Den Sonderpreis für den
längsten Titel dürfte Die Crew (Thomas Sing / Kosmos) bereits jetzt sicher
haben. Denn komplett heißt das Spiel „Die Crew - Reist gemeinsam zum 9. Planeten“.
Hinter dem sperrigen Titel versteckt sich aber tatsächlich ein recht
innovatives kleines Stichspiel, dass die Gruppe vor gemeinsam zu lösende
Aufgaben stellt. Und diese wissen durchaus zu fesseln, wie auch die Besucher
der SPIEL in Essen bestätigt haben. Denn dort landete das kleine Kartenspiel
auf Platz 1 der Fairplay-Scoutliste 2019.
Aller
Anfang ist leicht
Wie in fast allen
Stichspielen beginnt die Reise mit einem Kartendeck. Genauer bekommen wir
Karten in 4 Farben sowie Zahlen von 1 bis 9 sowie 4 Raketen (Trümpfe) auf die
Hand. Mit diesen müssen wir nun gemeinsam bestimmte Vorgaben erfüllen. Welche
genau das sind, das gibt ein beiliegendes Heft vor. 50 verschiedene Missionen
liegen dem Spiel bei, was den Schwierigkeitsgrad langsam aber stetig steigen
lässt. Zu Beginn müssen wir dabei nur dafür sorgen, dass ein bestimmter Spieler
eine einzelne Karte gewinnt.
Steigende
Schwierigkeit
Während die ersten
Aufgaben noch recht flott erledigt werden, steigt die Herausforderung im
weiteren Verlauf deutlich. Insbesondere, da wir nur sehr eingeschränkt
kommunizieren dürfen. Gerade einmal eine Karte pro Spieler darf gezeigt werden.
Trotz dieses Handicaps einen gemeinsamen Weg zur Lösung zu finden und in der
Liste der Aufgaben voranzuschreiten erzeugt dabei einen ganz besonderen Sog.
Stets will man noch eine Aufgabe mehr schaffen, will wissen wie es weitergeht.
Dementsprechend verrate ich auch gar nicht mehr über die kommenden Missionen.
Findet es lieber selbst heraus.
Fazit
Dass mir „Die Crew“
wirklich gut gefällt, das dürfte inzwischen klar sein. Die Mischung aus
spannenden Aufgaben, gemeinsamer Knobelei und extrem kurzweiligen Runden weiß
einfach zu begeistern. Die Missionen stellen einen immer wieder vor neue
Herausforderungen und versprechen auch nach dutzenden Partien noch
Überraschungen. Dass die Grundregeln dabei auch bei Wenigspielern zumeist
bekannt sind, erleichtert zudem den Einstieg deutlich. Entsprechend wird das
Spiel seit seinem Erscheinen in einigen meiner Gruppen hoch und runtergespielt.
Wenn ich etwas zu
kritisieren habe, dann wohl am ehesten die fehlende Anpassung an die
Spielerzahl. Zu dritt ist „Die Crew“ deutlich leichter als zu fünft, einige
Missionen sind in Vollbesetzung fast unmöglich. Zudem fühlen sich manche
Spieler schnell für eine Niederlage verantwortlich, gerade wenn sie zum
falschen Zeitpunkt mal nicht aufgepasst haben. Dennoch hat das Spiel seine
Top-Platzierung bei der Fairplay-Scout-Liste in Essen mehr als verdient. „Die
Crew“ gehört für mich schon jetzt zu ersten kleinen Highlights des Jahrganges.
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