Einfache und allzu simple Kartenspiele sind nicht mein Ding. Viel zu oft werden bei vermeintlichen Neuheiten nur alte Spielelemente wiederverwendet, das Gefühl etwas Neues zu spielen ist die Ausnahme. Obendrein bedeuten einfache Regeln nicht immer auch ein flottes und spaßiges Spiel. Besonders wenn das Spiel nur aus einer Menge Zahlenkarten besteht, schrillen bei mir sofort die Alarmglocken. So geschehen auch bei Abluxxen (Ravensburger) von Michael Kiesling und Wolfgang Kramer. Reihenweise positive Tests nötigten mir allerdings eine nähere Betrachtung ab. Und was soll ich sagen…
In Abluxxen spielen 2
bis 5 Spieler abwechselnd Zahlenkarten aus und versuchen damit am Spielende zu
punkten. Die Auslage ist dabei aber keineswegs gesichert sondern ständiges
Opfer des Abluxxens der Mitspieler.
13
gewinnt
Zu Spielbeginn erhält
jeder Spieler 13 Karten auf die Hand die mit Nummern von 1 bis 13 und einem X als
Joker gekennzeichnet sind. 6 offene
Karten und ein Nachziehstapel komplettieren die Anfangsaufstellung.
Im eigenen Zug darf ein
Spieler nun beliebig viele Karten der gleichen Nummer vor sich in die Auslage
spielen. Im Anschluss folgt das namensgebende Abluxxen. Die gespielten Karten
werden mit den zuletzt ausgelegten Karten aller Mitspieler verglichen. Liegen
diese in gleicher Zahl aber mit einem niedrigeren Wert vor, kommt es zum Abluxxen.
Der aktive Spieler kann die entsprechenden Karten der Mitspieler nun auf Hand
nehmen, der Beklaute zieht aus der Auslage die entsprechende Menge nach. Will
der aktive Spieler die Karten nicht, nimmt das Opfer diese entweder wieder auf
die Hand, oder wirft sie ab und zieht entsprechend neue Karten nach.
Über das Abluxxen können
die Spieler einerseits an mehr Handkarten kommen, andererseits reduzieren sie
damit die Auslage des Mitspielers. Warum dies gewünscht ist, liegt in der
Punktewertung begründet. Das Spiel endet, sobald ein Spieler seine letzte Karte
auslegt. Nun zählt jede ausliegende Karte einen Pluspunkt, jede Handkarte aber einen
Minuspunkt.
Fazit
Wie von einem Spiel
dieser Art zu erwarten sind die Regeln von Abluxxen denkbar einfach. Trotzdem
benötigt man durchaus 1 oder 2 Partien um das Spiel zu verinnerlichen. Grund
ist das eher ungewöhnliche Spielprinzip. Ständig muss man sich dabei
entscheiden welche Karten man sammelt, auf der Hand behält oder Abluxxt. Die
Zwangslage einerseits viele Karten zu wollen, andererseits Minuspunkte für
Handkarten zu kassieren, sorgt dabei durchweg für Spannung und Emotionen. Gerade
in den letzten Runden wechseln sich Hoffen und Bangen, Freude und Verzweiflung
regelmäßig ab. Einen lange zusammengesparten Fünfling abgeluxxt zu bekommen,
ist durchaus frustrierend. Selbiges dem Mitspieler anzutun dagegen extrem
befriedigend.
Wie zu Beginn
beschrieben bin ich kein Fan von Kartenspielen, die nichts Neues bieten.
Glücklicherweise hat Abluxxen dieses Problem nicht. Anders als die Optik
erwarten lässt, vermag Abluxxen vielmehr auch über zahlreiche Partien zu
fesseln und zu begeistern. Ein Problem hat das Spiel dennoch. Und das ist das
Spiel zu Zweit. Hier fühlen sich die Runden deutlich langweiliger, weniger
stimmungsvoll ja fast banal an. Die kürzlich veröffentlichte Duell-Variante (HIER)
funktioniert zwar etwas besser, ändert aber nichts daran, das Abluxxen am
besten zu viert funktioniert. Hier kann es aber voll und ganz überzeugen.
Wenn ich mich nicht irre, ist die offizielle Spielerzahl 2-5 (nicht nur 4)
AntwortenLöschenDu hast natürlich absolut recht. Vielen Dank für den Hinweis, ich habe den Beitrag entsprechend editiert.
AntwortenLöschenWie ist das wenn man schon einige Karten vor sich liegen hat... können diese mit legen eines einzelnen Jokers “gesichert“ werden?
AntwortenLöschenEin einzelner Joker schlägt ja die 13 kann also niemals wieder abgeluxxt werden?
Richtig
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