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Donnerstag, 20. April 2017

Qwinto - Das Kartenspiel



Dass große Spiele eine Umsetzung als Kartenspiel bekommen, das kennen wir ja inzwischen. Immerhin lassen sich so sehr häufig Material, Aufwand und Spieldauer deutlich reduzieren. Was allerdings passiert, wenn ein flottes und schnelles Würfelspiel dieses Schicksal erfährt, das sehen wir an Qwinto – Das Kartenspiel (U. Rapp, B. Lach und R. Staupe / Nürnberger Spielkarten Verlag).

Wie im Würfelspiel füllen wir auch im Kartenspiel die farbigen Kästchen unseres Blocks mit passenden Zahlen. Nur verläuft das diesmal ungleich taktischer, da der Zufall durch die Würfel entfällt.






Zahlen
Auf dem anfänglich noch ziemlich leeren Block sind zu Spielbeginn drei farbige Reihen zu sehen, die wir mit Zahlen füllen sollen. Anders als im Würfelspiel stehen uns dafür aber nun keine Würfel, sondern Karten zur Verfügung, von denen jeder Spieler stets drei auf der Hand hat. Darüber hinaus liegen vier weitere, quadratisch angeordnet, in der Tischmitte aus. Sind wir am Zug, überdecken wir eine dieser Karten mit einer Karte aus unserer Hand und addieren deren Zahl sowie die Zahlen der beiden benachbarten Karten zusammen. Das Ergebnis wird dann in der Reihe einer der an der Kombination beteiligten Farben eingetragen. Dabei müssen die Zahlen stets von links nach rechts aufsteigen und Dopplungen in den Spalten sind tabu. Während der aktive Spieler eine Zahl wählen muss (oder einen Fehlversuch notiert), dürfen alle anderen Spieler nach Belieben zugreifen. 


Punkte
Wie auch im Würfelspiel endet eine Partie, sobald ein Spieler zwei Reihen komplett gefüllt hat oder aber seinen vierten Fehlversuch hat. Nun gibt es für eine fertige Reihe Punkte gemäß der am weitesten rechts eingetragenen Zahl, unfertige Reihen geben einen Punkt pro Eintrag. Darüber hinaus gibt es noch Bonuspunkte (für gefüllte Spalten) oder Mali (für Fehlversuche) und schon steht der Sieger fest. 


Fazit
Qwinto (das Würfelspiel) ist nicht zuletzt aufgrund seiner einfachen Regeln und des sehr flotten Spielverlaufes so beliebt. Und was Erstgenanntes angeht steht das Kartenspiel dem in Nichts nach. Die Regeln sind schnell verinnerlicht und bereits nach wenigen Minuten grübeln alle am Tisch über den bestmöglichen Zug. Und zu grübeln gibt es hier einiges. Denn einerseits will der bestmögliche Zug für einen selbst gefunden werden, andererseits will man den Mitspielern so wenig wie möglich gönnen. Dabei haben wir stets mannigfaltige Möglichkeiten. Drei Karten auf der Hand und vier Ablagemöglichkeiten ergeben doch einige Kombinationen.

Und genau das ist auch eines der Probleme des Qwinto – Kartenspiels. Denn gerade mit steigender Spielerzahl kann das Grübeln doch schnell überhandnehmen. Nicht selten findet sich einfach kein perfekter Zug, es wird aber dennoch weitergesucht. Die Lockerheit und der flotte Spielverlauf des Originals sind dann Geschichte, die Spielzeit kann schnell den Rahmen sprengen. Zudem nimmt gerade zu viert auch die Kontrolle über die Auslage ab. Und wenn man erst minutenlang warten muss, nur um dann eine vollkommen nutzlose Auslage vorzufinden, kann das schon frustrieren.

Persönlich schätze ich dennoch die taktischen Möglichkeiten des Kartenspiels, gerade zu zweit. Mit steigender Teilnehmerzahl wird das Spiel aber etwas zu zäh und die Wartezeiten zu lang.



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