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Montag, 4. November 2013

Mauna Kea



Mit Plättchen gegen die Lava
Forscher haben es heutzutage immer schwerer. Konnte man vor einigen Jahrhunderten noch vor der eigenen Haustür neue Tierarten und uralte Relikte entdecken, verschlägt es Neugierige inzwischen immer häufiger auf die abgelegensten Erdteile. Und irgendwie sind diese Orte alle dem Untergang geweiht sobald sie von einem Menschen betreten werden. So geschehen bei „Die versunkene Insel“ und diversen Reisen nach Atlantis. So geschehen nun auch auf Mauna Kea, einer Vulkaninsel deren feuerspeiender Berg genau dann aktiv wird, sobald wir dort Ausgrabungen anstrengen.

Nun sind 2 bis 4 Spieler also auf Mauna Kea (Touko Tahkokallio / Huch & Friends) gelandet und bringen von dort Artefakte auf die bereitstehenden Boote. Leider reichen diese nicht aus, um alle Forscher von der Insel zu bringen. Obendrein sorgt die sich stetig ausbreitende Lava für zusätzlichen Zeitdruck. Wessen Team aus Forschern am Ende die wertvollsten Artefakte bergen konnte, der gewinnt das Spiel.

Die Insel erforschen…
Die 3 bis 5 Forscher pro Spieler starten bei Manua Kea in der Inselmitte. Der Weg zum Strand (und den rettenden Booten) ist dabei noch weitestgehend unerforscht, einzig einige Bereiche mit den wertvollen Artefakten befinden sich bereits auf dem Plan. Jeder Spieler bekommt einige zufällige Geländefelder welche zum Auslegen auf den Plan und für die Fortbewegung Verwendung finden. Dazu sind auf jedem Plättchen 4 Felder verschiedener Landschaftstypen abgebildet (Dschungel, Wasser und Gebirge) welche die Kosten zum Betreten des Feldes bestimmen. Während des Zuges kann jedes Plättchen auf eine beliebige, freie Stelle auf dem Spielplan platziert werden. Alternativ liefert ein Plättchen beim Abwerfen 1 bis 3 Bewegungspunkte um die eigenen Forscher über die Insel zu jagen. Sobald ein Spieler alle seine Plättchen gespielt hat zieht er so lange Neue nach, bis er mindestens 5 Bewegungspunkte auf der Hand hat (2 bis 5 Plättchen) und der nächste Spieler beginnt seinen Zug.

…und der Lava entkommen.
Zumindest solange kein Lava-Plättchen gezogen wird. Sobald ein Solches auftaucht wird es passend an den Vulkan in der Spielfeldmitte angelegt. In 4 Richtungen kann sich die Lava dabei zu Spielbeginn bewegen um alles auf ihrem Weg (Forscher wie Artefakte) zu verschlingen. Um diesem Lavastrom zu entkommen, müssen die Forscher die Boote am Rand der Insel erreichen. Von diesen bietet jedes einem Forscher und 1 bis 3 Artefakten Platz. Das Spiel endet, sobald ein Spieler keinen Forscher mehr auf der Insel hat. Nun gibt es Punkte für gerettete Forscher (3) sowie Artefakte (1-3). Verschwendeter Platz auf dem Boot wird mit Minuspunkten bestraft. Sieger ist, wer am meisten Punkte erzielen konnte.

Wem dies nicht ausreicht, dem hat Huch & Friends direkt noch eine kleine Erweiterung beigelegt. In der fortgeschrittenen Version bekommen alle Spieler vor Beginn der Partie noch einige Karten welche Bonusaktionen oder Zusatzpunkte versprechen. So müssen nun bestimmte Boote oder Artefakt-Kombinationen gesammelt werden, Gebirge können überquert oder Forscher direkt per Helikopter gerettet werden.
Fazit
Mauna Kea ist ein Spiel mit eingängigen Regeln die schnell verstanden und verinnerlicht sind. 2 bis 5 Plättchen ausspielen, nachziehen, fertig. Trotzdem spielt sich Mauna Kea keinesfalls von alleine, regelmäßig sind Entscheidungen zu treffen. Diese wissen durchaus zu gefallen und wirken sich spürbar auf den Spielverlauf aus. Trotzdem hat das Glück einen maßgeblichen Einfluss. Zum falschen Zeitpunkt gezogene Lava-Plättchen können den besten Plan aushebeln. Und genau hier offenbart sich auch das Hauptproblem von Mauna Kea. So kam es bei einer meiner Partien vor, dass ein Spieler bereits zu Beginn seines ersten Zuges nur noch einen Forscher zur Verfügung hatte. Der Rest wurde unter Unmengen von Lava begraben bevor auch nur eine Aktion ausgeführt werden konnte. Selbst Partien, bei denen ein Spieler nach 10 Minuten ohne Forscher dasteht (und die dementsprechend sofort enden), sind nicht unrealistisch. Eine solche Entwicklung sorgt durchaus für Frust. Gerade bei mehreren Spielern (und wenigen Forschern) häufen sich diese Extrempartien. Andererseits sind Runden in denen kaum Lava gezogen wird häufig langweilig und monoton, etwas das bei 2 Spielern öfters vorkommt.

Abseits von solchen Extremfällen weiß Mauna Kea durchaus zu gefallen. Die Entwicklung der Lavaströme sorgt für Spannung, das Wegschnappen von Artefakten und Booten für ein hohes Maß an Interaktion. In solchen Partien ist Mauna Kea eingängig und sorgt für echte Emotionen am Spieltisch. Die schwächeren Partien trüben das Gesamtbild aber leider spürbar.

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