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Samstag, 27. April 2013

Turbo Taxi



Flinke Finger und flotte Fahrer

Fauna, Finstere Flure und nicht zuletzt Funkenschlag. Die Liste der erfolgreichen Titel von Friedemann Friese ließe sich noch einige Zeit fortsetzen. Doch selbst ein so bekannter deutscher Autor benötigte einige Anläufe, bevor ihm 2001 mit Funkenschlag endgültig der große Wurf gelang. Einer der frühen und (zu Unrecht) unbekannteren Titel war Flickwerk aus dem Jahr 2000. Die Spieler organisierten dabei die Kabel eines Netzwerks so, dass am Ende ein funktionierender Computer stand. 2005 nahm sich Queen Games des Spiels an und änderte Grafik und Thema. Auf dem Cover ist nun ein grünhaariger Bursche auf Fahrrad zu sehen und Anstelle eines Netzwerks errichten wir in Turbo Taxi ein Straßennetz.


Der Bauplan
Zum Bau des Straßennetzes erhält jeder Spieler 12 identische Plättchen, auf welchen Geraden, Kurven und Kreuzungen abgebildet sind. 12 weitere (identische) Plättchen liegen in der Mitte aus. Jede Runde bestimmt eines davon, welches Plättchen als Zentrum des eigenen Bauvorhabens herhalten muss. Gleichzeitig gilt es, beim Bau des Straßennetzes 2 am Spielfeldrand stehende Autos mit den passenden Garagen zu verbinden. Zu diesem Zweck bauen nun alle Spieler gleichzeitig eine Fläche aus 3x3 Plättchen (eines davon das Mittelteil), welches alle Vorgaben erfüllt. Neben den oben genannten Bedingungen gilt es,  tote Straßenenden zu vermeiden. Wer das Echtzeit-Puzzel am schnellsten (und Korrekt) löst, erhält eine Medaille. Sind alle 12 Mittelteile durchgespielt, gewinnt derjenige, der am meisten davon sammeln konnte.
Auf die Plätze…
Turbo Taxi gehört eindeutig in die Kategorie der “Hektik-Spiele”. Sobald die Spieler das vorgegeben Mittelteil platziert haben, versucht jeder aus den verblieben 11 Teilen möglichst schnell ein zulässiges Straßennetz zu bauen. Dadurch, dass alle Spieler gleichzeitig agieren, kommt keinerlei Langeweile auf, jeder befindet sich permanent Mitten im Spiel (und im Stress). Ein ganzes Spiel dauert dabei vielleicht 15 bis 20 Minuten, eine einzelne Runde selten mehr als Eine. Dabei macht es keinerlei Unterschied ob man zu zweit oder zu viert spielt (oder zu acht mit zwei Spielen). Aufgrund der 12 verschiedenen Mittelteile und dem Platzieren der Autos und Garagen um das Feld ist kein Puzzle wie das Andere. Ein spielerischer Vorschritt nach einigen Partien ist durchaus zu bemerken, der Wiederspielreiz leidet darunter allerdings nicht. Wer diese Art Spiele mag sollte hier unbedingt einen zweiten Blick riskieren. Selbst wer Hektik-Spielen eigentlich nichts abgewinnen kann (so wie ich) könnte hier allerdings durchaus trotzdem Spaß haben (ebenfalls so wie ich). Zwei Nachteile will ich allerdings nicht verschweigen: Zum einen kommt es (selten) vor, dass ein Rätsel keine Lösung hat. In einem solchen Fall puzzeln alle Spieler einige Minuten vor sich hin, bis man sich auf einen neuen Aufbau einigt. Ein weiterer (etwas schwerwiegender) Nachteil ist, dass Turbo Taxi aktuell nicht mehr produziert wird. Neue Exemplare sind nur noch mit sehr viel Glück im Einzelhandel zu finden. Hier helfen allerdings Flohmärkte, Second-Hand Shops sowie gängige Online-Plattformen aus, wo Turbo Taxi regelmäßig zu Preisen merklich unter 10 Euro zu finden ist. Und für das Frühwerk eines so erfolgreichen Autors ist das nun wirklich ein Schnäppchen.

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