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Freitag, 12. Mai 2017

The Walking Pet



Man sollte meinen einen erfolgreichen Blockbuster zu drehen wäre bereits genug Arbeit. All die Schauspieler zusammenbekommen, für Kulissen und allerlei Technik sorgen und obendrein auch noch die knappen Finanzen jonglieren. Aber Alles gar nicht so wild. Zumindest laut The Walking Pet (Frederic Vuagnat / Kosmos), wo wir nicht nur einen großen Filmerfolg drehen, sondern gleich deren sieben.

Allerdings ist das natürlich auch einfach, wenn man sich dabei nur um einige wenige Toons kümmern muss. Also schlicht passende Karten sammeln, abwerfen und den fertigen Film präsentieren.





Die Toons
Mit gerade einmal fünf Handkarten beginnen wir unser Großprojekt. Jede davon zeigt einen Toon, der einer filmischen Kategorie (und damit Farbe) zugeordnet ist. Darüber hinaus hat jede Karte noch eine Nummer, der Starfaktor des Toons. Unser Ziel ist es nun, ausreichend Toons eine Kategorie zu sammeln, um einen Film drehen zu können. Da dies üblicherweise zu Beginn kaum möglich ist, brauchen wir mehr Karten. Und dazu legen wir jede Runde eine oder mehrere identische Karten ab und ziehen gemäß deren Zahl neue Karten nach. Wenn uns das nicht in den Kram passt, können wir auch einfach den obersten Toon vom Ablagestapel nehmen.



Blockbuster
Irgendwann haben wir ausreichend Karten gesammelt und können einen Film drehen. Dazu müssen wir schlicht Karten ablegen, deren Summe den Wert des zu drehenden Genres übersteigt. Als Lohn winkt ein kleiner Bonus, der je nach Genre variiert. Bei einem Science-Fiction Film ziehen wir etwa die oberste Karte, bei einem Action-Kracher muss uns ein Mitspieler eine solche geben. Obendrein gewinnen wir in dem Moment, in dem wir den siebten Film gedreht haben. Und damit das etwas flotter geht, können wir auf aktuellen Hype-Wellen mischwimmen. Denn jeder gerade gedrehte Film reduziert die Kosten eines weiteren Films dieses Genres. Das war es auch schon, mehr Regeln gibt es nicht.


Fazit
Tja, was soll man zu The Walking Pet sagen? Zuerst einmal: Die Optik ist wirklich beeindruckend. Die Zeichnungen sind sehr detailreich und die ersten Minuten ist man eigentlich nur damit beschäftigt, die ganzen Anspielungen auf bekannte Kinofilme zu bewundern. Auch der Einstieg ist denkbar einfach, selbst ohne Spielerfahrung dauert es nicht lange, bis man die ersten Filme dreht. Leider war es das dann aber auch schon so ziemlich.

The Walking Pet bietet schlicht keine Abwechslung oder gar eine Herausforderung. Der Spielablauf ist enorm repetitiv, eigentlich werfen wir stets nur Karten ab und hoffen auf Bessere. Interaktion findet dabei nur sporadisch statt, im Endeffekt gewinnt, wer etwas mehr Glück beim Nachziehen hat. Keiner meiner Mitspieler hatte Lust auf eine zweite Runde. Darüber hinaus nerven leider auch kleinere Macken. So kostet das Drehen eines Filmes einen Punkt mehr, als auf der Karte aufgedruckt ist. Warum das so ist, bleibt leider ein Rätsel. Gerade in Kombination mit der Kostenreduktion ist man bei der Berechnung der tatsächlichen Kosten überraschend häufig am überlegen. Zudem sind die Kosten nur unten auf den Toon-Karten aufgedruckt, und damit (bei einer aufgefächerten Kartenhand) nicht zu erkennen. Warum die Preise nicht auf den Filmkarten selbst abgebildet sind (die jederzeit sichtbar auf dem Tisch liegen) ist für mich nicht nachvollziehbar.

The Walking Pet ist damit zwar optisch etwas Besonderes, bietet spielerisch aber leidet noch nicht einmal Durchschnittskost. Eine zweite Meinung findet ihr übrigens bei der BRETTSPIELBOX.


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