Spiele für genau zwei Spieler
liegen in diesem Jahr voll im Trend. Fast jeder Verlag hat eine entsprechende
Auswahl im Angebot und viele bekannte Brettspiele bekommen passende Ableger
(etwa Andor hier). Nun hat es mit 7
Wonders auch ein Spiel erwischt, das bereits 2010 auf den Markt kam. Und
obendrein eines, das vor allem durch seine hervorragende Spielbarkeit mit
großen Gruppen von sich reden machte. Ein solches Werk für zwei Spieler
umzusetzen, birgt demnach durchaus ein gewisses Risiko. Doch 7 Wonders Duel
(Antoine Bauza du Bruno Cathala / Asmodee) gelingt es tatschlich, bekannte
Elemente beizubehalten und zugleich mit neuen Ideen sinnvoll zu ergänzen.
Der
Aufbau
Wie im Vorgänger
unterteilt sich das Spiel erneut in insgesamt drei Zeitalter mit
unterschiedlichen Karten. Diese sinnvoll zu kombinieren stellt den Schlüssel
zum Sieg dar. Allerdings wird diesmal auf das Drafting verzichtet. Vielmehr
liegen alle 20 Karten eines Zeitalters bereits zu rundenbeginn aus. Die Auslage
unterscheidet sich dabei in jedem Zeitalter, erinnert etwa zu Beginn an eine
Pyramide und steht in der dritten Runde auf dem Kopf. Stets liegen dabei einige
Karten offen und andere verdeckt.
Die
Auslage
Was genau stellen wir
aber nun mit diesen Karten an? Nun, sobald ich am Zug bin, nehme ich mir eine
der freien (nicht durch andere Karten blockierte) Karten aus der Tischmitte. In
den meisten Fällen lege ich diese nun direkt in meine Auslage, indem ich die
angegebenen Kosten an Gold und Rohstoffen zahle. Rohstoffe bekomme ich durch
bereits in meiner Auslage befindliche Karten, fehlende Waren kann ich durch Gold
ersetzen. Auf diese Art und Weiße wächst meine Auslage stetig, enthält Waren,
Sonderfähigkeiten oder schlicht Siegpunkte.
Wunder
bauen
Kann oder will ich in
einer Runde keine der ausliegenden Karten bauen, darf ich diese alternativ auch
für Geld abwerfen. Oder ich errichte damit eines meiner vier anfänglich
erhaltenen Weltwunder. Diese sind zwar teurer als normale Karten, locken aber
auch mit besonders starken Fähigkeiten, Extrazügen oder einfach vielen
Siegpunkten. Insgesamt zwölf verschiedene Weltwunder gibt es, in jedem Spiel
sind allerdings nur acht davon vertreten, sieben dürfen gebaut werden.
Gewinnen
Insgesamt drei Arten gibt
es, um in 7 Wonders Duell siegreich zu sein. Dass sich auf einigen Karten
Siegpunkte befinden habe ich bereits vorab erwähnt. Diese sind aber nur
relevant, wenn das Spiel tatsächlich über die volle Distanz geht. Vorab
gewinnen kann man dagegen, wenn man den Marker auf der Konfliktleiste gänzlich
in Richtung Gegner verschoben hat. Dazu spielt man schlicht Militärgebäude aus.
Sollte man trotz militärischer Übermacht nicht gewinnen, wird eine größere
Stärke immerhin mit Siegpunkten oder dem Vernichten gegnerischen Barvermögens
belohnt.
Halte ich nicht viel von
militärischen Auseinandersetzungen, kann ich auch gewinnen indem ich sechs
verschiedene Forschungssymbole besitze, die sich auf grünen Karten befinden.
Alternativ kann ich Symbole auch doppelt sammeln und bekomme dafür verschiedene
und von Spiel zu Spiel unterschiedliche Boni.
Unabhängig von der Art
und Weise endet ein Spiel üblicherweise nach rund 30 Minuten.
Fazit
7 Wonders Duell schafft
es tatsächlich, das Gefühl des großen Bruders auf eine Variante für zwei
Spieler zu übertragen. Viele Elemente kommen bekannt vor, neue Ideen sorgen
aber für Spannung und fügen sich nahtlos ein. Hat mir das große Spiel in Form
eines Duells nie wirklich zugesagt, funktioniert hier alles reibungslos und
macht sogar richtig Laune. Obendrein sorgen die verschiedenen Weltwunder, der
variable Aufbau sowie die stets unterschiedlichen Fähigkeitenmarker für
reichlich Abwechslung.
Anzumerken ist dabei
allerdings, dass der Glücksanteil für mein Empfinden zugenommen hat. Bekomme
ich anfänglich keine Produktionsgebäude, kann das Spiel schnell gelaufen sein.
Mit den richtigen Wundern kann diese Situation sogar bewusst herbei geführt
werden. Dadurch passiert es schon einmal, dass der Sieger bereits nach einem
Zeitalter fast feststeht. Auch das Erringen der militärischen oder
Forschungssiege ist ohne eine Portion Glück schwer möglich. Aufgrund der kurzen
Spielzeit ist das allerdings absolut verschmerzbar.
Insgesamt also ein
durchweg empfehlenswertes Spiel für Zwei.
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