Wir befinden uns im
Jahre 50 v.Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt... Ganz Gallien? Nein!
Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling
Widerstand zu leisten. Und dazu werfen sie Würfel, verhauen Römer, jagen
Wildschweine, sammeln Waren und tauschen diese für Siegpunkte ein. Mit von der
Partie sind natürlich die beiden berühmten Gallier. Und auch der kaum weniger
berühmte Hund darf nicht fehlen.
Im Wesentlichen ist Asterix
& Obelix: Das große Abenteuer (Michael Rieneck / Pegasus) ein Würfelspiel.
Abwechselnd nehmen wir die Rolle der Gallier ein und nutzen gewürfelte Symbole
für allerlei gallische Aktionen, die allesamt mit Siegpunkten belohnt werden.
Gallische
Würfel
Um mit Asterix, Obelix
und Idefix losziehen zu können, beginnen wir jede Runde mit dem Werfen fünf
verschiedenfarbiger Würfel. Deren Symbole geben die eigenen Optionen für den Spielzug
an. Während Puff-Symbole und Obelix nur zum Verhauen von Römern genutzt werden
können, darf Asterix stattdessen auch ausliegende Karten anschauen. Idefix
kommt zum Einsatz wenn wir einige Würfel neu werfen wollen, Sesterze füllen die
eigene Geldbörse auf. Zuletzt können wir natürlich auch Wildschweine jagen,
welche im Dorf Siegpunkte bringen.
Römische
Besatzer
Apropos Dorf. Nicht
jeder Würfel kann an jedem Ort verwendet werden und einzig die Reise in unser
trautes Heim ist kostenlos. Wollen wir dagegen eine der vier römischen Städte
besuchen, müssen wir dafür einen farblich passenden Würfel nutzen. Auf dem Weg
dorthin müssen wir uns allerdings zuerst mittels Würfelsymbole mit einer
römischen Patrouille auseinandersetzen. Dies bietet uns einerseits Siegpunkte,
andererseits können wir im Anschluss in der Stadt Waren für Sesterzen erwerben.
Selbige können wir im Dorf, den entsprechenden Kundenwunsch vorausgesetzt, in
Siegpunkte umwandeln. So freut sich Troubadix etwa über eine neue Harfe, Verleihnix
braucht ganz dringend „frischen“ Fisch und Gutemine hat einen enormen Bedarf an
Nudelhölzern.
Druidischer
Zaubertrank
Damit wären die eigenen
Optionen eigentlich weitestgehend abgehakt. Naja, fast. Denn eines darf
natürlich in keinem Abenteuer der Gallier fehlen. Der Zaubertrank. Und dieser
wird, wie sollte es anders sein, von Asterix herumgetragen. Eine Nutzung
erlaubt dabei, etwas schlagkräftiger unter den Römern zu wüten. Alternativ darf
er im Kampf gegen Piraten eingesetzt werden. Diese tauchen stets am Ende einer
Runde auf und werden von allen Spielern bekämpft. Wer zuerst ein Obelix-Symbol
(oder einen Asterix mit Zaubertrank) würfelt, der bekommt hier einige
Siegpunkte geschenkt. Und diese bestimmen natürlich wieder einmal den Sieger.
Fazit
Asterix & Obelix
richtet sich klar an weniger erfahrene Spieler. Die Regeln sind, trotz des
durchaus umfangreichen Regelbuches, klar und überschaubar. Zugleich ist eine
Partie schnell gespielt, größere Wartezeiten kommen nicht auf. Auch die
Gestaltung ist gelungen, Fans der Gallier finden viele ihrer Lieblinge auf
Karten und dem Plan wieder. Hier macht sich auch bemerkbar, dass Albert Uderzo
für die Zeichnungen verantwortlich war, welche allesamt direkt einem Heft
entsprungen sein könnten. Thematisch als etwas störend empfanden wir allenfalls,
dass der Fokus von Asterix und Obelix hier eher auf dem Handel mit Waren liegt,
was nicht unbedingt der Comicvorlage entspricht.
Auch spielerisch werden
Fans ihren Spaß haben, erfahrene Spieler und Strategen dürften dagegen etwas
die Vielfalt vermissen. Als störend empfanden das aber weder ich noch meine
Mitspieler. Eher negativ sind mir einzig die Piraten aufgefallen, über die
schlicht am Ende jeder Runde Siegpunkte oder Waren verlost werden. Da sie
ansonsten so gut wie keine Bindung zum Spiel haben, wirken sie wie ein
Fremdkörper und bremsen den Spielfluss eher etwa aus.
Dennoch ist Asterix
& Obelix gerade für Fans der Comics absolut einen Blick wert.
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