Seiten

Freitag, 31. Mai 2019

Unlock! Exotic Adventures


Annähernd 20 Escape-Spiele und mindestens 5 verschiedene Systeme habe ich bislang auf Spielfreu(n)de rezensiert. Da ist es kaum verwunderlich, wenn die Anleitungen irgendwann alle gleich klingen. Also kann ich mir die Arbeit eigentlich auch sparen und die Anleitung des letzten Unlock-Falles recyceln: Im neuen Teil von Unlock, den „Secret Adventures“ (Cyril Demaegd / Asmodee) warten einmal mehr drei Sets auf uns. Von Anfängern bis hin zu Profis sollte für jeden etwas enthalten sein, zumindest wenn man dem angegebenen Schwierigkeitsgrad traut. Spielerisch bleibt dabei alles beim Alten. Wir rätseln uns durch ein Deck aus Karten, suchen versteckte Zahlen und Lösen Rätsel in der App. 





Die Nacht voller Schrecken
Der erste (und vermeintlich leichteste) der neuen Fälle führt uns in die Welt der Alpträume. Entsprechend düster ist teilweise die Aufmachung der Karten. Insgesamt ist der Fall dennoch überwiegend recht klassisch. Die Rätsel sind zumeist nicht besonders schwer, hier und da gibt es ein paar Maschinen zu nutzen oder Zahlen zu suchen. Alles in Allem wenig spektakulär. Bis auf eine Ausnahme. Im Laufe des Spiels tauchen immer wieder Monster auf, die uns auf verschiedene Art behindern. Mehr will ich dazu gar nicht sagen, schließlich sollt ihr all das ja noch selbst herausfinden. Insgesamt war der Fall ordentlich, mehr aber auch nicht.

Scheherazades letzte Geschichte
Kommen wir zu den Geschichten von 1001 Nacht. Auf Prinzessin Scheherazade wartet der Henker und nur wir können sie vor diesem ungemütlichen Schicksal bewahren. Dazu wird die App recht intensiv genutzt. Leider aber nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Vielmehr erinnerten manche der Aufgaben an Minirätsel, wie man sie auch von Browserspielen kennt. Dort sind sie vielleicht ganz unterhaltsam, hier stören sie den Spielfluss eher. Insbesondere, da sich zumeist nur ein Spieler wirklich damit beschäftigen kann. Ein Rätsel war dabei besonders frustrierend. Einerseits benötigten wir einige Versuche, um das System dahinter zu verstehen. Andererseits gab jeder Fehlversuch Minuspunkte, was irgendwann einfach nur noch nervt. Insgesamt einer der schwächsten Fälle seit Langem.


Expedition: Challenger
Der schwierigste Fall ist für mich diesmal der Beste. Auch Expedition: Challenger nutzt die App intensiv, dabei aber deutlich besser als Scheherazade. Einige der Rätsel haben uns durchaus überrascht und wären ohne App-Unterstützung nicht möglich. Zudem entsteht extra Spannung, da wir vermisste Expeditionsmitglieder finden müssen und diesen mit jeder Aktion die Zeit davonläuft. Obwohl die sonstigen Rätsel nicht immer überzeugen gehört Expedition: Challenger für mich klar zu den besseren Unlock-Fällen.

Fazit
Nachdem für mich Teil 3 der Unlock Reihe der bislang beste war, konnte mich Exotic Adventures leider nicht zur Gänze überzeugen. Expedition: Challenger ist absolut gelungen, dafür sind die beiden anderen Fälle allenfalls Durchschnitt oder stellenweise sogar richtiggehend nervig. Insgesamt positiv hervorzuheben ist, dass die App immer stärker eingebunden wird und hier durchaus auch Neues versucht wird. Zudem gefällt mir die sehr variable und abwechslungsreiche Auswahl an Themen.

Ausbaufähig bleibt die Qualität der Rätsel, die nur sehr sporadisch mit den EXIT-Fällen mithalten können. Auch die Hilfe-Funktion empfand ich diesmal als sehr schwach. Für manch komplizierte Rätsel gab es keine Hinweise, für gänzlich banale Aufgaben dagegen direkt drei. Zudem hatten wir den absurden Fall, dass uns die Lösung für ein Rätsel verraten wurde, für das wir noch gar nicht alle benötigten Karten hatten. Auch hier macht EXIT einfach alles besser. Mir machen die Unlock-Fälle noch immer Spaß. dennoch finde ich es schade, dass das Spiel nach wie vor seine Kinderkrankheiten nicht richtig abstellen kann.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen