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Mittwoch, 17. April 2019

Copenhagen


Puzzlespiele liegen im Trend, das ist sicher keine neue Erkenntnis. Vielmehr kann man aktuell kaum einen Blick in ein Spieleregal werfen, ohne von Tetris-förmigen Steinen erschlagen zu werden. Diesen Trend will natürlich auch Queen Games nicht verschlafen und hat deswegen Copenhagen (Granerud & Pedersen) an den Start geschickt. Oder genauer: Den Kopenhagener Stadtteil Nyhavn. Denn dort, so verrät uns der Schachteltext, gibt es bunte Häuser, in deren Fassadengestaltung ein passendes Thema gefunden wurde.







Passende Teile
Gemäß dem Thema entspricht unser Spielplan also einem Bauwerk, das wir von unten nach oben füllen. Die Teile dafür gibt es in 5 Farben und in verschiedenen Größen. Allerdings dürfen wir nun nicht einfach nehmen, was uns gerade in den Kram passt. Denn der Weg führt über Farbkarten, mit denen wir die Bauteile kaufen. In jedem Zug dürfen wir entscheiden ob wir entweder 2 benachbarte Karten aus der Auslage nehmen oder Handkarten ausgeben um 1 Teil zu platzieren. Natürlich sind größere Teile teurer, wer an farblich passende Elemente anbaut bekommt einen Rabatt.


Das Haus füllt sich
Die grundlegenden Regeln sind damit eigentlich schon erklärt. Denn auf diese Weise versuchen wir, möglichst viele Reihen und Spalten vollständig zu bebauen. Das Vervollständigen einer kurzen Reihe wird mit einem Siegpunkt, eine größere Spalte sogar mit deren 2 belohnt. Und wer es schafft, dass dabei nur Fenster verwendet werden, der darf seine Punkteausbeute sogar verdoppeln. Wer 12 Punkte erreicht gewinnt automatisch, ansonsten gewinnt der Vorneliegende sobald die Spielendekarte aufgedeckt wird.

Fähigkeitsplättchen
Bis hierhin wäre all das noch etwas trivial. Glücklicherweise gibt es allerdings die Siegel. Diese bekommen wir, wenn wir bestimmte Reihen abschließen oder Felder überbauen. Mit einem Siegel können wir ein kleines Fenster einbauen oder, deutlich beliebter, Fähigkeitsplättchen erwerben. Diese bieten uns einmal nutzbare Fähigkeiten, lassen sich allerdings mittels eines weiteren Siegels wieder reaktivieren. So können wir etwa in einer Runde Karten nehmen und bauen, wir bekommen eine extra Karte oder dürfen mit beliebigen Farben zahlen. Ohne das eine oder andere Plättchen ist an einen Sieg kaum zu denken.


Fazit
Copenhagen ist in vielerlei Hinsicht ein flottes Spiel. Die Grundregeln sind simpel gehalten, das inzwischen recht bekannte Spielprinzip erleichtert den Einstieg zusätzlich. Allenfalls die Sonderplättchen führen hier und da zu Nachfragen. Auch die Möglichkeiten während des Zuges sind überschaubar, weshalb sich die Wartezeiten in engen Grenzen halten. Und gerade in den ersten Partien bietet das Spiel auch eine gewisse Herausforderung, der optimale Weg will erst einmal ausgetüftelt werden. Allerdings lässt die Spielfreude leider nach ein paar Partien spürbar nach.

Das grundlegende Problem für mich ist dabei, dass eigentlich jede Partie gleich abläuft. Hat man einmal seinen Rhythmus gefunden, gibt es keinen Grund, daran etwas zu ändern. Der Aufbau ist immer identisch, allenfalls die Farbkarten zwingen uns, auf leicht andersförmige Teile auszuweichen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch die Sonderplättchen nicht viel Variation bieten. Hier ist schnell offensichtlich, welche Plättchen am stärksten sind. Also beschränkt man sich üblicherweise auch auf diese. Irgendwie drängt sich in den Partien immer wieder das Gefühl auf, als würde hier noch etwas fehlen. Dass zudem auch das zufällige Spielende häufig als unfair empfunden wird, passt dabei irgendwie ins Bild.

Mit seinen eingängigen Regeln und dem zumeist flotten Spielverlauf macht Copenhagen in den ersten Partien fast immer viel Spaß. Auf Dauer fehlt aber schlicht die Abwechslung, selbst unerfahrenere Spieler haben schnell alles gesehen.


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