Ich könnte es mir für die
Einleitung jetzt einfach machen, und schlicht einige Sätze zum GIPF-Projekt
schreiben. Aber das wäre ja langweilig. Und außerdem habe ich genau das bereits
bei Gipf (hier) und Yinsh (hier) gemacht. Oder ich könnte einfach über den
Namen lästern, wie bereits bei Zertz (hier) geschehen. Aber das wäre irgendwie
auch langweilig. Also bin ich heute einfach mal ganz kreativ und beende an
dieser Stelle schlicht die Einleitung.
OK, ein oder zwei Worte
sollte ich zu Pünct (Kris Burm / Huch! & friends) vielleicht noch fallen
lassen. Also hier ein oder zwei Worte: Abstrakt, GIPF-Projekt, Seiten
verbinden. Pünct.
Das
Material
Sind wir von ähnlichen
Spielen häufig recht klassisches Material gewohnt (ein langweiliger Plan, runde
Steine) überrascht Pünct bereits beim ersten Blick. Denn der Plan ist voller
Löcher und die Spielsteine nehmen diverse kreative Formen an. Etwas genauer
bedeutet das, dass wir Geraden, Dreiecke und Winkel haben, die sich passgenau
auf den Löchern des Plans platzieren lassen. Und genau das sollten wir auch
tun. Denn die beiden gegenüberliegenden Seiten des Plans mit einer
durchgehenden Reihe unserer Steine zu verbinden, das ist Ziel des ganzen
Unterfangens.
Die
Taktik
Um das Ziel zu erreichen,
dürfen wir jede Runde einen unserer Steine auf den Plan legen oder einen
solchen bewegen. Entscheiden wir uns für erstere Option, muss der Stein direkt
auf dem Plan platziert werden, wobei einige Felder in der Mitte tabu sind.
Bewegen wir dagegen einen Stein, darf dieser auch in die Mitte oder sogar auf
andere Steine gelegt werden. Nun kommt auch der namensgebende Pünct zum
Einsatz. Denn jeder Spielstein hat ein markiertes Feld, das als Ausgangspunkt
für die Bewegung dient. Dieses muss nach der Bewegung eine gerade Linie zum Zielfeld
aufweisen, das dabei aber sogar auf einem eigenen Stein liegen darf. Ansonsten
darf nach Belieben gedreht werden, was einige spannende Bewegungen ermöglicht.
Dass wir damit gegnerische Verbindungen unterbrechen und sogar Steine „fangen“
können versteht sich fast von selbst und ist zumeist unerlässlich, will man als
Sieger aus dem Duell hervorgehen.
Fazit
Als Teil des
GIPF-Projektes verwundert es nicht, dass auch Pünct einwandfrei funktioniert.
Die Regeln sind klar und im Wesentlichen Eingängig, die ersten Partien können schnell
starten. Und auch der Spielverlauf bietet einiges an Abwechslung. Ständig muss
zwischen dem eigenen Vorankommen und dem Abwehren der gegnerischen Bemühungen
gewechselt werden, was eine interessante Dynamik erzeugt. Und obendrein muss
auch noch auf mehreren Ebenen gedacht werden. Spielsteine können gedreht
werden, eigene Wege überbaut. Überraschungen sind selbst mit etwas Spielerfahrung
noch immer an der Tagesordnung, wer seine Ziele verschleiern kann hat
üblicherweise einen klaren Vorteil.
Zugleich kann genau das
aber auch etwas frustrieren. Denn wenn das Brett erst mal voller Spielsteinen
ist, ergeben sich fast unendliche Möglichkeiten. Und auch nur eine davon zu
übersehen kann fatal sein. Das fühlt sich mitunter etwas unfair an und
verleitet dazu, eben doch noch etwas länger zu überlegen. Gerade gegen Ende kann
sich eine Partie dadurch sogar etwas ziehen. Dennoch ist Pünct ein ordentliches
Spiel, im Vergleich zu den Highlights des GIPF-Projektes fällt es aber etwas
ab.
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