Ein Umfang von mehr als 500 Metern,
rund 80 Eingänge und eine Nutzungsdauer von fast 450 Jahren. Selbst heute ist
das Kolosseum in Rom noch ein wahrlich beeindruckendes Bauwerk. Welch immenser
Aufwand, welch Arbeitskraft hier hineingesteckt wurde, das können wir heute
allenfalls erahnen. Oder besser: Wir konnten. Denn Die Baumeister des Colosseum
(Klaus-Jürgen Wrede / Schmidt) zeigt nun, dass das Alles gar nicht so
anstrengend war.
Denn eigentlich müssen wir nur
einige wenige Rohstoffe sammeln und diese gegen Bauteile austauschen. Und das
Beste: Selbst das macht zu großen Teilen der Konsul.
Ein
beeindruckender Bauplatz
Auch wenn das Kolosseum zu Beginn
noch wenig beeindruckend wirkt, lässt es doch schon Großes erahnen. Denn
während die zu bauenden Elemente ganz klassisch neben den Plan gelegt werden,
ist das Fundament des imposanten Bauwerkes die Spielbox selbst. In deren
Einlage stecken wir nach und nach die Mauerteile, wodurch ein schickes
dreidimensionales Werk entsteht. Doch bevor wir uns an dessen Anblick erfreuen
können, muss natürlich einiges an Arbeit geleistet werden.
Der Konsul
macht die Arbeit
Da allerdings niemand behauptet hat,
dass wir diese Arbeit leisten müssen, schicken wir einfach mal den Konsul vor.
Dieser bewegt sich stets entlang einem Rundkurs aus insgesamt sieben Feldern.
Sind wir am Zug bewegen wir ihn ein Feld kostenlos oder einige zusätzliche für
Bewegungsmarker. Am Zielfeld angekommen sammeln wir anfänglich zumeist
Landschaftsplättchen, die dort in Reihe ausliegen. Also Plättchen nehmen und in
die eigene Auslage legen. Obendrein produzieren nun die Plättchen alle Spieler
Rohstoffe (Karten), die dem nun vorne liegenden Geländetyp entsprechen. Da wir
zu Beginn allerdings auf vier Handkarten beschränkt sind, sollten wir
schnellstmöglich Lagerplättchen erwerben. Und auch Plättchen mit zusätzlichen Bewegungspunkten
sind ratsam, steigert dies doch unsere Zugmöglichkeiten deutlich.
Ein
Weltwunder entsteht
Kommen wir zum wichtigsten Teil.
Denn anstatt Rohstoffe zu sammeln, können wir diese auch für den Bau des
Kolosseums verwenden. Vier verschiedene Bauteile mit unterschiedlichen Kosten
und Siegpunkten liegen dazu jeweils aus. Errichten wir eines, stecken wir
dieses in den Spielplan und nehmen uns entsprechend Punkte. Wenig überraschend
endet das Spiel, sobald das Kolosseums errichtet wurde und der
punkteträchtigste Spieler zum obersten Bauherren gekürt wird.
Fazit
Die Baumeister des
Colosseum weiß vom ersten Moment an durch die Ausstattung zu beeindrucken. Die
Box dient zugleich als Basis für das Bauwerk und das wachsende Kolosseum
spiegelt wunderbar den Spielfortschritt wieder. Auch der Spielverlauf ist nicht
kompliziert, selbst wenn die Regel an der einen oder anderen Stelle nicht ganz
optimal ausfällt. Gerade Gelegenheitsspieler werden an den schnellen aber
dennoch nicht trivialen Entscheidungen ihren Spaß haben, ebenso wie am durchweg
gelungenen Spannungsbogen. Fast mit jeder Runde steigen unsere Optionen, die
Kartenauswahl nimmt zu und auch die erzielbaren Punktzahlen werden größer. Das
garantiert Spannung bis zum Schluss, ohne dass die Anfangsphase an Bedeutung
verliert. Indem jeder auch von den gegnerischen Zügen profitieren kann, bleiben
Wartepausen obendrein quasi aus.
Für etwas erfahrenere
Spieler oder nach einigen Partien hätte ich mir allerdings ein klein wenig mehr
Abwechslung gewünscht. Dem Spiel liegt zwar eine Minierweiterung bei, mit der
die Auswirkungen eines Feldes variiert werden. Um einen wirklichen Einfluss auf
den Spielverlauf zu haben ist das aber zu wenig. Nicht ganz gelungen ist auch
der Spielplan. Die uneinheitlichen Felder sorgen gerade zu Beginn immer mal
wieder für Verwirrung. Zuletzt empfanden wir auch das Spiel zu zweit als
schwächer. Hier kann gerade am Anfang sehr viel durchgeplant werden, was den
Spielfluss ausbremst.
Bleibt schlussendlich
dennoch ein gelungenes Familienspiel, dass gerade durch seine Aufmachung und
den (zumeist) flotten Verlauf zu gefallen weiß. Eine zweite Meinung findet ihr übrigens bei der Brettspielbox (HIER).
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