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Mittwoch, 6. November 2019

Die Crew


Den Sonderpreis für den längsten Titel dürfte Die Crew (Thomas Sing / Kosmos) bereits jetzt sicher haben. Denn komplett heißt das Spiel „Die Crew - Reist gemeinsam zum 9. Planeten“. Hinter dem sperrigen Titel versteckt sich aber tatsächlich ein recht innovatives kleines Stichspiel, dass die Gruppe vor gemeinsam zu lösende Aufgaben stellt. Und diese wissen durchaus zu fesseln, wie auch die Besucher der SPIEL in Essen bestätigt haben. Denn dort landete das kleine Kartenspiel auf Platz 1 der Fairplay-Scoutliste 2019.








Aller Anfang ist leicht
Wie in fast allen Stichspielen beginnt die Reise mit einem Kartendeck. Genauer bekommen wir Karten in 4 Farben sowie Zahlen von 1 bis 9 sowie 4 Raketen (Trümpfe) auf die Hand. Mit diesen müssen wir nun gemeinsam bestimmte Vorgaben erfüllen. Welche genau das sind, das gibt ein beiliegendes Heft vor. 50 verschiedene Missionen liegen dem Spiel bei, was den Schwierigkeitsgrad langsam aber stetig steigen lässt. Zu Beginn müssen wir dabei nur dafür sorgen, dass ein bestimmter Spieler eine einzelne Karte gewinnt. 


Steigende Schwierigkeit
Während die ersten Aufgaben noch recht flott erledigt werden, steigt die Herausforderung im weiteren Verlauf deutlich. Insbesondere, da wir nur sehr eingeschränkt kommunizieren dürfen. Gerade einmal eine Karte pro Spieler darf gezeigt werden. Trotz dieses Handicaps einen gemeinsamen Weg zur Lösung zu finden und in der Liste der Aufgaben voranzuschreiten erzeugt dabei einen ganz besonderen Sog. Stets will man noch eine Aufgabe mehr schaffen, will wissen wie es weitergeht. Dementsprechend verrate ich auch gar nicht mehr über die kommenden Missionen. Findet es lieber selbst heraus.


Fazit
Dass mir „Die Crew“ wirklich gut gefällt, das dürfte inzwischen klar sein. Die Mischung aus spannenden Aufgaben, gemeinsamer Knobelei und extrem kurzweiligen Runden weiß einfach zu begeistern. Die Missionen stellen einen immer wieder vor neue Herausforderungen und versprechen auch nach dutzenden Partien noch Überraschungen. Dass die Grundregeln dabei auch bei Wenigspielern zumeist bekannt sind, erleichtert zudem den Einstieg deutlich. Entsprechend wird das Spiel seit seinem Erscheinen in einigen meiner Gruppen hoch und runtergespielt.

Wenn ich etwas zu kritisieren habe, dann wohl am ehesten die fehlende Anpassung an die Spielerzahl. Zu dritt ist „Die Crew“ deutlich leichter als zu fünft, einige Missionen sind in Vollbesetzung fast unmöglich. Zudem fühlen sich manche Spieler schnell für eine Niederlage verantwortlich, gerade wenn sie zum falschen Zeitpunkt mal nicht aufgepasst haben. Dennoch hat das Spiel seine Top-Platzierung bei der Fairplay-Scout-Liste in Essen mehr als verdient. „Die Crew“ gehört für mich schon jetzt zu ersten kleinen Highlights des Jahrganges.


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