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Dienstag, 15. April 2014

Acht-Minuten Imperium



Kleines Spiel ganz groß
Was hört man als Brettspieler nicht alles für Versprechungen. „Spaß für die ganze Familie“, „Erlebe die Zeit der Renaissance“ oder „Gründe dein eigenes Reich“. Jaja, schon klar. Gegen derlei Versprechungen sind wir Spieler doch inzwischen immun. Und wie glaubwürdig ist da bitte ein Spiel, das bereits im Titel behauptet in nur 8 Minuten ein ganzes Imperium zu erschaffen. Also besser mal vorsichtig an die Sache herangehen, irgendwo muss da ein fauler Meeple versteckt sein. Und tatsächlich… von wegen 8 Minuten. War ja klar, dass wir in dieser Zeit nicht viel erreichen. In Wirklichkeit dauert eine Partie Acht-Minuten Imperium nämlich mit rund 15 Minuten fast doppelt so lange.

In dieser Zeit beschäftigen sich 2 bis 4 Spieler allerdings tatsächlich mit Landeroberung, Stadtgründung, Armeebewegungen, Angriffen und dem Sammeln von Ressourcen. Ziemlich viel zu tun also für ein eigentlich sehr einfaches Spiel.


1 Spielplan, 10 Karten, 15 Minuten
Passend zum engen Zeitlimit ist bereits der Aufbau von Acht-Minuten Imperium mit wenigen Handgriffen erledigt. Den kleinen Plan (mit Ländern und Kontinenten) in die Mitte, den Startort mit einigen wenigen Truppen der Spieler gefüllt und 6 Karten in Reihe offen ausgelegt. Und schon kann die Partie beginnen. Die Spieler nehmen sich nun rundenbasiert eine der ausliegenden Karten und führen deren Effekt aus. Der Preis der Karte richtet sich dabei nach der aktuellen Position in der Reihe, der Nutzen ist auf der Karte selbst angegeben. Zumeist heben wir neue Truppen aus, bewegen diese über Land oder Meer oder gründen eine Stadt. Ab und an darf auch einmal eine gegnerische Einheit eliminiert werden. Ist der Effekt ausgeführt, wird die Karte in der eigenen Auslage platziert und der nächste Spieler kommt an die Reihe. Auf diese Art werden so circa 10 Karten pro Spieler gespielt und das war es auch schon.


Punkte
Zumindest fast, denn irgendwie wollen wir ja auch noch einen Sieger bestimmen. Dementsprechend gibt es am Schluss natürlich noch Punkte. Einen gibt es für jedes kontrollierte Gebiet (die meisten Einheiten), einen pro kontrollierten Kontinent (die meisten Gebiete). Obendrein werden nun noch die gesammelten Karten gewertet. Auf diesen sind verschiedene Handelsgüter abgebildet welche als Sets gleicher Waren nun Siegpunkte liefern. Dabei sind Edelsteine selbstverständlich mehr Wert als etwa Nahrung oder Metall. Alles zusammenzählen, Punkte vergleichen, fertig.

Fazit
So, an dieser Stelle folgt nun der obligatorische Wortwitz, den ich mir hier seit rund 30 Minuten verkneife: Acht-Minuten Imperium ist ein echtes Kleinod (höhö, Schenkelklopfer). Aber eigentlich ist damit auch schon alles gesagt. Die Regeln sind kurz und schnell verstanden, das Material überschaubar aber durchaus von guter Qualität, die Box angenehm klein.

Und spielerisch? Da kann Acht-Minuten Imperium tatsächlich mit den ganz Großen mithalten. Keine der zu treffenden Entscheidungen ist banal, jede Bewegung und jede Karte wirken sich spürbar auf das Spiel und die Punkte aus. Auf punkteträchtige Sets zu hoffen ist dabei ebenso eine Strategie wie das Kontrollieren mehrere Kontinente oder das Kleinhalten der Mitspieler. Für eine solch kurze Spielzeit eine erstaunliche Spieltiefe. Nach 15 Minuten hat man hier wirklich das Gefühl etwas geleistet zu haben. Also: klare Kaufempfehlung – allerdings mit einem Abstrich.

Denn inzwischen ist mit Eight-Minute Empire Legends bereits der Nachfolger erschienen der, neben einem modularen Spielplan, verschiedene Minierweiterungen sowie ein Fantasy-Thema enthält. Eine Besprechung folgt in Kürze. Vorerst sei nur so viel gesagt: Ich finde beide Spiele absolut herausragend, Legends wirkt aber noch etwas runder und abwechslungsreicher. Wer also mit dem Fantasy-Thema leben kann, sollte sich lieber den zweiten Teil schnappen.


2 Kommentare:

  1. Hey! Wäre es möglich mir irgendwie die Anleitung davon zu schicken?

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    1. Hi,
      schau mal hier vorbei: http://www.redravengames.com/wp-content/uploads/2012/10/eightminuteempire_pnp_rules04.pdf

      Das ist zumindest die engliche Regel der PnP-Version. Inhaltlich müste das aber passen.

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