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Mittwoch, 5. Dezember 2018

Lifestyle


Ihr kennt doch sicher noch „Das Spiel des Lebens“, oder? Das Spiel, das sich in erster Linie durch die Verwendung eines Drehrades anstelle eines Würfels auszeichnete und das die Hatz nach Errungenschaften (von Titeln bis zu Immobilien) in den Vordergrund stellte. Nun, Lifestlye (Amigo) macht mehr oder weniger dasselbe. Nur dass anstelle des Drehrads dann eben doch Würfel zum Einsatz kommen. Und dass wir anstelle des Spielbretts nur Karten haben. Und dass wir tatsächlich Entscheidungen treffen können. Also eigentlich doch ziemlich anders. Aber die Jagd nach Besitztümern, die bleibt.







Erst die Arbeit
Autos, Haustiere und ein paar Immobilien… der Mensch braucht nicht viel um glücklich zu sein. Bevor wir uns aber an all den Reichtümern ergötzen können, hat der (unbekannte) Autor die Arbeit gestellt. Wobei „Arbeit“ vielleicht ein wenig übertrieben ist. Vielmehr liegen zu Beginn 9 Karten in einem Raster vor uns aus, von denen wir entweder eine ganze Reihe oder eine einzelne Karte an uns nehmen können. Dabei wandern die Karten aber erst einmal in unsere Würfelzone. Bevor wir mehr mit ihnen anfangen können, müssen wir sie erst erwürfeln.


Erwürfeln
Um Karten endgültig in Besitz zu nehmen, geben diese eine Zielzahl an, die wir mit 1 bis 3 Würfeln erreichen müssen. Dabei richtet sich der Schwierigkeitsgrad stets nach dem Wert der Karte, ein Motorroller ist leichter zu bekommen als ein Rolls Royce. Das ist aber gar nicht mal das Problem. Vielmehr müssen wir die Proben für alle Karten, die wir in unserer Würfelzone liegen haben, in einem Durchgang schaffen. Liegt dort nur eine mickrige Karte ist das eventuell recht einfach, den dafür verwendeten Zug aber kaum wert. Haben wir über mehrere Runden Karten angesammelt, ist der mögliche Gewinn zwar verlockend, bei den vielen anstehenden Proben aber auch recht unwahrscheinlich. Glücklicherweise können wir Karten in der Würfelzone auch wieder abwerfen und bekommen dafür sogar einen Chip, der einen Neuwurf erlaubt.

Sport ist gesund
Konnten wir schlussendlich Karten erwürfeln, bieten diese häufig besondere Belohnung. Gerade zu Beginn sind Sportkarten begehrt, die es erlauben, Würfel zu manipulieren. Haustiere andererseits bringen uns Chips (zum Neuwürfeln), Autos, Jobs und Häuser dafür reichlich Siegpunkte. Auch die Liebe darf nicht vergessen werden. Liebeskarten sind zwar extrem schwer zu bekommen, locken aber mit vielen Siegpunkten bei den bevorzugten Kartentypen. Und das kann sich schnell lohnen, endet das Spiel doch erst, wenn die Karten ausgehen.


Fazit
Lifestyle ist ein recht glückslastiges Würfelspiel, keine Frage. Dennoch bietet es durchaus ein paar Entscheidungen. Welche Karten man einsammelt ist dabei häufig noch recht klar, wann man aber mit dem Würfeln beginnt ist nicht selten entscheidend. Die Gratwanderung zwischen hohem Ertrag und realistischer Erfolgschance ist alles andere als trivial. Eigentlich will man in einem Rutsch möglichst viele Karten erwürfeln, um den verwendeten Zug voll auszunutzen. Wenn dann aber nur eine der Proben missling, bekommt man gar nichts. Und welche Karte wirft man im Anschluss weg? Gerade jene Karten die einen hohen Ertrag bieten sind auch am schwersten zu erzielen. Eine spannende Zwickmühle.

Leider überwiegen bei Lifestyle aber dennoch die störenden Elemente. Wer früh mehrere Sportkarten bekommt hat einen immensen und häufig kaum noch einzuholenden Vorteil. Wer im richtigen Moment die richtigen Liebes-Karten bekommt, scheffelt damit (gerade zu zweit) unglaublich viele Punkte. Beides ist allerdings reine Glückssache und von der zufälligen Auslage abhängig. Wer dagegen die falschen Karten abbekommt, schleicht schon früh fast chancenlos hinterher. Durch die fehlende Interaktion gibt es keine Möglichkeiten, daran irgendetwas zu ändern. Auch, dass stets alle Karten im Spiel sind und der Stapel nicht an die Spielerzahl angepasst wird, nervt. So kommen zu zweit viel zu viele Karten ins Spiel, der Überblick geht schnell verloren. Selbst die Wertung überzeugt nicht. Punkte hierfür, dafür und dann für das da auch noch. Hier kann Lifestyle es durchaus mit einigen Strategie-Schwergewichten aufnehmen. Für ein simples und extrem glückabhängiges Würfelspiel ist das einfach zu viel.


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