„In
Bonn fehlt was! Und auch in der Umgebung! Ein Ort für Fantasy-Freunde,
Science-Fiction-Liebhaber oder Spiele-Fans - eine Anlaufstelle für alte Hasen
und frische Neugierige, an der man auch noch in passendem Ambiente bewirtet
wird.“
Diese
Lücke zu schließen haben sich Astrid Schröder und Kay Schildknecht zur Aufgabe
gemacht. Mit der Eröffnung des Fantasy- und Spielepubs Voyager wollen sie Bonn
um eine Sehenswürdigkeit für Nerds und Freunde exotischer Getränke erweitern.
Trotz der aktuell heißen Phase und den laufenden Umbauarbeiten hat Kay sich die
Zeit genommen, mir etwas über die aktuellen Pläne, exotische Biere und ein
Regal voller Brettspiele zu erzählen.
Die Ankunft
5 Minuten vor unserem
Termin komme ich am Standort des Voyager, der Rheingasse 7 in Bonn, an. Zeit
genug, die Örtlichkeit noch kurz von außen zu bewundern. Viel zu sehen gibt es
allerdings im Moment noch nicht, die meisten Fenster sind abgeklebt. Einzig ein
übergroßes Plakat mit einer Kurzbeschreibung des Voyager ist zu sehen. Die Lage
selbst ist allerdings schon einmal vielversprechend. Keine 5 Minuten habe ich
von der Haltestelle Universität/Markt hierher gebraucht.
Nach wenigen Minuten
kommen auch schon Astrid und Kay. Astrid hat leider keine Zeit und muss, nach
kurzer Begrüßung, gleich wieder los in den Baumarkt. Dafür nimmt sich Kay alle
Zeit der Welt und beginnt den Besuch direkt mit einer kleinen Führung durch
das, was einmal das Voyager werden soll.
Die Führung
Knapp 180 m2
wird das Voyager haben, mehrere Räume bieten ausreichend Platz für eine Bar,
diverse Spieletische ein Spielregal und jede Menge Deko. Soviel zuerst einmal
zu den Eckdaten, die der Führung durch Kay aber nicht einmal ansatzweiße
gerecht werden. Denn wenn man zuhört, wie der zukünftige „Herr der Theke“ die
im Moment noch eher kargen Räume beschreibt, fühlt man sich hier sofort
heimisch. So sollen die Wände etwa mit einem Bild der Tardis, Trophäen erlegter
Fabelwesen und diversen Spielereien geschmückt werden. An der Theke hängen
Lichter, die direkt von Captain Nemos Nautilus stammen könnten.
Trotz all der
Schwärmerei behält Kay aber auch den Blick für das Praktische, das Notwendige.
Der Spieleraum im Keller soll etwa, neben einer Sofaecke, eine bewegliche
Deckenbeleuchtung beinhalten. Das Spieleregal selbst steht zentral im
Obergeschoss und ermöglicht jedem Besucher einen schnellen Blick auf die
Auswahl. Auch an Schränke für schwer bepackte Tabletop-Spieler wird gedacht.
Praktikabilität trifft hier auf die gestalterische Kraft echter Nerds, an jeder
Ecke soll und wird es etwas zu entdecken geben.
Das Interview
Nach der Führung steht
Kay mir noch für einige Fragen zur Verfügung, die ich euch natürlich nicht
verschweigen will.
Tim:
Die Führung war ja schon
mal ganz spannend, aber auch etwas staubig. Also gleich mal die wichtigste
Frage vorab: Wo bekomme ich jetzt eines der auf eurer Homepage erwähnten
Rauchbiere her?
Kay:
Die meisten unserer
Getränke stehen leider noch bei diversen Lieferanten. Spätestens zur Eröffnung
wird es hier aber eine große Auswahl an exotischen Getränken aus fast allen
Ecken der Welt geben. Natürlich auch Rauchbier. Probier doch fürs erste diese
Zitronenlimo aus England.
Tim:
Hm, ok, die ist ja
wirklich lecker. Jetzt noch ein Han-Solo in Carbonite-Schokolädchen dazu und
ich bin glücklich.
