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Freitag, 14. Februar 2020

Cosmic Factory


Mit der Orientierung ist das ja so eine Sache. Manche Menschen finden einfach von überall den Weg in ihr Lieblings-Spielecafe, andere verlaufen sich sogar, wenn man sie im örtlichen Spieleladen einmal im Kreis dreht. Nicht anders sieht es beim Bau von Galaxien aus. Während die eine wohlstrukturiert und lukrativ ist, sieht die andere aus wie frisch aus dem Mixer gezogen. Glücklicherweise haben wir bei Cosmic Factory (Kane Klenko / Board Game Circus) mehrere Versuche, um es richtig hinzubekommen. 







Eine Galaxie planen
In Cosmic Factory erschaffen wir Galaxien, und zwar direkt einen ganzen Haufen davon. Oder genauer: Jeder Spieler erschafft pro Runde eine Galaxie, die üblicherweise aus 9 quadratisch angeordneten Plättchen besteht. Diese zeigen Planeten in 3 verschiedenen Farben, Sternbilder sowie einen Asteroidenpfad. Bevor wir mit dem Bau beginnen, wählen wir aus unseren Plättchen 3 aus und geben den Rest weiter bis wir die benötigte Zahl unser Eigen nennen. Bereits bei der Auswahl der Plättchen sollten wir im Kopf haben, wo wir in der laufenden Runde den Schwerpunkt setzen.


Eine Galaxie erschaffen
Ist die Auswahl erfolgt, beginnt der Bau. Und damit wir am Ende nicht sieben Tage für die Erschaffung unserer Welten benötigen, sorgt eine Sanduhr für Druck. Unsere Galaxie unterliegt dabei nur sehr wenigen Einschränkungen, fast alles ist erlaubt. Aber eben nicht fast alles bringt Punkte. Dafür sollten wir größere Gruppen aus gleichfarbigen Planeten bilden und am besten auch noch einen möglichst durchgängigen Asteroidenpfad. Ist die Zeit abgelaufen, gibt es Punkte für die Planetengruppen. Am Ende des Spiels entscheidet die Summe der schlechtesten Sternenfarbe sowie der Asteroidenpfad über den Sieg.

Das Quantum Chaos
Bis hierhin macht das Spiel zwar durchaus schon Spaß, wird auf Dauer aber vielleicht doch ein wenig eintönig. Da Eintönigkeit allerdings etwas ist, das man der Galaxie kaum vorwerfen kann, bietet auch Cosmic Factory noch ein ordentliches Maß an Abwechslung. Und zwar in Form der Chaos-Karten. Eine davon wird jede Runde aufgedeckt und verändert die Regeln maßgeblich. Da wird plötzlich kein 3x3 Raster mehr gebaut, sondern eine lange Linie an Galaxie-Plättchen. Schwarze Löcher tun sich auf oder wir bauen direkt die Galaxie für unseren Nachbarn. Fast immer muss man sich also auf neue Vorgaben einstellen, wodurch es auch nach vielen Runden noch etwas zu entdecken gibt.


Fazit
Draften, Plättchen legen, selbst die Wertung bei Cosmic Factory kommt erfahrenen Spielern schnell bekannt vor. Doch obwohl tatsächlich wenig wirklich Neues geboten wird, ist es hier die Mischung, die überzeugt. Hektische Phasen wechseln sich mit ruhigen Elementen ab und ergänzen sich wunderbar. Die schnelle Taktung sorgt zudem dafür, dass keine echten Wartezeiten aufkommen. Dennoch trennt sich, wie bei fast jedem Hektik-Spiel, schon nach wenigen Runden die Spreu vom Weizen. Manche Spieler können mit der knappen Zeit gut umgehen, andere sehen schnell kein Land mehr. Gerade die letzten Runden können da schon etwas an Spannung verlieren, wenn der Sieger schon früh feststeht. Aufgrund der sehr kurzen Rundenzeiten wird das aber selten als Problem empfunden.

Mit den Chaoskarten gibt es zudem eben auch noch jene eine Besonderheit, die selbst nach vielen Runden noch für Abwechslung sorgt. Festgefahrene Muster werden so aufgebrochen, immer wieder muss man sich auf neue Situationen einstellen. Zwar sind nicht alle Karten gleichermaßen spannend und mitunter ist der Effekt kaum spürbar, insgesamt machen die Karten aus einem ordentlichen Spiel aber ein wirklich gutes.


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