Während Architekten heute
zunehmend auf eine ökologische und ressourcenschonende Bauweise achten, die
Digitalisierung des Haushaltes propagieren und dabei auch noch künstlerisch
ansprechende Gebäude entwerfen, gab es vor rund 100 Jahren nur ein Thema.
Größer. Immer größer. Und genau in diese Zeit versetzt uns Chénier La Salle mit
New York 1901 (blue orange / Huch & friends).
Mitten im größten Bauboom
der Geschichte errichten wir in New York einen Wolkenkratzer nach dem nächsten.
Was nach viel Arbeit klingt, funktioniert netterweise aber in erster Linie über
einige Farbkarten, mit denen wir Grundstücke für unsere immer
punkteträchtigeren Gebäude erwerben.
Aufbauen…
Zu Beginn des Spiels sieht New York noch recht unspektakulär aus, einzig einige Straßen sowie leere Baugrundstücke sind zu sehen. Um das zu ändern, bekommt jeder Spieler einen Satz Hochhäuser in Form von Pappplättchen. Diese unterscheiden sich in ihrer Größe sowie der Technologiestufe (Bronze, Silber und Gold). Um ebenjene aufs Brett zu bekommen, verwenden wir die erste von zwei möglichen Aktionen, den Landerwerb. Dazu wählen wir eine der vier offen ausliegenden Grundstückskarten und platzieren auf einem farblich passenden Feld einen Wolkenkratzer, für den es sofort Punkte gibt. Alternativ stellen wir einen Arbeiter auf ein entsprechendes Feld und erstellen auf diesem Wege mittelfristig größere Grundstücke für besonders lukrative Gebäude.
…und
Abreisen
Können oder wollen wir in unserer Runde kein neues Grundstück erwerben, ist es Zeit für einen Abriss. Damit nehmen wir bereits gebaute (eigene) Wolkenkratzer vom Plan und überbauen diese mit einem Gebäude höherer Technologiestufe. Vorteil dieser Aktion ist, dass es erneut Siegpunkte gibt, wodurch das gleiche Grundstück mehrfach punkten kann. Allerding sollte man vorsichtig sein, da abgerissene Gebäude aus dem Spiel gehen. Und so kann es durchaus vorkommen, dass die eigenen Möglichkeiten gegen Ende stark eingeschränkt sind.
Können oder wollen wir in unserer Runde kein neues Grundstück erwerben, ist es Zeit für einen Abriss. Damit nehmen wir bereits gebaute (eigene) Wolkenkratzer vom Plan und überbauen diese mit einem Gebäude höherer Technologiestufe. Vorteil dieser Aktion ist, dass es erneut Siegpunkte gibt, wodurch das gleiche Grundstück mehrfach punkten kann. Allerding sollte man vorsichtig sein, da abgerissene Gebäude aus dem Spiel gehen. Und so kann es durchaus vorkommen, dass die eigenen Möglichkeiten gegen Ende stark eingeschränkt sind.
Der
größte Bauherr
Doch wer wird nun zum
größten Bauherren gekürt, sobald alle Grundstückskarten verbaut sind? Nun, den
größten Teil der Siegpunkte gibt es bereits für den Bau der Wolkenkratzer.
Zusätzlich wurden vorab drei Straßen bestimmt, für die nun die Mehrheit
angrenzender Wolkenkratzer honoriert wird. Zuletzt gibt es stets noch eine
Sonderwertung. Hierbei wird etwa belohnt, wer alle Wolkenkratzer einer
Technologiestufe oder besonderer Formen verbaut hat.
Fazit
Was beim Öffnen der Box zuerst ins Auge fällt, ist das durchweg gelungene Inlay und das schöne Material. Hier auf jeden Fall schon mal ein dickes Sonderlob an den Verlag. So macht das Auspacken und Einsortieren Spaß. Gleiches gilt im Übrigen auch für das hochwertige Material. Auf den zweiten Blick fallen dann sicherlich die insgesamt acht Anleitungshefte ins Auge, welche nicht gerade zu den dünsten Vertretern ihrer Art gehören. Und leider auch nicht zu den besten, und damit wären wir auch schon beim Meckern angekommen. Denn obwohl die Regeln eigentlich recht einfach sind, macht die Anleitung hier keinen guten Job. Die Übersetzung scheint eher unsauber gelöst, Unklarheiten und kleinere Fehler haben sich eingeschlichen.
Abgesehen von der eher
suboptimalen Anleitung gestaltet sich der Einstieg in New York 1901 allerdings
recht einfach. Der eigene Zug ist auf zwei Möglichkeiten beschränkt,
Wartezeiten oder übermäßige Grübeleien kommen nicht auf. Dabei richtet sich das
Spiel klar an Familien, taktische oder strategische Entscheidungen gibt es nur
in überschaubarem Maße. Auch der Glücksanteil ist nicht zu verachten. Da die
ausliegenden Karten meine Möglichkeiten stark reglementieren, kann es durchaus
einige Zeit dauern bis mein Wunschbau abgeschlossen ist. Zugleich kommen hier
auch ein ordentlicher Ärgerfaktor und etwas Interaktion ins Spiel, kann mir ein
Mitspieler (mit den richtigen Karten) doch gehörig die Planung zunichtemachen.
Insgesamt fügen sich all diese Elemente zu einem durchaus reizvollen Ganzen, das
allerdings eher Spieler ansprechen dürfte, die Lust auf einen gemütlichen Abend
ohne größere Grübeleien haben. Strategen die gerne alles vorausplanen dürften
sich dagegen schnell langweilen.
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