Würfel, die ewigen Gleichmacher. Sinnbild des Schicksals, beinerner Glücksbote und Unglückbringer zugleich. Seit tausenden von Jahren eine Quelle für Flüche und Stoßgebete, Jubelarien und tiefste Trauer. Ob wir all das auch bei Lucky, Spots und Pikit erleben? Zumindest müsst ihr nicht weiter meine philosophischen Ergüsse ertragen, wenn wir uns die drei Würfelspiel-Neuheiten näher anschauen.
Lucky (Drew Richards / Kosmos)
Lucky ist simpel, schnell gespielt und kann wirklich emotional werden. Kurz vor dem Ende die langen Reihen der Mitspieler zu mopsen, sorgt garantiert für reichlich Flüche auf der Gegenseite. Durch das Stehlen bei den Mitspielern können die Spielstände innerhalb einer Runde komplett kippen, es bleibt fast bis zum Ende spannend. Dennoch hält sich die Begeisterung in argen Grenzen. Um langfristig zu gefallen ist der Ablauf zu repetitiv und bietet wenig Mehrwert gegenüber ähnlichen Würfelspielen. Das eigene Schicksal hat man nur selten in der Hand, das Spiel mit den Wahrscheinlichkeiten bleibt belanglos.
Pikit (Corentin Brand / Repos Production)
Zwei Würfel werfen und dem Ergebnis entsprechend Karten auf die Hand nehmen. Viel mehr ist Pikit nicht. Klar, die Handkarten kann man auch für Effekte wieder ausspielen. Aber da Handkarten am Ende gleich Punkte sind, lohnt sich das auch nur bedingt. Interessanter wird es allenfalls, wenn mittels Pasch die ersten Mechas ins Spiel kommen und etwas gezielter versucht wird, diese von der Hand zu ziehen. Wirklich viel Spannung kommt aber auch dann nicht auf. Positiv ist dementsprechend allenfalls das Material hervorzuheben, das sogar einen Kartenhalter beinhaltet. Das war es dann aber auch schon.
Spots (Jon Perry, Alex Hague & Justin Vickers / Pegasus)
Spots ist das komplexeste der drei vorgestellten Würfelspiele. Unerfahrene Spieler benötigen sicher einen Moment, um mit den nicht immer intuitiven Regeln zurechtzukommen. Zugleich kann das Spiel sehr unverzeihlich sein, einzelne Fehlwürfe können die Arbeit mehrere Runden zunichtemachen. Allerdings macht das auch den Reiz aus. Die richtigen Tricks zu wählen, auch mal etwas zu riskieren und dabei die Möglichkeiten der Mitspielerinnen im Blick zu behalten, kann entscheidender sein als pures Würfelglück. Zugleich gibt es eine Vielzahl von Tricks, was auch nach mehreren Partien noch für Abwechslung sorgt. Insgesamt damit zwar kein Highlight, aber ein ordentliches Spiel.
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