Auf abstrakte Spiele,
bei denen die Elemente eine Hauptrolle spielen, reagiere ich inzwischen eigentlich
leicht allergisch. Ignis (hier) ist da einfach noch in zu schlechter
Erinnerung. Lumis (Stephen Glenn / Kosmos) hat aber glücklicherweise wenig mit
genanntem 2-Personen-Spiel gemein, womit sich ein Blick eventuell doch lohnen
dürfte.
Einerseits ist Lumis in
erster Linie als Teamspiel für 4 Spieler ausgelegt, andererseits hebt die
Verwendung von Karten als treibendes Element Lumis von gängigen abstrakten
Spielen ab.
Der
Spielsieg
Beginnen wir die
Rezension diesmal doch direkt mit dem Ende. Denn um zu gewinnen müssen die
Teams (aus je 2 Spielern) eine durchgehende Reihe ihrer Feuersteine (in gelb oder
rot) von einem Ende des Brettes zum anderen errichten. Erschwert wird dies
dadurch, dass Absprachen in Lumis streng verpönt sind. Selbst kurze Hinweise
(wie etwa in Hanabi (hier) oder The Game (hier)) sind nicht erlaubt. Natürlich
lässt sich eine solche Reihe aus Steinen nicht auf einmal errichten. Hilfe muss
also her.
Der
Nachschub
Sobald ein Spieler an
der Reihe ist, hat er mehrere Optionen zur Verfügung. Die am häufigsten
gewählte ist ganz klar das Ziehen von Karten. Diese existieren in 4
verschiedenen Farben, die den Feldern auf dem Brett entsprechen. Wie viele
Karten genau gezogen werden, geben 2 ausliegende Nachschubkarten an. Diese
enthalten Nummern von 1 bis 4 und werden bei Verwendung umgedreht. Wählt man selbst
die 4, steht dem Mitspieler im Anschluss nur eine 1 zur Verfügung. Planvolles
Vorgehen ist hier also Pflicht. Alternativ können wir in unserem Zug auch
Karten an den Teamkollegen übergeben, verzichten ansonsten aber auf weitere
Aktionen.
Der Aufbau
Der Aufbau
Haben wir ausreichend
Karten gebunkert, sollten wir irgendwann auch einmal zur Tat schreiten. Und
genau hierfür stehen uns die anderen beiden Aktionen zur Verfügung. So können
wir etwa auf speziell dafür vorgesehenen Feldern des Spielplans einen Turm der
eigenen Farbe errichten. Dies kostet schlicht so viele farblich passende
Karten, wie der Turm Stockwerke enthalten soll. Mehrere Ebenen sind oft
sinnvoll, da die Gegner ansonsten mit mehr Karten den eigenen Turm umfärben und
selbst verwenden können.
Dies funktioniert so
lange, bis wir den Turm in eine eigene Verbindung eingebaut haben. Dazu müssen
wir ausreichend Farbkarten abwerfen, um zwei unserer Türme miteinander zu
verbinden. Gelingt uns dabei sogar eine durchgehende Linie zwischen unseren
beiden Brettenden, gewinnen wir obendrein das Spiel.
Fazit
Lumis ist, wie von Kosmos nicht anders gewohnt, sehr schön gestaltet. Die eingängigen Regeln sind schnell verstanden und eine erste Partie kann bereits nach wenigen Minuten beginnen. Und gerade in den ersten Runden macht Lumis dabei durchaus Spaß, die fehlende Absprache mit dem Teamkollegen sorgt für Spannung. Leider machen sich mit zunehmender Zahl an Partien aber immer mehr Probleme bemerkbar.
Lumis ist, wie von Kosmos nicht anders gewohnt, sehr schön gestaltet. Die eingängigen Regeln sind schnell verstanden und eine erste Partie kann bereits nach wenigen Minuten beginnen. Und gerade in den ersten Runden macht Lumis dabei durchaus Spaß, die fehlende Absprache mit dem Teamkollegen sorgt für Spannung. Leider machen sich mit zunehmender Zahl an Partien aber immer mehr Probleme bemerkbar.
Eines der Hauptprobleme
ist dabei der Spielverlauf selbst. Während die meisten Spiele während einer
Partie Spannung aufbauen, ist der Höhepunkt bei Lumis häufig schon nach wenigen
Zügen erreicht. Genau dann nämlich, wenn sich die beiden Wege der
konkurrierenden Parteien kreuzen. Wenn ein Team eine Linie von links nach
rechts, ein anderes eine Linie von oben nach unten ziehen will, dann gibt es
zwangsläufig einen Engpass. Kann eine Partei dabei eine Linie errichten die den
Gegner blockiert, muss ein großer Umweg in Kauf genommen werden. Die Niederlage
ist ab diesem Moment sehr wahrscheinlich.
Was mir persönlich
ebenfalls nicht gefallen hat, war die fehlende Kommunikation. Dadurch dass
spielrelevante Gespräche mit dem Teampartner verboten sind, herrscht am Tisch
zumeist Schweigen vor. Gute Stimmung sieht anders aus. Auch die Alternative zu
zweit funktioniert nicht wirklich, fallen hier doch die besonderen Elemente von
Lumis gänzlich weg.
Damit finden sich in Lumis zwar durchaus spannende Ansätze, die in der Praxis aber nur sehr bedingt funktionieren.
Damit finden sich in Lumis zwar durchaus spannende Ansätze, die in der Praxis aber nur sehr bedingt funktionieren.
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