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Dienstag, 12. März 2019

Escape Dysturbia: Mörderischer Maskenball


Wer vor einigen Jahren geunkt hat, dass es sich bei den Escape-Spielen nur um einen kurzzeitigen Trend handelt, der dürfte inzwischen eines Besseren belehrt worden sein. Nicht nur, dass existierende Reihen von Exit über Unlock bis hin zu Escape Room sich einer ungebrochen hohen Beliebtheit erfreuen. Vielmehr buhlen immer weitere Verlage um die Gunst der Spieler und wollen ihr eigenes System am Markt platzieren. Dazu gehört nun auch der Homunculus-Verlag, der uns mit seinen Escape Spielen in die Stadt Dysturbia entführt, um dort Kriminalfälle zu lösen.

 


Ein weniges Neues…
Schon im Vorfeld der Veröffentlichungen war vom Verlag zu vernehmen, dass Dysturbia insbesondere mit einer spannenden Geschichte aufwarten soll. Etwas also, wo gerade der Platzhirsch Exit noch immer ein wenig Nachholbedarf hat. In Dysturbia übernehmen wir dafür die Rolle verschiedener Ermittler. Und das ist durchaus wörtlich gemeint, wählt doch zu Beginn jeder der Spieler einen der beiliegenden Charaktere. In verschiedenen Momenten des Spiels liefern diese uns dann Informationen, die zu ihren spezifischen Fähigkeiten passen. Zwingend notwendig sind diese Hinweise zwar nicht, aber hier und da doch ganz nützlich oder unterhaltsam.


…und viel Bekanntes.
Abgesehen von der Charakterwahl bietet das Spiel überwiegend Elemente, die wir schon aus vergleichbaren Werken kennen. Das Material besteht aus einem Kartendeck das, ähnlich wie bei Escape Room, von einigen Spielplänen und Dokumenten ergänzt wird. Hier und da muss zwar mal eine Schere herhalten, der überwiegende Teil der Rätsel kann aber direkt mittels der Karten gelöst werden. Auch das Prinzip, versteckte Zahlen und damit neue Karten zu finden, kennen wir bereits. Allerdings sind die Zahlen hier weit weniger fies versteckt als beim teilweise etwas nervigen Unlock!. Zuletzt wird einmal mehr auf eine App zurückgegriffen, für die Rätsel wird diese allerdings recht selten genutzt. 


Fazit
Escape Dysturbia erfindet des Escape-Spiel nicht neu, so viel wird schnell klar. Die Rätsel selbst schwanken in ihrer Qualität und reichen von eher simplen Logikübungen bis hin zu durchaus spannenden Ideen. Leider zünden aber genau diese nicht immer, weil sie inzwischen schon aus anderen Systemen bekannt sind. Dennoch empfand ich die Rätselqualität in der Summe als etwas überdurchschnittlich. Was Dysturbia allerdings abhebt, das ist die bis zum Ende spannende Geschichte. Zugleich wurde eine Fortsetzung mit weiteren Fällen für September 2019 angekündigt. Ein Sonderlob gibt es im Übrigen dafür, dass das zu zerstörende Material gleich doppelt in der Box liegt. Einer zweiten Partie (mit anderen Spielern) steht also nichts im Wege, für weitere Runden kann das Material zum Ausdrucken heruntergeladen werden.

Nicht gänzlich glücklich waren wir mit dem Schwierigkeitsgrad, den wir als etwas zu leicht empfanden. Allerdings ist die Schuld hier nicht zuletzt bei der steigenden Erfahrung der Spieler zu suchen. Immer mehr Rätselmechanismen sind so oder so ähnlich bekannt, immer weniger überrascht. Eine unerfahrene Gruppe würde sicherlich vor deutlich größeren Herausforderungen stehen. Zudem handelt es sich um den ersten Teil, da ist ein etwas niedrigerer Schwierigkeitsgrad nicht verkehrt.

Entsprechend freue ich mich auch darauf, zu sehen, wie die Geschichte weitergeht. Sollte der Schwierigkeitsgrad dabei etwas anziehen… umso besser.

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