Obwohl sich Marvel Champions an den Comics und nicht am Kinouniversum orientiert, erscheinen zu Beginn doch viele bekannte Charaktere der Avengers. Gerade die ersten Erweiterungen setzten einen klaren Fokus. Nachdem ich vor Kurzem Captain America vorgestellt habe, werfen wir heute einen genaueren Blick auf Black Widow und Hulk, womit sich zwei weitere Avengers des MCU der Schlacht anschließen.
Black Widow
Natasha Romanoff gehört
wohl zu den beeindruckendsten Charakteren des MCU. Gänzlich ohne Superkräfte
meistert sie selbst die auswegloseste Situation und scheint für jede Herausforderung
gewappnet. Nicht anders sieht es bei Marvel Champions aus. Denn Black Widow
arbeitet mit Vorbereitungskarten, die ausgespielt und zu einem späteren
Zeitpunkt für einen einmaligen Effekt genutzt werden können. Das Negieren von
Boost-Symbolen, Schaden bei neuen Gegnern oder das Verhindern von Verrats-Effekten,
die Auswahl ist immens. Natürlich gibt es zudem Karten und Fähigkeiten, die die
Kosten von Vorbereitungskarten reduzieren oder bei deren Nutzung weitere
Effekte auslösen.
Auch der Gerechtigkeits-Aspekt
sowie die zusätzlichen enthaltenen Karten setzen auf Vorbereitung. Und hier
gibt es durchaus spannende Ansätze. So erlaubt die Führungskarte „Schnelle
Reaktion“ gefallene Verbündete wieder ins Spiel zu bringen, die
Aggressions-Karte „Gegenangriff“ ermöglicht einen heftigen Konterschlag.
Freunde von SHIELD finden im Deck zudem „Agent Coulson“ und „Quake“, wobei sich
insbesondere Letztgenannte zu einer kostengünstigen Schadensquelle entwickeln
kann.
Black Widow gehört
tatsächlich zu den Charakteren, die sich auf fast jede Situation einstellen können.
Schaden verursachen ist ebenso möglich wie effektives Verteidigen oder das
Durchkreuzen der gegnerischen Pläne. Allerdings ist all das recht
kleinschrittig. Ein Marker hier, zwei Schaden da, eine weitere Karte dort. All
das summiert sich auf, fühlt sich teilweise aber etwas anstrengend an. Häufig
werden ausliegende Karten oder besondere Effekte vergessen, was teilweise etwas
nervt. Zudem gibt es aktuell kaum Vorbereitungskarten, was den Deckbau stark
einschränkt. Dennoch: Black Widow macht Spaß und die enthaltenen Karten und
Ideen laden zum Experimentieren ein.
Hulk
Hulk Smash. Damit ist wohl
schon alles gesagt. Denn der grüne Riese kann eigentlich nur Eines, das aber
richtig gut: Schaden austeilen. Werte von 3 in Angriff und Verteidigung sowie
18 Lebenspunkte sind schon eine echte Ansage. Doch all das hat einen Preis.
Denn in Heldenform hat Hulk ein Handkartenlimit von 4 und muss am Rundenende
obendrein alle Karten ablegen. Zudem hat er als bislang einziger Charakter
einen Widerstand von 0. Entsprechend ballern wir, ganz stielecht, jede Runde
das Maximum an Schaden raus, ohne an die Zukunft zu denken. Die Karten selbst
zielen natürlich in die gleiche Richtung. Zwar gibt es Ausnahmen, wie etwa
„Banners Labor“, dass eine schnellere Erholung ermöglicht. Die meisten Karten
haben aber die Schadensmaximierung zum Ziel. Dabei ist Hulk kaum auf besondere
Karten angewiesen und kann bereits in der ersten Runde häufig zweistellige
Schadenswerte erreichen.
Wenig überraschend wird er
mit dem Aggression-Aspekt ausgeliefert und bekommt hier Unterstützung von
seinen grünhäutigen Kollegen „She-Hulk“ und „Brawn“. Abgesehen von den
Verbündeten halten sich die besonderen Karten aber in Grenzen. Spannender ist
da ein Blick auf die zusätzlichen Karten für die anderen Aspekte. So erlaubt
die „Streifenpolizistin“ jede Runde eine Bedrohung zu entfernen, die
Schutzkarte „Elektrostatische Rüstung“ verleiht einem beliebigen Helden
Vergeltung 1. Beide Karten werden in Zukunft sicher in einigen Decks zu finden
sein.
Hulk ist bislang wohl
der offensivste Charakter. In den meisten Runden kann und muss man eigentlich
nur ausrechnen, wie man am meisten Schaden zufügt. Vorausplanen funktioniert
sowieso nicht, die Ressourcen reichen nur selten für zwei gespielte Karten pro
Runde. Gleichzeitig ist Hulk allein aber kaum überlebensfähig. Das
vorgefertigte Deck hat nur wenige Möglichkeiten, die Pläne des Gegners zu
durchkreuzen. Zumeist bleibt man dementsprechend in Hulk-Form und hofft, dass
der Gegner schneller stirbt als man selbst. Mit einem Mitstreiter, der sich um
alles andere kümmert, ist das ganz unterhaltsam. Aber auch nur dann. Im Team
macht Hulk dementsprechend Spaß, im Vergleich zu den anderen Charakteren schätze
ich ihn aber als eher schwach und spielerisch nicht besonders interessant ein.
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