Dass Spiele mit
beeindruckend gestalteten Karten durchaus einen Nerv treffen können, das
wissen wir spätestens seit Dixit und Mysterium (hier). Mit ähnlichem
Spielmaterial wartet nun auch Dreams (Olivier Gregoire / Zoch) auf. Und auch
hier wird unsere kreative Ader angesprochen.
Denn in Dreams nutzen wir
als Götter mehrere kleine Steine (funkelnde Sterne), um Traumbilder zu legen.
Doof nur, dass sich ein Sterblicher in unsere Mitte geschlichen hat. Der hat
zwar keine Ahnung was um ihn herum geschieht, will aber um jeden Preis unentdeckt
bleiben.
Nachthimmel
Bevor eine Runde beginnt,
werden insgesamt vier Traumkarten mit mehr oder weniger seltsamen Bildern offen
ausgelegt. Darüber hinaus bekommt jeder Spieler einen Marker der anzeigt, welches
Bild tatsächlich die „Vision der Götter“ ist. Oder besser: Fast jeder Spieler
bekommt diese Information. Denn der Marker eines Spielers ist eine Niete, der
„Sterbliche“ hat also keine Ahnung, was genau gesucht wird. Allerdings sollte
er sich genau das nicht anmerken lassen. Denn nun legen die Spieler
nacheinander einen ihrer drei Steine (Sterne) auf die beiliegende Spielmatte,
den Nachthimmel. Die Anordnung sollte dabei dem gesuchten Bild entsprechen,
ohne aber zu deutlich darauf hin zu weisen. Was naturgemäß insbesondere dem
Sterblichen schwerfallen dürfte.
Punkteausbeute
Sobald alle Sterne liegen,
beginnt der zweite Teil des Spiels. Denn nun müssen alle Spieler nacheinander
verdeckt angeben, wen sie für den Sterblichen halten. Einzig der Sterbliche selbst
gibt einen Tipp ab, welches Bild gesucht wird. Nun gibt es Punkte für das
Enttarnen / erfolgreiche Verstecken des Sterblichen und das Erraten des Bildes.
Das war es. Naja, fast. Denn auf diese Art und Weise werden mehrere Runden
gespielt, bis der Sieger schlussendlich feststeht.
Fazit
Dreams reiht sich in die
Liste vergleichbarer Spiele (wie Dixit und Mysterium) ein, die ebenfalls auf
beeindruckende Karten und kreative Mechanismen setzen. Und wie bei diesen sind
insbesondere die Grafiken absolut gelungen und machen Lust auf das Spiel. Das
Problem: Auch spielerisch muss sich Dreams mit eben jenen Spielen messen. Und
das gelingt in meinen Augen nicht wirklich. Und das liegt in erster Linie
daran, dass sich Dreams überraschend wenig kreativ anfühlt. Die Bilder
anschauen, ein passendes Fleckchen für den Stein finden und diesen Platzieren.
Und dann wieder von vorne. Spannende Situationen, Diskussionen oder gar
Interpretationen sind eher selten. Auch der Sterbliche ist nicht wesentlich
reizvoller. In manchen Runden gestaltet sich die Platzierung sehr einfach, in
anderen (gerade wenn der Sterbliche die Runde beginnt), kann er eigentlich
nicht viel tun als auf das Beste hoffen.
All das klang jetzt enorm
negativ. Und doch kann Dreams durchaus Spaß machen. Wenn die Bilder passen und
die Spieler sich darauf einlassen (und wissen was sie tun) kann das Spiel einen
tatsächlich herausfordern. Dann wird mit Begeisterung auf die Offenbarung des
Sterblichen reagiert, über die Platzierung der Steine diskutiert und hämisch
über einen gelungenen Bluff gelacht. Allerdings sind diese Verläufe leider
nicht die Regel. Mit den herausragenden Spielen dieses Genres kann Dreams
dementsprechend schlicht und ergreifend nicht mithalten.
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