zwischendurch ist es absolut in Ordnung, mehr aber auch nicht. Dafür hätte es dann schon die eine oder andere neue Idee sein müssen. Auch die Grafik hat mir persönlich nicht zugesagt, das ist allerdings natürlich Geschmackssache.

Damit ist Das Vermächtnis des Maharaja für mich ein solides Spiel, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


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