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Dienstag, 9. August 2016

Krazy Wordz Family Edition



Seid ihr auch schon einmal umgezogen? Und damit meine ich nicht, eben mal 3 Straßen weiter eine neue Wohnung zu suchen. Sondern eine neue Stadt, eine neue Region, hunderte von Kilometern entfernt. Dann kennt ihr sicherlich das Problem, dass urplötzlich alle Personen um euch herum mit gänzlich unbekannten Worten um sich werfen. Da wird dann aus einem Brötchen ein Weckerl, eine Decke ist urplötzlich ein Kolder (obwohl doch jeder weiß dass das Ding Teppich heißt). Bislang gab es eigentlich keine Möglichkeit, sich auf derlei sinnlose Wortkreationen vorzubereiten. Bislang. Denn Krazy Wordz (Baumann, Odenhoven und Schmitt / Fishtank) belohnt euch genau dafür.



Wortfindungsstörung
Eigentlich ist Krazy Wordz ganz einfach. Jede Runde zieht jeder Spieler geheim eine Begriffskarte. Auf dieser steht dann etwa „Ein neuer Superheld“ oder „Begriff für einen Lehrer“. Dazu werden Buchstabenplättchen gezogen, 6 Konsonanten und 3 Vokale. Nun nur noch aus diesen Plättchen einen Begriff bilden der möglichst zur gezogenen Vorgabe passt, ohne dabei aber ein reales Wort zu bilden. Sind alle Spieler damit fertig, werden die Karten aller Spieler gemischt (und gegebenenfalls durch weitere ergänzt) und in die Mitte gelegt. Nun zeigen alle Spieler ihre gelegten Begriffe und das Raten beginnt.


2 Punkte für Palukku
In der zweiten Phase des Spiels raten nun alle Spieler, wer ein Wort zu welchem Begriff erfunden hat. Üblicherweise ist dies auch der Moment für unterhaltsamen Trash-Talk, da außer mir mal wieder keiner kapiert, dass ein „Loolup“ etwas langes und dünnes ist, während meine Mitspieler felsenfest der Meinung sind, „Harake“ sei ein berühmter Pirat. Natürlich muss es am Ende auch einen Sieger geben. Dementsprechend gibt es Punkte für jeden Korrekt geratenen Begriff und für jeden, der mein Wort richtig zuordnen konnte. Laut Anleitung wird so 5 Runden lang gespielt und der Sieger steht fest. In der Praxis bleibt es dabei selten und auch die Punkte interessieren recht schnell niemanden mehr.


Fazit
Wie ihr euch nach obigen Anmerkungen wohl schon denken könnt, hat Krazy Words bei uns sofort gezündet. Der Einstieg dauert selten länger als eine Minute und schnell sind alle motiviert bei der Sache und diskutieren, warum „Schnipfel“ viel eher ein schlechter Lehrer als etwa Gesundes ist oder warum „Frugati“ keinesfalls eine Suppenbeilage ist. Dabei ist das Regelkonstrukt allenfalls schmückendes Beiwerk, der Spaß kommt über die Mitspieler. Und das ist bei Crazy Wordz Fluch und Segen zugleich. Denn auch wenn fast alle meine Gruppen viel Spaß hatten, gibt es auch immer jene denen hier nicht genug Spiel enthalten ist. Denn ohne doofes Geschwätz, ohne sich gegenseitig aufzuziehen, ohne das Gelächter mit- und übereinander bietet Crazy Wordz tatsächlich nur ein überschaubares Spiel. Den Spaß muss man sich hier tatsächlich selbst „erarbeiten“.

Wenn genau das aber klappt (und das tut es meistens), dann findet man hier ein durchaus innovatives Kreativspiel das für reichlich Gesprächsstoff am Tisch sorgt. Und wer es etwas derber möchte, der kann direkt auch zur Erwachsenenversion greifen, die etwas weniger jugendfreie Begriffe verwendet.
 



http://spielfreude.blogspot.de/p/vorschau-spiel-2016.html

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