Das Leben als Hexe ist nicht einfach. Ständig
stehen irgendwelche Leutchen vor der Hütte und betteln um Tinkturen,
Liebestränke, oder auch nur einen Kräutertee. Oder sie knabbern gleich unsere
Hütte an, nur weil wir diese dekorativ mit Süßigkeiten geschmückt haben. Und
wenn man sich dann mal einen Spaß erlaubt und diese Banausen scherzhaft in
Kröten oder Wackelpudding verwandelt, dann stehen sie Tags darauf mit Fackeln
und Heugabeln vor der Haustür und skandieren etwas von Scheiterhaufen. Also
muss die Hexe von Welt sich Alternativen suchen, um den Frust abzubauen.
Und genau hier kommt der fliegende Besen ins
Spiel. Denn in Flinke Feger (Bruno Cathala und Serge Laget / Asmodee) nutzen
wir diesen für waghalsige Wettrennen. Zumindest irgendwie. Denn in der Praxis
sollten wir vor allem in der Lage sein, uns schnell verschiedene Symbole zu
merken um damit die passenden Zauber wirken zu können.
Würfel
würfeln,…
Flinke Feger kommt stielecht verpackt in Form
eines Buches daher. Allerdings ist das mehr als nur schmückendes Beiwerk. Denn
das aufgeklappte Buch dient bereits als Spielmaterial. In diesem werden jede
Runde eine Handvoll Würfel geworfen, mit denen wir unsere Zaubersprüche
zusammenstellen. Das ist in der Theorie ganz einfach. Die Würfel verfügen über
insgesamt neun verschiedene Symbole, alle davon existieren sowohl in orange als
auch in schwarz. Sobald die Würfel gefallen sind, müssen wir die Symbole
erkennen, die nur in einer Farbe vorhanden sind. Haben wir das geschafft,
schließen wir den Buchdeckel und beenden damit den Durchgang.
…Zauberformel
bilden
Nun bildet jede Hexe aus ihren Zauberkarten
geheim eine Formel, die nur zulässige Symbole einer Farbe enthalten sollte. Im
Endeffekt bedeutet das, dass wir entweder möglichst viele korrekte Karten für
orange oder schwarze Symbole auslegen. Haben sich alle Spieler für ihre Karten
entschieden, folgt die Kontrolle. Sofern nun alle Karten korrekt sind, dürfen
wir unsere Hexe für jede Karte ein Feld auf der Rennstrecke nach Vorne
schieben. Boni winken, wenn wir alle Symbole erkannt und damit die perfekte
Formel erstellt haben. Im Falle einer orangenen Formel dürfen wir uns zwei
weitere Felder bewegen, bei schwarz dürfen wir Zauberkarten ziehen, welche
allerlei Boni (und Siegpunkte) versprechen. Dies wiederholen wir, bis eine Hexe
das Ziel erreicht und damit ordentlich Punkte absahnt. Noch eben die
Bonuspunkte für besondere Flugmanöver (Zauberkarten) addieren und schon steht
der Sieger fest.
Fazit
Flinke Feger dürfte fast jedem zuerst durch
seine Aufmachung auffallen. Die hübsche Verpackung die zugleich auch noch als
Spielgrundlage dient ist auch wirklich gelungen. Aber auch spielerisch kommt
Flinke Feger mit spannenden Ideen daher. Die Mischung aus Hektik und Memory ist
dabei ebenso schnell verstanden wie gespielt und ist dabei doch mehr als die
Summe seiner Teile. Freude über eine perfekte Formel, Verzweiflung wenn der
Mitspieler das Buch vor der Nase zuschlägt und Begeisterung wenn man auf den
letzten Metern doch an selbigem vorbeizieht. Das Spiel ist ebenso kurzweilig
wie unterhaltsam.
Dennoch kommt auch Flinke Feger nicht ohne
Schwächen daher. Und hier ist zuallererst die Spielerzahl zu nennen. Laut
Schachtel werden 2 bis 6 Spieler empfohlen. Für mein Empfinden passiert zu
zweit aber zu wenig, ab 5 Spielern wird es unübersichtlich. Um allen Spielern
die gleichen Chancen zu geben muss jeder das Buch (und die Würfel)
gleichermaßen sehen und erreichen können. In großen Gruppen ist das einfach
schwierig. Zudem hätte ich mir etwas mehr Abwechslung, etwa durch die
Rennstrecke, gewünscht. Obwohl optisch ansprechend gestaltet gibt es hier doch
keine Unterschiede zwischen den Feldern. Für mein Empfinden verschenktes
Potential.
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