Treffen
sich ein Kardinal und ein König in China
Juniortüte, Premiere und
Raider... wer jetzt statt eines wirren Blickes ein wissendes Lächeln aufsetzt,
der gehört wohl (wie ich) nicht mehr zu den allerneuesten Semestern. Denn Namensänderungen
waren in den 90ern ganz groß in Mode und auch Heute sind die genannten Produkte
allesamt noch erhältlich (für alle verwirrten: es handelt sich um das Happy
Meal, Sky und Twix). Auch in der Welt der Brettspiele scheinen Namensänderungen
inzwischen Einzug zu halten. So bringt etwa Abacusspiele zum 25. Jubiläum
gerade Michael Schachts Kardinal und König neu auf den Markt. Nur dass dieses
inzwischen Han heißt, nachdem es zeitweise als China verkauft wurde. Macht aber
eigentlich nix. Denn ein gutes Spiel bleibt ein gutes Spiel. Auch nach zig
Jahren und mit neuem Namen. Und Außerdehm dürfen inzwischen auch 2 Spieler ran.
Also doch eine kleine Änderung zum Urahn.
Karten
Der Spielplan von Han
besteht aus 9 Provinzen welche wir mit unseren Spielsteinen in Besitz nehmen
wollen. Dafür spielen wir jede Runde bis zu 3 unserer Handkarten aus und setzen
entweder einen oder zwei Häuser beziehungsweise Abgesandte in ein zur
Kartenfarbe passendes Gebiet. Dabei ist zu beachten, dass jede Runde nur in ein
Gebiet eingesetzt werden darf und zwei gleichfarbige Karten als Joker gelten. Danach
wird die Hand wieder auf drei Karten aufgefüllt und der nächste Spieler ist an
der Reihe.
Siegpunkte
Bei Han gewinnt
derjenige, der am Spielende die meisten Siegpunkte vorweisen kann. Diese
generieren wir in erster Linie über 3 verschiedene Mechanismen. Zum Einen die Provinzwertung.
Ist eine Provinz vollständig mit Häusern gefüllt, bekommt derjenige Spieler mit
der Mehrheit einen Punkt pro Haus. Alle ebenfalls vertretenen Spieler bekommen
in absteigender Reihenfolge weniger Punkte. Zum Anderen liefert die Bündniswertung
am Spielende Punkte. Hat ein Spieler in zwei benachbarten Provinzen die
Mehrheit an Abgesandten, bekommt er Punkte in Summe deren Gesamtanzahl.
Schlussendlich folgt die Straßenwertung, welche Punkte für in Reihe aufeinander
folgende Häuser liefert.
Fazit
Wie obigem Abschnitt
entnommen werden kann, ist das komplizierteste an Han fast schon die
Punktewertung. Ist diese aber einmal verstanden, läuft das Spiel äußerst
flüssig und ohne größere Pausen. Die Spielzeit liegt meist zwischen 30 und 45
Minuten. Gleichzeitig sind die Regeln überschaubar und ermöglichen einen
leichten Einstieg. Trotzdem muss man das eigene Vorgehen genau planen und die
Möglichkeiten abwägen. Dabei nimmt der Zufall mit steigender Spierzahl zu. Gerade
mit 5 Spielern fühl man sich häufig gespielt, die eigene Kontrolle bleibt auf
der Strecke. Persönlich bevorzuge ich deshalb das Spiel zu zweit oder zu dritt.
Passenderweise hat Abacusspiele einen zweiten Spielplan beigelegt, der für 2
bis 4 Spieler empfohlen wird und einwandfrei funktioniert. Solche Neuauflagen
lasse ich mir gerne gefallen.
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