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Freitag, 29. Dezember 2023

Trekking: Reise durch die Zeit

Die Entstehung der ersten Höhlenmalereien bewundern, Martin Luther Kings berühmter Rede vor Ort lauschen oder Queen bei Live Aid bestaunen… Zeitreisen bieten uns schier unendliche Möglichkeiten. Ganz so einfach ist es aber am Ende doch nicht. Denn wie uns Trekking: Reise durch die Zeit (Charlie Bink /Game Factory) zeigt, sollten wir uns als Zeitreisende besser an einige Regeln halten. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zurück in die Vergangenheit
Unsere erste Zeitreise beginnt ganz trivial: Wir wählen schlicht eine der Karten aus der Auslage, die ein Ereignis, dessen zeitliche Einordnung sowie einige Symbole zeigt. So starten wir unsere Reise etwa im Jahr 1271 an der Seite von Marco Polo. Für die Karte selbst zahlen wir mit Zeit, die wir auf einem Rundkurs abtragen. Leisten wir uns eine hochwertige Karte, kostet das mehr Zeit. Und da immer die Spielerinn am Zug ist, die bislang am wenigsten Zeit verbraucht hat, kann sich die Konkurrenz mit ähnlichem Aufwand auch mal mehrere günstige Karten schnappen. Sind wir wieder am Zug, wählen wir die nächste Karte, die hoffentlich zeitlich später angesiedelt ist. Denn solange wir immer näher an die Gegenwart springen, dürfen wir die Karten als eine Zeitreise stapeln. Je mehr Karten in einer Reise liegen, desto mehr Punkte ist diese wert. Über Kurz oder Lang kommen wir aber nicht daran vorbei, eine Reise ad Acta zu legen und eine Neue zu beginnen.
 
 
Reise-Erfahrung
Das Sammeln chronologisch aufsteigender Zeitkarten ist eine Möglichkeit, bei Trekking zu punkten. Eine andere sind die Reise-Tableaus. Denn mit jeder Karte sammeln wir auch Erfahrungsmarker in verschiedenen Kategorien, die auf das Tableau gelegt werden und uns mit Punkten belohnen. Bei der Wahl einer Karte müssen also auch die erhaltenen Marker berücksichtigt werden. Insbesondere, da die Tableaus sehr unterschiedlich aufgebaut sind.
 
Drei Epochen
Insgesamt spielen wir so drei Epochen, für die wir jeweils neue Reise-Tableaus sowie ein neues Kartendeck bekommen. Dadurch tauchen zu Spielbeginn eher Karten mit frühen Daten auf, in der dritten Epoche kommen dagegen eher spätere Ereignisse vor. Dennoch gilt es, ständig zwischen passenden Erfahrungsmarkern, den Kosten und der Zeit abzuwägen. Und wem das noch nicht genug ist, der kann noch die kleine Erweiterung integrieren. Anstatt eine Karte zu kaufen können wir damit Zeit ausgeben, um eine Sonderfähigkeit auszulösen.
 
 
Fazit
Trekking beeindruckt bereits mit dem Öffnen der Schachtel. Einerseits durch das hochwertige Material, bis hin zu einer Neoprenmatte. Andererseits und insbesondere aber auch durch die Auswahl und Aufbereitung der historischen Ereignisse. Von prägenden Momenten der Geschichte bis hin zu eher unbekannten Personen wird hier eine bunte Mischung präsentiert und stets mit einem kleinen Text auf der Rückseite der Karte erläutert. Wer während einer Partie etwas Zeit hat, wird hier bestens unterhalten. Allerdings dürfte das eher selten vorkommen, denn bei Trekking gibt es kaum Leerlauf und schon gar keine Langeweile. Vielmehr bietet das simple Regelwerk spannende Entscheidungen und Abwägungen. Da es zwei sich häufig widersprechende Punktequellen gibt, sind Entscheidungen selten offensichtlich. Gerade gegen Ende einer Epoche steigt die Spannung, ob das Tableau noch gefüllt wird. Jeder falsch genutzte Zeitmarker (der die Kosten für die Karten senkt), kann hier schmerzhaft zu Buche schlagen. Zugleich fühlt sich das Spiel aber belohnend an, irgendetwas fällt fast immer ab. Entsprechend positiv und begeistert ist auch immer die Stimmung am Tisch.
 
Natürlich spielt der Zufall bei der Auswahl der Karten eine Rolle. Manchmal passe es, manchmal eben nicht. Als störend empfinde ich das aber nicht. Gleiches gilt für die Wartezeit, die allenfalls in Vollbesetzung mal ein klein wenig länger ausfallen kann. Aber dafür gibt es dann ja die Erklärungen der historischen Ereignisse. Für Vielspieler fehlt es zudem etwas an Abwechslung. Das ändert aber wenig am sehr positiven Gesamteindruck.
 

 

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