Die
Fortsetzung zum Spiel zum Film
„Der Hobbit – Eine
unerwartete Reise“ war einer der Kinoblockbuster des vergangenen Jahres. Kein
Wunder also, dass Kosmos direkt das Spiel zum Film nachgeschoben hat. Dieses
Jahr sind die Münchner sogar noch etwas schneller. Obwohl der zweite Teil des
Hobbits erst im Dezember in die deutschen Kinos kommt, ist die dazugehörige
Brettspielfortsetzung bereits seit Oktober im Handel erhältlich.
Wie bereits im Vorgänger
übernehmen in „Der Hobbit – Smaugs Einöde“ (Andreas Schmidt / Kosmos) 2 bis 4
Spieler die Rolle der Zwerge und bekommen es im Laufe des Abenteuers mit dem
namensgebenden Drachen Smaug zu tun. Begleitet werden sie dabei erneut von
Gandalf und Bilbo Beutlin.
Am
Ende des Weges
Gänzlich unphilosophisch
ist bei „Smaugs Einöde“ nicht der Weg das Ziel, sondern das Ende des Weges. Die
eigenen Zwerge werden anhand von vier verschiedenen Bewegungskarten entlang des
mit Gefahren gespickten Parcours bewegt. Kommt ein Zwerg dabei auf einem
Gefahrenfeld zu stehen, muss eine Bedrohungskarte überwunden werden. Einige der
Gefahren regeln sich dabei quasi von alleine, andere benötigen ein ganzes
Sammelsurium an Karten. Bei einem Handlimit von 6 Karten und nur 2
nachgezogenen Aktionskarten pro Runde kann das selbst den hartgesottensten
Zwerg in die Bredouille bringen. Insbesondere da einige der Karten dafür
benötigt werden, den ansonsten ziemlich fußlahmen Hobbit ins Ziel zu befördern.
Umso besser also, dass
ein Zwerg nicht auf sich alleine gestellt ist. Neben den gemeinsamen Reisen der
Zwerge kann Gandalf, eine geschickte Positionierung vorausgesetzt, helfend in
einen Kampf eingreifen. Auch der Erwerb verbesserter Aktionskarten auf einigen
Wegfeldern sorgt für Chancengleichheit.
Drachen
fangen leicht gemacht
Bis hierhin sind die Regeln
weitestgehend aus dem Vorgänger bekannt. Neue Elemente kommen in erster Linie
durch den Drachen ins Spiel. Smaug bewegt sich den Zwergen auf der Wegstrecke
entgegen. Landet er dabei auf einem Zwerg, ist dieser aus dem Spiel. Verliert
ein Spieler beide Zwerge, ist die Partie verloren. Da sich allerdings kaum ein
Zwerg vor einem läppischen Drachen verstecken würde, muss dieser (mittels
Aktionskarten) bekämpft und auf dem Weg zurückgedrängt werden. Nur so können
die Zwerge das Ende des Weges erreichen und gleichzeitig verhindern, dass der
Drache sein Zielfeld erreicht und das Spiel verloren ist. Erreichen Bilbo und
ein Zwerg pro Spieler dagegen das Ziel, ist das Spiel gewonnen.
Fazit
Wie schon der Vorgänger
bietet auch „Smaugs Einöde“ einen schnellen Einstieg und ein kurzweiliges
Spiel. Bis auf einige Kleinigkeiten wurden die Grundregeln dabei unverändert
belassen, wenige neue Elemente erweitern das Spiel. Da ich dem Vorgänger
bereits das Prädikat „gefällt“ zukommen ließ, sollte der Nachfolger eigentlich
ein richtig gutes Spiel sein, oder?
Möglicherweise hatte ich
durch das erste Spiel übertriebene Erwartungen, aber „Smaugs Einöde“ konnte
mich bislang nicht wirklich überzeugen. So wirken einige Elemente des Spiels
schlicht Aufgesetzt. Der Hobbit etwa ist zwar aufgrund der
Hintergrundgeschichte unverzichtbar, hat im Spiel aber kaum eine Bedeutung.
Auch einige der Gefahrenkarten haben augenscheinlich nur das Ziel, die
Spielzeit zu verlängern. Die erste Hälfte des Spiels ist darüber hinaus viel zu
leicht, Verlieren hier eigentlich unmöglich. Auch der Kampf gegen Smaug ist so
lange leicht zu gewinnen, bis eine falsche Karte gezogen wird und ein Zwerg das
Zeitliche segnet. Da man diese Entwicklung aber weder voraussagen noch
beeinflussen kann, sind solche Zufälle schlicht frustrierend. Gleichzeitig ist
das aber auch die einzige reelle Chance zu verlieren, die Mehrheit der Partien
endet mit einem ungefährdeten Sieg der Zwerge. Ich werde mich wohl auch in
Zukunft an Teil 1 halten, einen spielerischen Mehrwert kann ich bei „Smaugs
Einöde“ nicht erkennen.
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