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Sonntag, 8. März 2015

Flinke Feger



Das Leben als Hexe ist nicht einfach. Ständig stehen irgendwelche Leutchen vor der Hütte und betteln um Tinkturen, Liebestränke, oder auch nur einen Kräutertee. Oder sie knabbern gleich unsere Hütte an, nur weil wir diese dekorativ mit Süßigkeiten geschmückt haben. Und wenn man sich dann mal einen Spaß erlaubt und diese Banausen scherzhaft in Kröten oder Wackelpudding verwandelt, dann stehen sie Tags darauf mit Fackeln und Heugabeln vor der Haustür und skandieren etwas von Scheiterhaufen. Also muss die Hexe von Welt sich Alternativen suchen, um den Frust abzubauen.

Und genau hier kommt der fliegende Besen ins Spiel. Denn in Flinke Feger (Bruno Cathala und Serge Laget / Asmodee) nutzen wir diesen für waghalsige Wettrennen. Zumindest irgendwie. Denn in der Praxis sollten wir vor allem in der Lage sein, uns schnell verschiedene Symbole zu merken um damit die passenden Zauber wirken zu können. 



Würfel würfeln,…
Flinke Feger kommt stielecht verpackt in Form eines Buches daher. Allerdings ist das mehr als nur schmückendes Beiwerk. Denn das aufgeklappte Buch dient bereits als Spielmaterial. In diesem werden jede Runde eine Handvoll Würfel geworfen, mit denen wir unsere Zaubersprüche zusammenstellen. Das ist in der Theorie ganz einfach. Die Würfel verfügen über insgesamt neun verschiedene Symbole, alle davon existieren sowohl in orange als auch in schwarz. Sobald die Würfel gefallen sind, müssen wir die Symbole erkennen, die nur in einer Farbe vorhanden sind. Haben wir das geschafft, schließen wir den Buchdeckel und beenden damit den Durchgang.


…Zauberformel bilden
Nun bildet jede Hexe aus ihren Zauberkarten geheim eine Formel, die nur zulässige Symbole einer Farbe enthalten sollte. Im Endeffekt bedeutet das, dass wir entweder möglichst viele korrekte Karten für orange oder schwarze Symbole auslegen. Haben sich alle Spieler für ihre Karten entschieden, folgt die Kontrolle. Sofern nun alle Karten korrekt sind, dürfen wir unsere Hexe für jede Karte ein Feld auf der Rennstrecke nach Vorne schieben. Boni winken, wenn wir alle Symbole erkannt und damit die perfekte Formel erstellt haben. Im Falle einer orangenen Formel dürfen wir uns zwei weitere Felder bewegen, bei schwarz dürfen wir Zauberkarten ziehen, welche allerlei Boni (und Siegpunkte) versprechen. Dies wiederholen wir, bis eine Hexe das Ziel erreicht und damit ordentlich Punkte absahnt. Noch eben die Bonuspunkte für besondere Flugmanöver (Zauberkarten) addieren und schon steht der Sieger fest.


Fazit
Flinke Feger dürfte fast jedem zuerst durch seine Aufmachung auffallen. Die hübsche Verpackung die zugleich auch noch als Spielgrundlage dient ist auch wirklich gelungen. Aber auch spielerisch kommt Flinke Feger mit spannenden Ideen daher. Die Mischung aus Hektik und Memory ist dabei ebenso schnell verstanden wie gespielt und ist dabei doch mehr als die Summe seiner Teile. Freude über eine perfekte Formel, Verzweiflung wenn der Mitspieler das Buch vor der Nase zuschlägt und Begeisterung wenn man auf den letzten Metern doch an selbigem vorbeizieht. Das Spiel ist ebenso kurzweilig wie unterhaltsam.

Dennoch kommt auch Flinke Feger nicht ohne Schwächen daher. Und hier ist zuallererst die Spielerzahl zu nennen. Laut Schachtel werden 2 bis 6 Spieler empfohlen. Für mein Empfinden passiert zu zweit aber zu wenig, ab 5 Spielern wird es unübersichtlich. Um allen Spielern die gleichen Chancen zu geben muss jeder das Buch (und die Würfel) gleichermaßen sehen und erreichen können. In großen Gruppen ist das einfach schwierig. Zudem hätte ich mir etwas mehr Abwechslung, etwa durch die Rennstrecke, gewünscht. Obwohl optisch ansprechend gestaltet gibt es hier doch keine Unterschiede zwischen den Feldern. Für mein Empfinden verschenktes Potential.
 
Dennoch ist Flinke Feger perfekt für eine Partie zwischendurch und hebt sich dabei angenehm von der breiten Masse ab.

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