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Mittwoch, 31. Juli 2019

Corinth


Es gibt ja schon solche Momente, in denen ich mich richtig alt fühle. Und das, obwohl viele Mitspieler in meinen regelmäßigen Brettspielgruppen schon ein paar Lenze mehr auf dem Buckel haben. Da beginnt man die Erklärung von Corinth (Sébastien Pauchon / Days of Wonder) damit, dass der Würfelmechanismus der gleiche ist wie damals bei Yspahan. Doch anstatt des erwarteten, wissenden Nickens erntet man nur irritierte Blicke. Und ich dachte immer, das 2007 zum Spiel des Jahres nominierte Werk sei inzwischen allgemein bekanntes Kulturgut. So kann man sich irren.






Die Würfel
Der Würfelmechanismus ist tatsächlich auch die größte Parallele zwischen Corinth und Yspahan. Denn hier wie da werden zu Beginn einer Runde Würfel geworfen und auf ein Tableau sortiert. Geld und Ziegen gibt es dabei eigentlich immer, auf welche Waren wir in welchen Mengen Zugriff haben variiert aber von Runde zu Runde. Sind wir am Zug, nehmen wir schlicht eine der ausliegenden Würfelgruppen und kreuzen die entsprechenden Waren auf unserem Blatt an. Gerade zu Beginn lohnen sich häufig große Gruppen, am Ende geht man durchaus auch mal auf die Jagd nach bestimmten Waren.


Der Statthalter
Sollten die Würfel gar nicht passen, gibt es glücklicherweise noch eine Alternative. Denn anstatt Waren zu nehmen, kann auch der Statthalter gemäß der Würfelaugen bewegt werden. Auf diesem Weg sammeln wir weitere Boni, Waren oder Punkte. Auch zusätzliche Würfel lassen sich so generieren, was die eigene Auswahl etwas vergrößert.
Darüber hinaus können für Geld und Ziegen vier Gebäude gebaut werden, die uns Sonderfähigkeiten und Punkte versprechend. Und Punkte sind auch in Corinth das Ziel unserer Mühen.

Fazit
Würfelspiele gibt es aktuell mal wieder reichlich. Da muss man schon etwas Besonderes bieten, um aus der Masse hervorzustechen. Und auch wenn Corinth durchaus Spaß macht… etwas Besonderes bietet es nicht. Keine Frage, der Würfelmechanismus ist interessant. Ja, die Regeln sind einfach, der Spielverlauf locker und flüssig. Auch optisch weiß das Spiel zu gefallen und über die Gebäude und den Statthalter ist zumindest für ein klein wenig Abwechslung gesorgt. Aber bei der heutigen Konkurrenz reicht das einfach nicht mehr.

Denn schlussendlich verläuft eine Partie Corinth, nach ein paar wenigen Partien zum Kennenlernen, doch immer gleich. Liegt eine große Würfelgruppe aus, ist diese fast immer die beste Option. Gibt es nur einen Würfel lohnt sich eigentlich immer der Statthalter. Und Geld und Ziegen benötigt man genau so viel, dass man sich möglichst früh die vier Gebäude leisten kann. Abwechslung ist hier leider komplett Fehlanzeige, schon während der Partie fehlt ein echter Spannungsbogen. Entsprechend ist Corinth für zwischendurch in Ordnung, denn mechanisch gibt es wenig auszusetzen. Ein besonderes Spiel, wie vor 12 Jahren Yspahan, ist es aber nicht.


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