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Montag, 29. Mai 2017

Wettlauf nach El Dorado



Tja, so schnell kann es gehen. Da lasse ich mir nur ein klein wenig Zeit um „Wettlauf nach El Dorado“ (Ravensburger) zu rezensieren, und schon landet es auf der Nominiertenliste zum Spiel des Jahres. Bis diese Zeilen online gehen, hat sich entsprechend jeder schon auf diversen Seiten informiert, das Spiel hoch und runter gespielt und sich selbst eine Meinung gebildet. Macht aber nix. Schließlich seid ihr es ja eh gewohnt, dass ich hier eigentlich nur das alte Zeug von Vorgestern (sprich: vor mindestens vier Wochen erschienen) wieder aufwärme.

Apropos Aufwärmen. Während das Thema des neuen Spiels von Reiner Knizia nicht gerade innovativ ist, bieten die Mechanismen (zumindest in ihrer Zusammenstellung) durchaus einiges Neues. Denn wir haben es mit einem Deckbau-Rennspiel zu tun.


Aller Anfang ist leicht
Der Anfang ist noch denkbar einfach. Unsere Abenteurer beginnen an einem Ende des Plans, am anderen befindet sich unser Ziel: El Dorado. Das Problem ist, was dazwischenliegt. Denn auf unserem Weg müssen wir allerlei Gelände durchqueren, von dichtem Dschungel bis zu reißenden Stromschnellen. Und genau dafür benötigen wir Hilfe. Und die kommt zu Beginn in Form von acht Basiskarten, bestehend aus vier Reisenden, drei Forschern und einem Matrosen. Diese erlauben uns jeweils ein einfaches Feld ihrer Art zu passieren. Sind wir am Zug können wir also etwa mit unseren vier Handkarten zwei einfache Dschungelfelder, im Anschluss ein Wüstenfeld und einen Fluss überqueren. Danach ziehen wir wieder auf vier Karten auf und das ganze beginnt von vorne. 


Besseres Personal
Früher oder später stoßen wir allerdings auf Felder, die wir nicht so einfach überqueren können, da sie besseres Personal erfordern. Oder vielleicht wollen wir uns einfach nur schneller bewegen. Dann wird es Zeit, unsere Kartenauswahl zu verbessern. Und dafür können wir die Karten, anstatt uns damit zu bewegen, zum Kauf neuer Karten nutzen. Anfänglich stehen dafür nur sechs verschiedene zur Auswahl, später können bis zu zwölf weitere dazukommen. Während viele davon der besseren Bewegung auf verschiedenen Geländetypen dienen, bringen andere allerlei Vorteile. Dazu gehört etwa das Ziehen von weiteren Karten, das Aussortieren derselben aus dem Deck oder schlicht besonders viel Geld.


Wechselnde Herausforderungen
Doch nicht nur unser Deck ist in El Dorado der Schlüssel zum Sieg. Entscheidend ist vor allem, die stets variable Auslage zu „lesen“ und sich darauf einzustellen. Denn mittels verschiedener Spielplanteile stehen wir in jeder Partie vor neuen Herausforderungen. Während ein Plan einfach und ohne viele Schnörkel zu bewältigen ist, benötigt der nächste einiges an Vorbereitung. Zudem können wir unterwegs auch noch Bonusplättchen einsammeln, was uns einmalige Vorteile verspricht. Dazu noch die Möglichkeit anderen Spielern den Weg zu versperren und vielfältige Optionen der Deckoptimierung, und schon haben wir mehr als genug zu beachten, auf unserem Weg in die Goldene Stadt. 


Fazit
Wettlauf nach El Dorado sehe ich persönlich als durchaus anspruchsvolles Familienspiel. Der Einstieg gelingt recht flott, ein sinnvolles Vorgehen zu finden erfordert aber etwas Übung. Denn die Optionen sind vielfältig, selbst eine einfache Auslage will zuerst einmal richtig analysiert werden. Hier können Spieler, die keine Erfahrung mit Deckbau haben, durchaus auch einmal ins Straucheln geraten. Aber spätestens nach ein oder zwei Runden ist der Ablauf verinnerlicht und El Dorado beginnt zu glänzen.

Denn die Jagd nach der goldenen Stadt vermischt hier auf sehr gelungene Weise verschiedene Elemente, Deckbau und Rennspiel scheinen wie füreinander gemacht. Jede Kartenhand bietet neue Entscheidungen und Herausforderungen, trotz einfacher Regeln entfaltet sich eine Vielfalt an Möglichkeiten. Ob wir schnell starten und dann den kurzen Weg für die Mitspieler blockieren, lieber zuerst ein starkes Deck bauen oder uns die teuren Karten sparen und dafür einen längeren Weg laufen, Strategien gibt es viele. Und durch die Vielfalt der Pläne muss jedes Mal aufs Neue überlegt werden, was einmal klappt kann das nächste Mal zum Scheitern verurteilt sein. Einzig bei den Karten hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht, etwa indem nicht in jeder Partie alle Karten zur Verfügung stehen. Dennoch macht El Dorado insbesondere in Vollbesetzung richtig Spaß. Zu zweit steuert dagegen jeder Spieler zwei Abenteurer, was dem Deckbau deutlich mehr Gewicht zukommen lässt. Das ist vollkommen in Ordnung, hat mir persönlich aber etwas weniger gut gefallen. 


3 Kommentare:

  1. Beim Foto des Gesamtdecks ist ein Fehler passiert.
    Wer findet den Fehler?

    Liebe Grüße
    Wild Dice

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  2. Journalistin und Schatztruhe liegen vertauscht. ;)

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    1. Ähh... Ups. Ich hätte vielleicht doch nicht Alles aus der Erinnerung aufbauen sollen.

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