Es ist an der Zeit, Schlapphut und Peitsche mal
wieder aus dem Schrank zu holen. Eine alte Pyramide wurde entdeckt, voll mit
Schätzen die nur auf uns warten. Doch ganz so einfach wird es diesmal leider
nicht. Denn all die Schätze sind überraschend schwer, alleine würden wir nicht
weit kommen. Und so scharen wir unsere Mitstreiter um uns und erforschen Luxor:
Die vergessenen Schätze (Rüdiger Dorn / Queen Games).
Der Weg
ist das Ziel
Spiralförmig liegt er vor uns, der Weg ins
Zentrum der Pyramide. Gepflastert mit allerlei Schätzen und weiteren
Sonderkarten kann hier tatsächlich der Weg das Ziel sein, locken doch vom Fleck
weg überall Punkte. Um nun aber einen unserer anfänglich 2 Abenteurer in
Bewegung zu setzen, benötigen wir Handkarten. 5 davon haben wir auf der Hand,
stets dürfen wir nur eine der äußeren spielen. Zumeist bedeutet dies, dass wir
einen unserer Abenteuer eine bestimmte Zahl an Schritten bewegen. Je nach
Karte, ist aber auch ein Schritt zurück oder eine zufällige Bewegung möglich.
Ziehen wir nach unserem Zug eine neue Karte, kommt diese in die Mitte der Hand.
Ein wenig Planung ist hier also durchaus hilfreich.
Das Geld
liegt auf der Straße
Apropos Planung. Diese benötigen wir in erster Linie,
wollen wir die lukrativen Schätze einsammeln. Denn obwohl diese auf dem Weg ins
Zentrum im Übermaß herumliegen, benötigen wir zumeist mehrere unserer
Abenteurer um einen aufheben zu können. Zugleich machen Schätze nur ein Teil
dessen aus, was uns auf dem Weg erwartet. Denn Sonderplättchen bieten bessere Handkarten,
Skarabäen versprechen Bonuspunkte und mit Tunnel oder Beschleunigungspfeil
kommen wir dem Zentrum deutlich schneller näher.
Am Ziel
angekommen
Dieses zu erreichen wird übrigens mit einem ganzen
Haufen Siegpunkten belohnt und löst zugleich das Spielende aus. Neben all den
unterwegs gesammelten Punkten ist es nun sinnvoll, möglichst viele eigene
Forscher weit nach vorne befördert zu haben. Auch ein zweiter Blick auf die
gesammelten Schätze lohnt sich, werden Sets verschiedener Gegenstände am Ende
doch noch einmal vergoldet. Und um nichts anderes als die größte Ausbeute geht
es schlussendlich auch in Luxor.
Fazit
Ganz ehrlich: Nach meinem ersten Blick auf das
wirklich volle Spielbrett dachte ich eigentlich schon, das könne ja nichts
werden. Zu überladen wirkt anfänglich der Plan, zu viele Optionen scheint es
(für ein Familienspiel) zu geben. Diese Sorge verfliegt
allerdings schnell. Denn das Spiel selbst verläuft flott und schön taktisch,
die einzelnen Elemente harmonieren sehr gut. Insbesondere der
Bewegungsmechanismus über die Karten gefällt. Einerseits werden so längere
Grübeleien verhindert, andererseits haben wir doch genug Möglichkeiten und
müssen sogar über mehrere Züge planen. Entsprechend schnell ist eine Partie
gespielt. Auch die vielen Möglichkeiten für Zurückliegende, schneller nach
vorne zu kommen, gefallen. So bleibt das Spiel zumeist lange spannend. Zudem
gibt es durchaus verschiedene Herangehensweisen, auch wenn sich ein weites
Vorankommen als sehr wichtig erwiesen hat.
Die kleineren „Macken“ fallen dabei im
Gesamtbild kaum ins Gewicht. So ist man etwa, gerade zu viert, ständig mit dem
Mischen der Karten beschäftigt. Hier ist auch der Glücksanteil etwas größer,
Pläne werden häufiger durch die Mitspieler sabotiert. Zu zweit ist das Spiel
dagegen planbarer, bessere Karten kommen dagegen nur sehr langsam ins Spiel.
Das Sammeln von Sets ist dabei zu zweit deutlich lukrativer und eigentlich nur
dann eine ernstzunehmende Konkurrenz gegenüber dem weiten Vorankommen.
Natürlich ist auch der Glücksfaktor nicht zu verleugnen, liegt aber in einem
absolut akzeptablen Rahmen.
Für mich tatsächlich eine echte Überraschung, die
mehr als nur einen zweiten Blick wert ist.
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