Was kann man in fünf
Minuten nicht alles erreichen. Eine leckere Terrine zubereiten etwa, oder ganz
locker die Strandfigur erreichen, sofern man der Werbung Glauben schenkt. Was
man in fünf Minuten bislang allerdings nicht erreichen konnte, das war das
Säubern eines Dungeons inklusive haufenweise Monstern, Fallen und einem
übermächtigen Endgegner. Bis jetzt. Denn in 5-Minute Dungeon (Connor Reid /
Kosmos) machen wir genau das.
Trotz dieser knappen
Zeitvorgabe prügeln wir uns gemeinsam durch dutzende von Gegnern, wofür uns nur ein Deck
voller Karten zur Verfügung steht. Mit diesen spielen wir zu den Gegnern
passende Symbole aus. Und das möglichst schnell.
Hektische
Helden
Bevor es hektisch wird, sucht
sich jeder Spieler einen Helden aus. Diese unterscheiden sich einerseits in
einer besonderen Fähigkeit, darüber hinaus (und viel wichtiger) aber auch im
verwendeten Kartendeck. In diesem finden sich in erster Linie Karten mit
verschiedenen Symbolen, vom Schwert bis hin zur Spruchrolle. Darüber hinaus
gibt es aber auch haufenweise Sonderkarten, die sich von Held zu Held deutlich
unterscheiden. Darunter Joker, die Möglichkeiten zur Heilung oder die
Fähigkeit, bestimmte Karten automatisch zu überwinden. Jeder Held hat hier
seine eigenen Stärken und Schwächen, Zusammenarbeit ist unerlässlich.
Mürrische
Monster
Auch wenn eine Partie
tatsächlich kaum länger als fünf Minuten dauert, haben wir in dieser Zeit doch
einiges zu tun. Die genaue Zahl der zu überwindenden Gegner und Hindernisse hängt
vom Schwierigkeitsgrad, der Spielerzahl und dem gewählten Endgegner ab. Stets
kommen sie aber in Form von Karten daher, auf denen verschiedene Symbole
abgebildet sind. Um eine der Karten zu besiegen, müssen wir gemeinsam alle
benötigten Symbole abwerfen. Wenn also ein Gegner zwei Schilde und einen Bogen
zum Besiegen benötigt, dann können die Spieler gemeinsam die entsprechenden
Karten ausspielen. Ist der Gegner besiegt, wird die nächste Karte aufgedeckt.
Und da wir nur fünf Minuten haben um uns durch den gesamten Stapel zu ziehen
und den besonders harten Boss zu besiegen, sollten wir uns dabei beeilen.
Fazit
Karte aufdecken – Das
Monster: „Knuffiger Goblin“ – Ich habe Sprinten, wer hat ein Schwert? – Ah
super, besiegt. – Nächste Karte: „Ein Haufen schreiender Kinder“ – Ich habe den
Bogen – Ich das Schwert – Fehlt ein Schild – Schnell, zieh Karten nach – Ah,
jetzt passt es – Schnell, die Zeit wird knapp – Ah, das Hindernis
„Karpaltunnel“, da nutz ich meine Fähigkeit…Los, los, wir haben nur noch 90
Sekunden…
5-Minute Dungeon ist,
wenig überraschend, ein hektisches Spiel. Die fünf Minuten verlaufen enorm
intensiv und durchaus fordernd, stets muss man gedanklich am Ball bleiben.
Dabei bieten die vorhandenen Charaktere einiges an Abwechslung, die Kartendecks
spielen sich durchweg unterschiedlich. Die Regeln sind dabei glücklicherweise
überschaubar, so dass man sich ganz auf den flotten Verlauf konzentrieren kann.
Zudem müssen in der knappen Zeit Absprachen getroffen werden, wer als Einzelkämpfer
unterwegs ist hat kaum eine Chance. Dass man die ganze Zeit so unter Druck
steht ist dabei fast schon schade, denn dadurch kann man die tollen Grafiken
und die unterhaltsamen Anspielungen auf dem Karten gar nicht richtig genießen.
Als etwas kritisch
empfanden wir dagegen den Schwierigkeitsgrad. Wir haben tatsächlich selbst den
härtesten Gegner recht schnell besiegt. Mit etwas Übung und den richtigen
Charakteren bietet das Spiel keine großen Herausforderungen. Und damit sind wir
auch schon beim zweiten Problem. Denn die Helden erscheinen uns alles andere
als ausgeglichen. Einige Karten sind fast nutzlos, andere übermächtig. Manche
Fähigkeiten sind enorm stark, andere nur in passender Spielerzahl zu verwenden.
In einem kooperativen Spiel nicht dramatisch, aber dennoch schade.
Trotz der kleineren Macken
macht 5-Minute Dungeon richtig Spaß und ist genau das Richtige für den Start in
einen längeren Spieleabend.
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