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Donnerstag, 8. Juni 2017

Bärenpark



Puzzlespiele liegen voll im Trend, keine Frage. Ob Patchwork, Cottage Garden oder jetzt eben Bärenpark (Lookout), die Freude am gemeinsamen Teile-Legen scheint ungebrochen. Zugleich bedeutet das aber auch, dass man sich hier durchaus etwas einfallen lassen muss, um aus der Masse hervorzustechen.

Phil Walker-Harding versucht dies einerseits mit einem ansprechenden Thema, darüber hinaus aber auch mit einigen spielerischen Kniffen. Dennoch beschäftigen wir uns natürlich auch bei der Erschaffung unseres eigenen Bärenparks in erster Linie damit, möglichst viele Elemente möglichst passgenau auf unserem Plan unterzubringen.





Plättchen legen
Der Spielablauf einer Partie Bärenpark ist denkbar einfach. Zu Beginn bekommt dazu jeder Spieler eine Starttafel als Parkgrund sowie ein Grünanlagen-Plättchen. Wer am Zug ist, nimmt stets eines seiner Plättchen aus dem persönlichen Vorrat und legt dies auf seiner Anlage an ein beliebiges Plättchen an. Die auf dem Parkgrund abgebildeten Symbole dürfen (und sollten) dabei überbaut werden, einzig die Grube ist tabu. Ist das Plättchen gelegt, stocken wir unseren Vorrat an Plättchen auf, indem wir die überbauten Symbole werten.


Plättchen nehmen
Jedes überdeckte Symbol erlaubt uns dabei, neue Plättchen aus der zentralen Auslage zu nehmen und in unseren Vorrat zu packen. Schubkarren bringen nur kleine und wenig lohnende Grünanlagen, ein überbauter LKW erlaubt uns, ein Tierhaus zu nehmen. Diese sind deutlich lukrativer und bringen mehr Punkte, je früher in der Partie sie genommen werden. Der seltene Bagger erlaub uns sogar den Zugriff auf ein Außengehege, die einerseits besonders groß und lukrativ, darüber hinaus aber auch selten sind. Zuletzt gibt es noch Bautrupps, die einen Ausbau des Parkgeländes auf insgesamt vier Teile erlauben.

Punkte
Eine Partie Bärenpark endet, sobald ein Spieler insgesamt vier Gelände gefüllt hat. Dann werden die Punkte verglichen, die es für viele der Plättchen gibt. Dabei gibt es stets mehr Punkte für früher gebaute Plättchen einer Art, wodurch ein spannendes Wettrennen entsteht. Gleiches gilt für die Statuen, die auf die Grube gestellt werden, sobald der entsprechende Parkabschnitt gefüllt ist. Zuletzt kann man auch noch Aufgaben hinzunehmen, die etwa eine bestimmte Zahl an Gehegen oder besondere Bauweisen entlohnen.


Fazit
Eigentlich kann ich das Fazit an dieser Stelle recht kurz halten. Denn Phil Walker-Harding ist es mit Bärenpark bravourös gelungen, sich angenehm von vielen aktuellen Puzzlespielen abzusetzen. Die stimmungsvollen Zeichnungen, der klar strukturierte Spielverlauf und zumeist intuitive Regeln sorgen für einen schnellen Einstieg und Spielspaß von der ersten Minute an. Das Spiel konzentriert sich schlicht auf zwei Elemente, die Auswahl und das Platzieren der Teile. Alles darum herum entfällt, was einen angenehm fokussierten Spielablauf ermöglicht. Dennoch fühlt sich all das nicht trivial an. Denn noch immer müssen die Teile passen und der Wettlaufcharakter um Elemente mit höheren Punktzahlen führt zu einem ordentlichen Maß an Interaktion. Die Konkurrenz komplett zu ignorieren kann fatal sein, insbesondere, wenn nach einigen Partien noch die Aufträge hinzukommen, was ich absolut empfehle.

Dennoch kann auch Bärenpark in einigen Situationen zum Grübeln einladen, Spieler die gerne und viel nachdenken finden dafür durchaus Gelegenheit. Auch die Endwertung kann im Zweifel mal etwas länger dauern, gibt es hier doch schon einiges zu addieren. Zuletzt hat der Startspieler nicht selten einen kleinen Vorteil, insbesondere bei der Jagd um Aufträge. Doch all das sind nur Kleinigkeiten in einem wirklich gelungenen Gesamtkonzept. Bärenpark gehört, zumindest für mich, aktuell ganz nach vorne in die Liste der Puzzlespiele. Und wenn ihr mir nicht glaubt, dann schaut doch bei der Brettspielbox (HIER) vorbei und holt euch eine zweite Meinung.


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