Kay:
Was die Speisen angeht…
Tim:
Lass mich raten…
Kay:
Also rechtzeitig zur Eröffnung
werden wir da eine große Auswahl haben. Monster-Muffins, Pommes, eventuell Burger…
Tim:
Jaja, schon verstanden.
Vielleicht sollten wir einfach das Thema wechseln. Warum habt ihr eure Kneipe
bitte nach einem Raumschiff benannt? Und wenn schon, wäre Enterprise nicht
irgendwie die bessere Wahl gewesen?
Kay:
Der Name Voyager stammt
von Astrid und hat tatsächlich rein gar nichts mit Star Trek zu tun. Voyager
stammt vielmehr aus dem Englischen und bedeutet „Reisender“. Darum auch das
Schiff auf dem Schild.
Tim:
Apropos Reise. Auch die
Realisation dieses Projekts kann mit Fug und Recht als lange Reise beschrieben
werden.
Kay:
Das ist wohl war. Das
erste Mal kam der Gedanke bereits während einer Messe 2012 auf als Astrid auf
die Idee kam, eine Kneipe von und für Spieler zu eröffnen. Wir merkten schnell,
dass ein solches Projekt zu zweit deutlich leichter zu stemmen ist. Nachdem wir
2013 vor Allem mit Ideensammlungen, Werbung und Fragebögen verbracht haben,
starteten wir Ende des Jahres eine Inidgogo-Kampagne. Obwohl die Zielsumme
damals nicht erreicht wurde, haben wir sehr viel positives Feedback erhalten.
Selbst nach der Kampagne wollten einige Sponsoren ihr Geld gar nicht zurück. Zu
sehr haben sie an das Projekt geglaubt.
Tim:
Umso schöner, wenn es am
Ende doch klappt. Warum aber habt ihr euch eigentlich für Bonn entschieden? Du
stammst doch aus Köln.
Kay:
Wir hatten eine Weile
überlegt ob es Bonn oder Köln werden soll. Für Bonn haben wir uns dann aus 2
Gründen entschieden. Einerseits gibt es hier bereits viele passende
Veranstaltungen, etwa die Feen-Con und die Hobbit-Con. Andererseits gibt es
hier zwar sehr viele Spieler (vom Life-Rollenspiel bis zum Brettspiel),
gleichzeitig aber kaum eine Möglichkeit für diese, sich irgendwo zu treffen.
Und das sehr positive Feedback gibt uns ja Recht.
Tim:
Okay, kommen wir mal zu
dem, was mich am meisten Interessiert. Die Spiele.
Kay:
Wir haben bislang rund
150 Spiele im Regal die für 1 Euro am Tag (oder 25 Euro im Jahr) bei uns
gespielt werden können. Bislang befinden sich unter den Spielen Klassiker wie Siedler
und Tikal, aber auch echtes „Nerd-Zeug“ wie Munchkin. Was wir dabei an Gebühren
einnehmen wandert darüber hinaus direkt in den Erwerb neuer Spiele, die
Sammlung wird also stetig wachsen. Obendrein sind wir mit einigen Verlagen im
Gespräch und hoffen, in Zukunft diverse Events anbieten zu können.
Tim:
Events? Das klingt
spannend.
Kay:
Ja, wir haben da
durchaus schon einiges angedacht. So soll es etwa Akustik-Konzerte und Lesungen
geben, für die wir extra eine kleine Bühne eingerichtet haben. Auch Malkurse,
Erklär-Runden für Spiele oder Verlags-Events sind geplant. Für Abwechslung ist
also gesorgt.
Tim:
Das klingt ja alles
richtig spannend. Bleibt noch die Frage: Wann können wir mit der Eröffnung
rechnen?
Kay:
Das Voyager wird am 28.
Juni seine Pforten öffnen, bereits jetzt haben wir auf Facebook über 150
Personen die an diesem Tag erscheinen wollen. Platz ist aber genug vorhanden,
wir freuen uns über jeden der die Zeit findet, bei uns vorbei zu schauen.
Tim:
Und ich freue mich schon
jetzt auf die Eröffnung. Vielen Dank für das Gespräch Kay, wir sehen und dann
Ende des Monats.
Da bin ich schon sehr gespannt drauf. Könnte eine gute Alternative in Bonn werden.
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