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Sonntag, 1. Dezember 2013

Der Hobbit - Smaugs Einöde



Die Fortsetzung zum Spiel zum Film
„Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ war einer der Kinoblockbuster des vergangenen Jahres. Kein Wunder also, dass Kosmos direkt das Spiel zum Film nachgeschoben hat. Dieses Jahr sind die Münchner sogar noch etwas schneller. Obwohl der zweite Teil des Hobbits erst im Dezember in die deutschen Kinos kommt, ist die dazugehörige Brettspielfortsetzung bereits seit Oktober im Handel erhältlich.

Wie bereits im Vorgänger übernehmen in „Der Hobbit – Smaugs Einöde“ (Andreas Schmidt / Kosmos) 2 bis 4 Spieler die Rolle der Zwerge und bekommen es im Laufe des Abenteuers mit dem namensgebenden Drachen Smaug zu tun. Begleitet werden sie dabei erneut von Gandalf und Bilbo Beutlin.



Am Ende des Weges
Gänzlich unphilosophisch ist bei „Smaugs Einöde“ nicht der Weg das Ziel, sondern das Ende des Weges. Die eigenen Zwerge werden anhand von vier verschiedenen Bewegungskarten entlang des mit Gefahren gespickten Parcours bewegt. Kommt ein Zwerg dabei auf einem Gefahrenfeld zu stehen, muss eine Bedrohungskarte überwunden werden. Einige der Gefahren regeln sich dabei quasi von alleine, andere benötigen ein ganzes Sammelsurium an Karten. Bei einem Handlimit von 6 Karten und nur 2 nachgezogenen Aktionskarten pro Runde kann das selbst den hartgesottensten Zwerg in die Bredouille bringen. Insbesondere da einige der Karten dafür benötigt werden, den ansonsten ziemlich fußlahmen Hobbit ins Ziel zu befördern.

Umso besser also, dass ein Zwerg nicht auf sich alleine gestellt ist. Neben den gemeinsamen Reisen der Zwerge kann Gandalf, eine geschickte Positionierung vorausgesetzt, helfend in einen Kampf eingreifen. Auch der Erwerb verbesserter Aktionskarten auf einigen Wegfeldern sorgt für Chancengleichheit.

Drachen fangen leicht gemacht
Bis hierhin sind die Regeln weitestgehend aus dem Vorgänger bekannt. Neue Elemente kommen in erster Linie durch den Drachen ins Spiel. Smaug bewegt sich den Zwergen auf der Wegstrecke entgegen. Landet er dabei auf einem Zwerg, ist dieser aus dem Spiel. Verliert ein Spieler beide Zwerge, ist die Partie verloren. Da sich allerdings kaum ein Zwerg vor einem läppischen Drachen verstecken würde, muss dieser (mittels Aktionskarten) bekämpft und auf dem Weg zurückgedrängt werden. Nur so können die Zwerge das Ende des Weges erreichen und gleichzeitig verhindern, dass der Drache sein Zielfeld erreicht und das Spiel verloren ist. Erreichen Bilbo und ein Zwerg pro Spieler dagegen das Ziel, ist das Spiel gewonnen.

Fazit
Wie schon der Vorgänger bietet auch „Smaugs Einöde“ einen schnellen Einstieg und ein kurzweiliges Spiel. Bis auf einige Kleinigkeiten wurden die Grundregeln dabei unverändert belassen, wenige neue Elemente erweitern das Spiel. Da ich dem Vorgänger bereits das Prädikat „gefällt“ zukommen ließ, sollte der Nachfolger eigentlich ein richtig gutes Spiel sein, oder?

Möglicherweise hatte ich durch das erste Spiel übertriebene Erwartungen, aber „Smaugs Einöde“ konnte mich bislang nicht wirklich überzeugen. So wirken einige Elemente des Spiels schlicht Aufgesetzt. Der Hobbit etwa ist zwar aufgrund der Hintergrundgeschichte unverzichtbar, hat im Spiel aber kaum eine Bedeutung. Auch einige der Gefahrenkarten haben augenscheinlich nur das Ziel, die Spielzeit zu verlängern. Die erste Hälfte des Spiels ist darüber hinaus viel zu leicht, Verlieren hier eigentlich unmöglich. Auch der Kampf gegen Smaug ist so lange leicht zu gewinnen, bis eine falsche Karte gezogen wird und ein Zwerg das Zeitliche segnet. Da man diese Entwicklung aber weder voraussagen noch beeinflussen kann, sind solche Zufälle schlicht frustrierend. Gleichzeitig ist das aber auch die einzige reelle Chance zu verlieren, die Mehrheit der Partien endet mit einem ungefährdeten Sieg der Zwerge. Ich werde mich wohl auch in Zukunft an Teil 1 halten, einen spielerischen Mehrwert kann ich bei „Smaugs Einöde“ nicht erkennen.

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