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Freitag, 31. März 2017

NMBR 9



Kennt ihr noch Graf Zahl? Diesen leicht verwirrt wirkenden Vampir aus der Sesamstraße? Den Typen, der jeweils geschätzte 3 Minuten gebraucht hat, um uns eine einzige Zahl zu erklären? Genau den wollt ihr mit Sicherheit nicht bei einer Partie NMBR 9 (Peter Wichmann / Abacusspiele) dabeihaben… „Das ist eine Vier. Ja, genau, eine Vier. Wie die vier Reifen an einem Auto. Seht doch wie schön diese Vier ist. Ich lege diese schöne Vier jetzt genau hier hin…“

Das Gute: Ohne Graf Zahl ist NBMR 9 ein wirklich flottes Spiel, bei dem ihr möglichst clever Zahlenplättchen übereinander legen sollt. Ohne dabei jeden Zug ausgiebig zu kommentieren.





Haufenweise Nummern
Bevor wir eine Partie NMBR9 starten, müssen wir genau zwei Dinge erledigen. Die Schachtel öffnen und die 20 Karten darin mischen. Das war’s. Denn das übrige Material besteht aus Zahlen aus Pappe, die allerdings perfekt im Tiefziehteil der Schachtel untergebracht sind. Ab jetzt wird dementsprechend eine Karte nach der anderen gezogen, jeder Spieler nimmt sich die darauf abgebildete Zahl aus der Box und verbaut sie bei sich. Dabei wird (logischerweise) unten angefangen zu bauen, mit der Zeit sollten die Zahlen aber auch über einander liegen. Denn am Ende wird jede Zahl mit der entsprechenden Ebene multipliziert.


Bauregeln
Damit das Ganze nicht zu trivial wird, gelten natürlich einige Bauregeln. Insbesondere dürfen dabei weder Lücken überbaut noch Überhänge gebildet werden. Und alleine diese Regel kann einen, aufgrund der doch etwas seltsam anmutenden Formen, schnell zur Verzweiflung treiben. Obendrein dürfen die Plättchen auch nicht gewendet werden und müssen beim Bauen auf mindestens zwei anderen Plättchen liegen. Klingt nach überraschend vielen Vorgaben, die aber alle in kürzester Zeit verinnerlicht sind. Und entsprechend ist das Spielende üblicherweise auch bereits nach maximal 20 Minuten erreicht und der beste Baumeister steht fest.


Fazit
NMBR 9 ist eines jener Spiele, bei denen jeder Mitspieler am Tisch für sich selbst spielt. Damit reiht es sich ein in Klassiker wie Take it Easy oder Limes und muss sich vor diesen Spielen keineswegs verstecken. Denn so einfach die Regeln sind, so spaßig ist doch der Verlauf. Selten ist ein Zug wirklich offensichtlich, stets wird nach einer noch besseren, einer noch lukrativeren Lösung gesucht. Bei jeder Karte wird gehofft und gebangt, geflucht und gefreut. Auch Wartezeiten gibt es bei NBMR 9 eigentlich keine, nur selten wird mal etwas länger über einen Zug gegrübelt. Dass NMBR 9 dabei extrem solitär ist, das liegt auf der Hand. Genau genommen gibt es sogar eine „Solo-Variante“, die sich spielerisch absolut nicht vom normalen Spiel unterscheidet. Ob das solitäre Spiel stört, das muss jeder selbst entscheiden. Ich empfand es nie als Problem, eigentlich haben wir während der Partien dennoch diskutiert, uns gefreut oder aufgezogen.

Dennoch hat NMBR 9 auch seine Schwächen. Und trotz des genialen Tiefziehteils sind diese insbesondere im Material zu suchen. Denn das errichtete Gebilde ist alles andere als stabil. Wer hier als Grobmotoriker unterwegs ist, der muss nicht selten einzelne Teile wieder zusammensuchen und neu aufbauen. Das wird noch dadurch verschärft, dass die Aussparungen teilweise etwas klein sind. Wenn die Teile zum Ausprobieren ineinander gepuzzelt werden um sie danach wieder zu lösen, ist Chaos vorprogrammiert. Doch auch dieses kleine Manko hatte bei uns keinen nennenswerten Einfluss auf den Spaß, den wir mit NMBR 9 hatten. 


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