Annähernd 20 Escape-Spiele
und mindestens 5 verschiedene Systeme habe ich bislang auf Spielfreu(n)de
rezensiert. Da ist es kaum verwunderlich, wenn die Anleitungen irgendwann alle
gleich klingen. Also kann ich mir die Arbeit eigentlich auch sparen und
die Anleitung des letzten Unlock-Falles recyceln: Im neuen Teil von Unlock, den
„Secret Adventures“ (Cyril Demaegd / Asmodee) warten einmal mehr drei Sets auf
uns. Von Anfängern bis hin zu Profis sollte für jeden etwas enthalten sein,
zumindest wenn man dem angegebenen Schwierigkeitsgrad traut. Spielerisch bleibt
dabei alles beim Alten. Wir rätseln uns durch ein Deck aus Karten, suchen
versteckte Zahlen und Lösen Rätsel in der App.
Die
Nacht voller Schrecken
Der erste (und
vermeintlich leichteste) der neuen Fälle führt uns in die Welt der Alpträume.
Entsprechend düster ist teilweise die Aufmachung der Karten. Insgesamt ist der
Fall dennoch überwiegend recht klassisch. Die Rätsel sind zumeist nicht
besonders schwer, hier und da gibt es ein paar Maschinen zu nutzen oder Zahlen
zu suchen. Alles in Allem wenig spektakulär. Bis auf eine Ausnahme. Im Laufe des
Spiels tauchen immer wieder Monster auf, die uns auf verschiedene Art
behindern. Mehr will ich dazu gar nicht sagen, schließlich sollt ihr all das ja
noch selbst herausfinden. Insgesamt war der Fall ordentlich, mehr aber auch
nicht.
Scheherazades
letzte Geschichte
Kommen wir zu den
Geschichten von 1001 Nacht. Auf Prinzessin Scheherazade wartet der Henker und
nur wir können sie vor diesem ungemütlichen Schicksal bewahren. Dazu wird die
App recht intensiv genutzt. Leider aber nicht so, wie ich es mir wünschen
würde. Vielmehr erinnerten manche der Aufgaben an Minirätsel, wie man sie auch von
Browserspielen kennt. Dort sind sie vielleicht ganz unterhaltsam, hier stören
sie den Spielfluss eher. Insbesondere, da sich zumeist nur ein Spieler wirklich
damit beschäftigen kann. Ein Rätsel war dabei besonders frustrierend.
Einerseits benötigten wir einige Versuche, um das System dahinter zu verstehen.
Andererseits gab jeder Fehlversuch Minuspunkte, was irgendwann einfach nur
noch nervt. Insgesamt einer der schwächsten Fälle seit Langem.
Expedition:
Challenger
Der schwierigste Fall ist
für mich diesmal der Beste. Auch Expedition: Challenger nutzt die App intensiv,
dabei aber deutlich besser als Scheherazade. Einige der Rätsel haben uns durchaus
überrascht und wären ohne App-Unterstützung nicht möglich. Zudem entsteht extra
Spannung, da wir vermisste Expeditionsmitglieder finden müssen und diesen mit
jeder Aktion die Zeit davonläuft. Obwohl die sonstigen Rätsel nicht immer
überzeugen gehört Expedition: Challenger für mich klar zu den besseren
Unlock-Fällen.
Fazit
Nachdem für mich Teil 3
der Unlock Reihe der bislang beste war, konnte mich Exotic Adventures leider
nicht zur Gänze überzeugen. Expedition: Challenger ist absolut gelungen, dafür
sind die beiden anderen Fälle allenfalls Durchschnitt oder stellenweise sogar richtiggehend
nervig. Insgesamt positiv hervorzuheben ist, dass die App immer stärker
eingebunden wird und hier durchaus auch Neues versucht wird. Zudem gefällt mir
die sehr variable und abwechslungsreiche Auswahl an Themen.
Ausbaufähig bleibt die
Qualität der Rätsel, die nur sehr sporadisch mit den EXIT-Fällen mithalten können.
Auch die Hilfe-Funktion empfand ich diesmal als sehr schwach. Für manch
komplizierte Rätsel gab es keine Hinweise, für gänzlich banale Aufgaben dagegen
direkt drei. Zudem hatten wir den absurden Fall, dass uns die Lösung für ein
Rätsel verraten wurde, für das wir noch gar nicht alle benötigten Karten hatten.
Auch hier macht EXIT einfach alles besser. Mir machen die Unlock-Fälle noch
immer Spaß. dennoch finde ich es schade, dass das Spiel nach wie vor seine
Kinderkrankheiten nicht richtig abstellen kann.
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